Zahl der Opfer auf rund 120 gestiegen

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Am Sonntag kam es sowohl in Homs als auch in Damaskus zu Anschlägen. Die Zahl der Opfer stieg im Laufe des Abends auf rund 120.

Die Bilder aus Syrien sprechen ihre eigene Sprache: Ausgebrannte Autos, zerstörte Fassaden. Zwei Bomben gingen in der syrischen Stadt Homs hoch. Wenige Stunden später folgten drei tödliche Explosionen in Damaskus. Ein blutiger Tag – selbst im syrischen Bürgerkrieg.

Bei schweren Anschlägen auf religiöse Minderheiten in den syrischen Großstädten Homs und Damaskus sind am Sonntag nach Angaben von Menschenrechtlern mindestens 88 Menschen getötet und viele weitere verletzt worden. Insgesamt erschütterten am Sonntag wenigstens fünf Explosionen ein Viertel der Alawiten-Minderheit in Homs und einen Schiitenbezirk im Süden der Hauptstadt Damaskus, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte weiter mitteilte.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich am Abend zu dem Anschlag in Homs, wer für die Taten in Damaskus verantwortlich ist, war zunächst unklar.

Mindestens 39 Zivilisten getötet

Unter den 57 Todesopfern von zwei Autobomben im Stadtteil Sahraa in Homs, in dem vor allem Anhänger der religiösen Minderheit der Alawiten wohnen, waren am Sonntagmorgen wenigstens 39 Zivilisten, wie die Menschenrechtsbeobachter mitteilten. Die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach zunächst insgesamt von mindestens 32 Toten und 39 Verletzten in der zentralsyrischen Stadt.

Den Menschenrechtsbeobachtern zufolge explodierte die erste Bombe in einem Wagen, der auf einem Autotransporter geparkt war. Ein zweites Fahrzeug explodierte kurze Zeit später in der Nähe. Videoaufnahmen der Nachrichtenagentur Sana zeigten ausgebrannte Autowracks auf einer breiten Straße.

Die Fassaden der Häuser auf beiden Seiten stürzten teilweise ein. Auf Bildern waren Einsatzkräfte zu sehen, die das in den Gebäuden ausgebrochene Feuer zu löschen versuchten.

Drei Bomben in Damaskus

Am südlichen Stadtrand der Hauptstadt Damaskus rissen am Nachmittag drei weitere Bomben mindestens 62 Menschen in den Tod. Die Menschenrechtler berichteten zudem von Dutzenden Verletzen. Im Schiitenbezirk Sajeda Sainab sei eine Autobombe explodiert, zudem hätten sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt.

Erst Ende Januar war es in beiden betroffenen Gebieten zu ähnlichen Anschlägen mit Dutzenden Toten gekommen. Beide Male bekannte sich die Terrormiliz IS zu den Taten. Die sunnitischen Dschihadisten sehen Angehörige anderer muslimischer Glaubensrichtungen als Abtrünnige. Sowohl das Alawiten-Viertel in Homs als auch der Schiitenbezirk in Damaskus werden von Regimetruppen kontrolliert.

(Dieser Artikel wurde im Laufe des Tages aktualisiert)

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