Donnerstag23. Oktober 2025

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Jahresrückblick 2024Mai: Eine neue Editpress-Direktorin, jede Menge Meistertitel und ESC-Fieber

Jahresrückblick 2024 / Mai: Eine neue Editpress-Direktorin, jede Menge Meistertitel und ESC-Fieber
 Foto: Editpress/Julien Garroy

In unserem großen Jahresrückblick lassen wir für Sie die wichtigsten Momente 2024 noch mal Revue passieren. Diese Ereignisse haben den Mai 2024 geprägt:

1. Mai: Nach einem schwierigen Jahrzehnt für traditionelle Satellitenbetreiber wird die Luxemburger SES einen ihrer langjährigen Wettbewerber, Intelsat, kaufen. Der Schritt war schon länger erwogen worden. Zusammen sieht man sich besser aufgestellt, um die Herausforderungen in dem sich schnell verändernden Sektor anzugehen.

1. Mai: Der OGBL feiert sich nach erfolgreichen Wahlen in der Abtei Neumünster selbst. Gewerkschaftspräsidentin Nora Back richtet in ihrer traditionellen 1.-Mai-Rede mahnende Worte in Richtung CSV und DP.

 Foto: Editpress/Fabrizio Pizzolante

1. Mai: Michelle Cloos übernimmt den Posten der Generaldirektorin der Editpress-Gruppe. Die ehemalige
Tageblatt-Journalistin kehrt somit nach zehn Jahren Gewerkschaftsarbeit beim OGBL in die Welt der  Zeitungen und der Medien zurück. 

 Foto: Editpress/Hervé Montaigu

4. Mai: Europa vor dem Rechtsruck? Vor den Wahlen zum Europaparlament in sechs Wochen mangelte es nicht an Superlativen des politischen Grauens, das sich bald über Europa legen könnte. Für Aufmerksamkeit war also gesorgt vor der letzten Plenarsitzung dieser Legislatur in Straßburg. Das Tageblatt traf deswegen die sechs Abgeordneten aus Luxemburg für persönliche Rück- und Ausblicke. Einigen ist die Wiederwahl nahezu gesichert. Aber alle werden es wohl nicht mehr nach Europa schaffen. 

6./7. Mai: Es ist das Wochenende der Meistertitel: Der HC Berchem nutzt mit einer meisterlichen Vorstellung gleich den ersten Matchball zum Titelgewinn 2023/24. Beim 41:25-Sieg in Käerjeng lassen die Roeserbanner keine Zweifel aufkommen. Auch Steinsel ist Meister, allerdings in einer anderen Sportart. Die Basketballer setzen sich in einem spannenden und nervenaufreibenden vierten Finalspiel knapp in Ettelbrück durch und entscheiden damit die „Best of five“-Serie vorzeitig mit 3:1, um so den zehnten Titel in der Vereinshistorie zu feiern. Und noch ein Luxemburger holt sich einen Titel: Mark Notschaele wird Europameister im Equipped Powerlifting. 

8. Mai: In Malmö dreht sich in dieser Woche alles um den ESC – und in diesem Jahr ist auch Luxemburg wieder dabei. Am Ende des ersten Halbfinals herrscht Jubelstimmung auf dem Sofa der Luxemburger Delegation und bestimmt auch auf zahlreichen Sofas zu Hause: Tali hat den Sprung ins Finale geschafft. Die Veranstaltung ist allerdings politisch wie selten zuvor: Gegen die Teilnahme Israels am Musikwettbewerb wird heftig protestiert, unter anderem weil das Land als Agressor im Nahost-Konflikt wahrgenommen wird. Doch der Protest beschränkt sich nicht nur auf die Straßen Malmös. Auch manche der Kandidaten machen ihrem Unmut öffentlich Luft. Die politischen Spannungen gipfeln in einem Chaos, von dem sich der ESC wohl nicht so schnell erholen wird.

9. Mai: Der Progrès Niederkorn holt seinen achten nationalen Titel in einem Herzschlagfinale: Nachdem Holzhauser und Jarmouni in der ersten Hälfte des Pokalfinals getroffen hatten, war nach 120 Minuten noch immer keine Entscheidung gefallen. Im Elfmeterschießen avanciert der 21-jährige Torhüter Eldin Latik zum Helden des Abends, als er gleich zwei Schüsse pariert. Bei den Basketball-Damen verteidigt die Mannschaft aus Hostert ihren Meistertitel gegen die Damen aus Düdelingen. 

 Foto: Editpress/Luis Mangorrinha

11. Mai: Der Eurovision Song ­Contest ist vorbei: Der Sieg geht in die Schweizer Berge, Kroatien wird Zweiter, die Ukraine landet auf dem dritten Platz. Luxemburg erreicht ein gutes Ergebnis: Rang 13. Überdeckt wird der Abend von einem historischen Zwischenfall. Die Europäische Rundfunkunion EBU schließt am Finalmorgen den Niederländer Joost Klein vom Wettbewerb aus. Der Grund: Joost soll nach seinem Auftritt im Halbfinale eine bedrohliche Bewegung in Richtung einer Kamerafrau gemacht haben. Die niederländische Delegation ist von der Entscheidung empört. Die schwedische Polizei nimmt wegen des Vorfalls erst Ermittlungen auf, die jedoch wenige Wochen später eingestellt werden. 

 Foto: AFP

12. Mai: Pim Ronhaar hat seinen Gesamtsieg aus dem Vorjahr bei der Tageblatt Flèche du Sud wiederholt. Die Etappensiege am Wochenende gingen dabei zweimal an Jakob Söderqvist vom Team Lidl-Trek. Am Samstag war er beim Zeitfahren rund um Sanem erfolgreich, am Sonntag gewann er den Sprint in Esch – vor zwei Teamkollegen. Mit Mats Wenzel und Tom Wirtgen beenden zwei Luxemburger das Etappenrennen in den Top Ten. Im Tischtennis steht derweil nach einem fünfstündigen Krimi, inklusive „Golden Match“,  Hostert/Folschette zum dritten Mal in Folge als Landesmeister fest. In dem ebenso stimmungsvollen wie hochklassigen Endspiel gegen Berburg, das eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt hätte, wurde die Saison wortwörtlich mit Pauken und Trompeten abgeschlossen.

 Foto: Luis Mangorrinha

13. Mai: Déifferdeng 03 ist am Ziel angekommen: Der Klub aus der „Cité du fer“ hat sich beim Derby in Niederkorn am 28. Spieltag die Krone aufgesetzt und wird im Sommer erstmals seit der Fusion an der Champions-League-Qualifikation teilnehmen. Spieler, Präsident und Trainer feierten, bis die Lichter ausgingen.

 Foto: Editpress / Gerry Schmit

15. Mai: Fünfmal schießt der 71-jährige Hobby-Schriftsteller Juraj C. aus unmittelbarer Nähe mit einer Pistole auf den slowakischen Regierungschef Robert Fico – und trifft ihn viermal an den Armen und in der Bauchhöhle. Der Premier überlebt den Anschlag. Die populistische Regierung fühlt sich in ihrem Feldzug gegen die Opposition und missliebige Medien bestärkt – und macht sie für den Anschlag verantwortlich.

 Foto: AFP

20. Mai: Seltsame Online-Angriffe gegen „Météo Boulaide“-Betreiber Philippe Ernzer sorgen am Sonntag für Aufregung. Ernzer vermutet hinter den teils persönlichen Attacken einen Meteolux-Mitarbeiter. Das Tageblatt fragt beim staatlichen Wetterdienst nach, was da läuft. Darauf folgt so umgehend wie überraschend die Drohung gegenüber dem Tageblatt, Anwälte einzuschalten. Und damit nicht genug: Mit „einem Klick“, wie es am Telefon im Meteolux-Büro hieß, könne das Tageblatt von allen Informationen des staatlichen Wetterdienstes abgeschnitten werden, sollte die Berichterstattung in diesem Fall nicht genehm sein. Der Mitarbeiter bestreitet später die Aussage. Die Affäre wird sogar bis ins Parlament hinein Wellen schlagen.

24. Mai: DJ Se7en sorgt für Schlagzeilen: Ihm wird unter anderem sexualisierte Gewalt vorgeworfen. Sein Verhalten gegenüber Frauen war längst bekannt – auch seinem ehemaligen Arbeitgeber Eldoradio. Der Radiosender, immerhin einer der meistgehörten in Luxemburg (Stand: 2022), soll mindestens seit September 2023 von den Anschuldigungen gegen Se7en gewusst haben. Se7en streitet die Vorwürfe in den sozialen Netzwerken ab und verweist auf ein laufendes Gerichtsverfahren.

25. Mai: Überraschendes Sieger-Trio bei den Filmfestspielen von Cannes: Der Amerikaner Sean Baker gewann mit seiner modernen Cinderella-Story „Anora“ die Goldene Palme. Den Grand Prix, den zweiten Preis des Wettbewerbs, bekam „All We Imagine As Light“ von Payal Kapadia – und damit auch der hiesige Filmstandort. Denn dieser erste indische Cannes-Wettbewerbsbeitrag seit über 30 Jahren und der erste Spielfilm der 38-jährigen indischen Filmemacherin wurde in Luxemburg von „Les Films Fauves“ koproduziert. Der Regiepreis ging an den Portugiesen Miguel Gomes. 

 Foto: AFP

25. Mai: Dramatischer hätte das Meisterschaftsfinale im Frauen-Handball nicht verlaufen können. Als Käerjeng kurz nach der Pause mit sechs Toren führte, deutete eigentlich alles auf eine souveräne Titelverteidigung hin, doch dann startete Düdelingen eine spektakuläre Aufholjagd. Nach einer dramatischen Schlussphase darf der HBD den ersten Meistertitel seit 2016 bejubeln.

 Foto: Fernand Konnen

30. MaiSeit Tagen herrscht in Luxemburg ein regelrechtes Chaos rund um das Finanzinstitut ING. Ohne Vorwarnung werden bereits seit Monaten Kundenkontos aufgelöst. Der Grund: ING stellt das Privatkundengeschäft ein. Die Aufregung bei Kunden, oder besser gesagt Ex-Kunden, darunter Rentner, Erwerbstätige oder Schüler, ist gewaltig. Wenn sie denn eine Erklärung erhalten, lautet diese immer gleich: Sie seien nicht profitabel für die Bank. Der Transfer der ING-Kunden zu anderen Banken wird teilweise noch Monate in Anspruch nehmen. Luxemburgs Finanzaufsichtsbehörde CSSF kündigt an, das Vorgehen der ING in Bezug auf den Rückzug aus dem Privatkundengeschäft prüfen zu wollen. 

30. Mai: Donald Trump ist als erster ehemaliger US-Präsident in der Geschichte in einem Strafprozess verurteilt worden. Gut fünf Monate vor der Wahl befanden die Geschworenen den 77-Jährigen am Donnerstag im historischen Schweigegeldverfahren in allen 34 Anklagepunkten für schuldig.