Wieso nicht den ersten Sieg einfahren?

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Alex Kirsch nimmt seine zweite Saison bei WB Aqua Protect in Angriff. Eigentlich hätte er bereits letzten Sonntag starten sollen, doch daraus wurde nichts. Nach seiner guten Saison 2017 geht der 25-Jährige mit viel Selbstvertrauen in die neue Saison.

„Bis zum Wochenende lief die Vorbereitung eigentlich perfekt“, so Alex Kirsch, der sein Saisondebüt am Sonntag hatte verschieben müssen. Den Grand Prix cycliste La Marseillaise konnte der Profi von WB Aqua Protect wegen einer Erkältung nicht in Angriff nehmen. „Natürlich ist das ärgerlich, aber am Sonntag war nicht an Rennen zu denken.“ Mittlerweile hat sich der 25-Jährige ein wenig erholt, am Mittwoch wird er bei der Etoile de Bessèges an den Start gehen.

„Eigentlich wollte ich mich auf der einen oder anderen Etappe testen oder je nach Rennverlauf sogar um ein gutes Resultat in der Gesamtwertung fahren. Nach meiner Erkältung geht es nun aber eher darum, den Rennrhythmus zu finden.“ Dabei kommt das Profil der Etoile de Bessèges dem Luxemburger entgegen – hügelige Etappen und ein kurzes Zeitfahren über 10,7 km zum Abschluss der fünftägigen Rundfahrt, die 2015 von Bob Jungels gewonnen wurde. Aber auch das anschließende Rennen, die Tour Cycliste International La Provence (2.1/8.-11. Februar), liegt Kirsch. Hier gibt es zu Beginn einen Prolog über 5,8 km und dann noch drei Etappen.

Drei wichtige Rennen

„Mal sehen, wie ich mich bis dahin erholt habe“, so Kirsch, der im ersten Saisondrittel auf die Klassiker hinarbeitet. Sein Team hat unter anderem Einladungen für die Flèche Wallonne, Liège-Bastogne-Liège und Paris-Roubaix erhalten. Kirsch, der in den letzten Jahren gezeigt hat, dass er auf den Kopfsteinpflastern sehr gut zurechtkommt, reizt vor allem die „Hölle des Nordens“. „Bei Paris-Roubaix dabei zu sein und sich mit den Besten der Welt beim härtesten Rennen zu messen, ist ein Traum.“

Aber Kirsch hat sich drei Rennen im Kalender ganz fett markiert. „Omloop Het Nieuwsblad, Le Samyn und E3 Harelbeke. Bei diesen drei Rennen will ich überzeugen. Nieuwsblad und Harelbeke sind WorldTour-Rennen, aber dennoch würde ich mich dort gerne zeigen und – wieso nicht – ein kleines Resultat erzielen. Beim Samyn will ich einfach besser abschneiden als letzte Saison“, erklärt Kirsch, der 2017 dort Zweiter hinter Guillaume van Keirsbulck wurde, mit einem Grinsen.

In der zweiten Hälfte stehen viele Etappenrennen auf seinem vorläufigen Rennprogramm, so z.B. die Tour de Luxembourg. Bei sämtlichen Rennen will der 25-Jährige wieder mit seiner offensiven Fahrweise überzeugen. „Ich mag es eben, zu attackieren, und werde auch diese Saison versuchen, so meine Resultate herauszufahren und – wieso nicht – mein erstes Profirennen zu gewinnen.“ Kirsch hat jedenfalls das Gefühl, dass er über den Winter den nächsten Schritt gemacht hat. „Ich kann jetzt nicht genau sagen, in welchem Bereich ich mich am meisten verbessert habe, doch ich merke, dass ich mehr Kraft habe. Meine Testwerte sind ebenfalls besser als jemals zuvor.“

Weniger Druck

Sein Training hat er allerdings nicht umgestellt. Eine Erklärung könnte aber in seiner mentalen Verfassung liegen. „Ich verspüre zurzeit keinen größeren Druck. Das war vor der letzten Saison noch etwas anders. 2016 hatte ich mit dem zweiten Platz bei der Tour de Luxembourg nur ein richtig gutes Resultat und wollte diese Leistung dann 2017 über die gesamte Saison bestätigen. Das ist mir gelungen und hat mir zusätzliches Selbstvertrauen verliehen.“

Der Rückhalt, den er von seinem Team WB Aqua Protect erhält, trägt natürlich ebenfalls einen wichtigen Teil dazu bei, dass der Luxemburger befreit seine Rennen in Angriff nehmen kann. Aber auch eine komplette Saison auf hohem Niveau mit einigen WorldTour-Rennen hat Kirsch stärker werden lassen. „Bei mir kommt noch hinzu, dass ich erst relativ spät ein gewisses Niveau erreicht habe und mich deswegen noch mehr verbessern kann als zum Beispiel ein Fahrer, der bereits mit 19 oder 20 Profi wurde“, meint Kirsch, den man in dieser Hinsicht mit Jempy Drucker vergleichen kann.

Für Kirsch kann die Saison nun beginnen, und die Klassiker stehen meist schneller vor der Tür, als man denkt.