„Ich verurteile den Terroranschlag“

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Belgiens Regierungschef Charles Michel hat die Attacke in einem Thalys-Schnellzug als Terroranschlag eingestuft. "Ich verurteile den Terrorangriff im Thalys".

„Ich verurteile den Terrorangriff im Thalys und drücke meine Anteilnahme für die Opfer aus“, schrieb der belgische Regierungschef Charles Michel am Freitagabend auf Twitter.

Ein schwer bewaffneter Mann hat am Freitag in einem Schnellzug von Amsterdam nach Paris das Feuer eröffnet und zwei Reisende verletzt, bevor er von zwei US-Soldaten überwältigt werden konnte. Die Schüsse sollen gefallen sein, als der Zug sich in Belgien befand. Belgiens Regierungschef Charles Michel hat die Attacke als Terroranschlag eingestuft. „Ich verurteile den Terrorangriff im Thalys und drücke meine Anteilnahme für die Opfer aus“, schrieb er am Freitagabend auf Twitter.

US-Soldaten

Die Regionalzeitung „La Voix du Nord“ berichtete unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft, bei den beiden Opfern handele es sich um Soldaten, mindestens einer von ihnen soll Amerikaner sein. Sie hätten an Bord des Zugs gehört, wie der Mann eine schwere Waffe in einer Toilette geladen habe und seien daraufhin eingeschritten. Einer sei von einem Schuss getroffen worden, der andere mit einer Stichwaffe verletzt worden. Ein dritter Passagier verletzte sich demnach leicht, als er die Glasscheibe an einem Alarmknopf einschlug.

Die auf Terrorismus spezialisierte Staatsanwaltschaft aus Paris übernahm die Ermittlungen, wie die Behörde mitteilte. Zu dem Mann lag demnach eine Geheimdienstakte vor, er soll marokkanischer Abstammung sein. Staatspräsident François Hollande schaltete sich ein und versprach: „Es wird alles getan, um Licht in dieses Drama zu bringen.“

Keine Lebensgefahr

Der Vorfall ereignete sich gegen 18.00 Uhr in einem Thalys-Zug. Der Mann schoss demnach einen Passagier an, ein zweiter wurde mit einem Schlag verletzt. Keiner der beiden schwebe in Lebensgefahr, teilte die Präfektur von Pas-de-Calais mit. Nachdem der Bewaffnete von den US-Soldaten überwältigt wurde, fuhr der Zug ins nordfranzösische Arras, wo die Polizei den Schützen festnahm.

Zum Motiv des Mannes gab es zunächst keine Angaben. In seinem Gepäck seien mehrere Schusswaffen entdeckt worden, verlautete aus Ermittlerkreisen. Die Terrorspezialisten der Pariser Staatsanwaltschaft übernahmen die Ermittlungen „angesichts der benutzten Waffe, den Umständen der Tat und des Kontextes“, hieß es in einer Erklärung.

Kalaschnikow

Örtlichen Medienberichten zufolge handelte es sich bei der Waffe um eine Kalaschnikow. Frankreichs Premier Manuel Valls bedankte sich am Abend bei den beiden US-Soldaten. „Dank denen, die eingegriffen haben“, schrieb Valls im Kurznachrichtendienst

Thalys ist eine Gesellschaft der französischen SNCF, der belgischen SNCB und der Deutschen Bahn. Frankreichs Innenminister Cazeneuve wollte sich noch am Abend nach Arras begeben, wie sein Sprecher mitteilte.

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