„Nicht nur reden, sondern handeln“

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Seit 30 Jahren setzt sich das „Département des immigrés“ des OGBL für die Rechte der Einwanderer in Luxemburg ein. Am Samstag feierte es in Sanem in Anwesenheit zahlreicher Mitglieder seinen runden Geburtstag.

„Es ist eine Freude, heute 30 Jahre Existenz des ‚Département des immigrés‘ und das Engagement des OGBL für Einwanderer zu feiern.“ Mit diesen Worten eröffnete Eduardo Dias die Feierlichkeiten am Samstagabend in der Hall Polyvalent in Sanem.

Ziele für die Zukunft

„Das ‚Département des immigrés‘ hat noch viel Arbeit vor sich“, erklärt Carlos Pereira. Hier drei Ziele des „Département“ für die Zukunft:

• Verhinderung der doppelten Besteuerung, wenn Einwanderer während ihrer Rente in ihr Herkunftsland zurückkehren

• Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Einwanderer, gegen Sozialdumping

• Anerkennung von Arbeitsunfähigkeit auch im jeweiligen Herkunftsland

Es sei wichtig, dass die Menschen sich durch diese immer schwieriger werdende Welt durchkämpfen, so Dias. „Die Zahl von 20.000 Mitgliedern des „Département des immigrés“, zeigt, dass weiterhin gekämpft wird“, erklärt er.

Viele Erfolge zu verzeichnen

Dias ging er auf die bisherigen Errungenschaften des „Département“ ein. Er erläuterte, dass vor 30 Jahren die Regelungen und Gesetze für Einwanderer nicht so existierten, wie man sie heute kennt. Er nannte hier das Beispiel der Schwarz- und Nachtarbeit, die häufig von Einwanderern ausgeführt wurde und nicht ausreichend kontrolliert und reguliert war.

Zum andern nannte er als großen Durchbruch das errungene Wahlrecht für die Sozial- und Gemeindewahlen. „Für dieses Recht mussten Einwanderer zusammen mit der Gewerkschaft lange kämpfen“, erklärt Carlos Pereira. Dias betonte, dass die Bemühungen noch lange nicht vorbei seien. Er bedauerte das Ergebnis des am 7. Juni abgehaltenen Referendums. Weitere erreichte Meilensteine in der Geschichte des „Départements“ wurden aufgezählt. Dazu zählen unter anderem die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft und das Recht der Einwandererfamilien auf Kindergeld.

Soziale Probleme

„Die Immigration bedeutet das Aufbrechen in eine neue Kultur, eine neue Sprache, neue Bräuche, aber auch in administrative Schwierigkeiten“, erklärt Pereira. Aus diesem Grund sei das „Département“ stolz, bisher so viel erreicht zu haben, den Einwanderern viele verwaltungstechnische Schritte erleichtert zu haben und in Zukunft weiterhin helfen zu können und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. An dieser Stelle betonte Pereira, dass diese Hilfe und Unterstützung der Gewerkschaft natürlich alle 72.000 Mitglieder des OGBL betrifft. „Die individuelle Verteidigung unserer Mitglieder ist wichtig“, erklärt er. Es seien immer mehr Menschen, die diese Verteidigung in Anspruch nähmen, da sie nicht mehr ein noch aus wüssten, so Pereira weiter.

Dies sei auf die bestehenden sozialen Probleme zurückzuführen. Die Armutsrate in Luxemburg steige und liege zurzeit bei 16 Prozent. Die Regierung betreibe Pereira zufolge eine Wirtschaftspolitik auf dem Rücken der Arbeitnehmer. „Es ist wichtig, sich für die Bürger einzusetzen, und dies nicht nur durch Reden, sondern durch Handeln. Nur so können wir auch erreichen, dass die Diskriminierung in unserer Gesellschaft weiter abnimmt“, betont Eduardo Dias. Der OGBL und das „Département des immigrés“ hätten sich immer auf die Seite der Diskriminierten gestellt, um sich für sie einzusetzen und für sie zu kämpfen, „denn wer nicht kämpft, hat bereits verloren“, so Dias weiter.

Laut Dias und Pereira sei es nun für das „Département“ wichtig, sich auch mit der Flüchtlingslage zu befassen. Flüchtlinge seien ja genau genommen ebenfalls Einwanderer, die sich in einer Situation der Armut und der Unsicherheit befinden und aus diesen Gründen flüchten, so Dias.

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