Stechen bei Sommerhitze

Stechen bei Sommerhitze
(Alain Rischard)

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Das „International Tattoo & Piercing Meeting“ fand zum 19. Mal in Vianden statt. Hohe Temperaturen taten der Freude an der Körperkunst jedoch keinen Abbruch.

Schwüle Sommerhitze begrüßte die Gäste der 19. Internationalen Tattoo- und Piercing-Convention in Vianden. Wie schon in den Jahren zuvor zog die Veranstaltung Fans der Body-Art von nah und fern an.

Tätowierer aus aller Welt

60 Tätowierer aus aller Welt zeigten dieses Wochenende ihr Können. „Es ist die Stimmung, die das Meeting in Vianden zu etwas Besonderem werden lässt“, meinten die Tätowierer des Studios Bubblegum Art Tattoo, die extra aus Hamburg angereist waren. „Wir sind hier wie eine große Familie und die Besucher sind klasse. Da ist es logisch, dass wir schon seit über zehn Jahren gerne hierherkommen.“

Allerdings machte die Hitze des Wochenendes allen zu schaffen. „Ich liebe meine Ventilatoren gerade mehr als Pizza. Und dabei ist Pizza normalerweise mein Gott“, scherzte Avishai Tene, Tätowierer und Chef des Ink-Junkies-Studios in Luxemburg. „Aber eigentlich komme ich aus einem Land, wo diese Temperaturen nicht mal Frühlingsstimmung bedeuten. Also ist es zu ertragen.“

Das Tattoo- und Piercing-Meeting in Vianden gehört für ihn zu den besten Conventions der Welt. Tene reiste in früheren Jahren aus seiner Heimat São Paolo in Brasilien extra zu diesem Treffen nach Luxemburg.

„Das hat zwei Gründe. Einerseits gibt es hier kein Ego. Hier trifft man nicht nur Elite-Publikum und es gibt auch keine ‚Startätowierer‘. Es ist familiär. Und Vianden bietet, obwohl es mir persönlich zu klein ist, um hier zu leben, ein inspirierendes und wunderschönes Panorama für dieses Event.“ Er lachte und wandte sich schnell wieder dem Strahl der beiden Ventilatoren zu. Tenes gute Laune wurde von den zahlreichen Besuchern geteilt, die bei Verpflegung und guter Musik den anwesenden Tätowierern bei der Arbeit zusehen und sich über ihre Arbeit informieren konnten. Dass das Meeting in Vianden nicht so überlaufen ist wie andere Conventions, ist auch dem Präsidenten der Veranstalter „Tattoofrënn Luxemburg“, Dan Meyer, sehr wichtig. „Wir haben jedes Jahr etwa 2.500 bis 3.500 Besucher. Dieser Rahmen erlaubt es uns auch, keinen Eintritt verlangen zu müssen.“

Über 30 Grad Celsius

Das Wetter mache aber allen zu schaffen. „Wir hatten das bisher erst einmal, dass es Temperaturen über 30 Grad gab. Es macht die Vorbereitungen in den zwei Tagen vorher zu einer schweißtreibenden Arbeit und vor allem die Tätowierer, die direkt unterhalb des Daches arbeiten, haben dieses Wochenende zu kämpfen. Aber die meisten haben mit Ventilatoren vorgesorgt.“

Allerdings sollten auch alle Neu-Tätowierten bei diesem Wetter aufpassen. „Die neuen Tattoos dürfen dem Sonnenlicht nicht ausgesetzt werden“, erklärte Dan Meyer eindringlich, „das kann zu Entzündungen führen. Die richtige Nachsorge ist das A und O für alle Tattoos. Sonst können wir noch so sehr auf Sauberkeit und Kontrolle pochen. Auch der Kunde trägt Verantwortung für seine Haut.“

Am Ende beider Tage stellten die anwesenden Tätowierer ihre während der Convention gefertigte Kunst in einem Wettbewerb vor. Gestern gab es auch Wettbewerbe in verschiedenen anderen Kategorien, darunter ältere Tätowierungen.