Blauer Dunst im Wandel der Zeit

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Als 2006 Raucher aus Restaurants und öffentlichen Gebäuden verbannt wurden, ist viel über den Nutzen der Maßnahme diskutiert worden. Eine Studie zeigt nun: Zeitgleich mit dem Gesetz kam es zu einem Wandel.

Die Forscher des sozio-ökonomischen Institutes LISER und Sientific Institute of Public Health in Brüssel stellten bei der Auswertung von Daten fest, dass zwischen 2005 und 2008 der Anteil der Raucher von 23,1 Prozent auf 17,9 Prozent zurückging. Ein Rückgang von 22,5 Prozent. Bei Männern ging der Anteil der Raucher um 24,2 Prozent zurück. Bei Frauen fiel er um 20,2 Prozent (ein Unterschied, den die Forscher als wissenschaftlich nicht aussagekräftig einstufen).

Die Forscher schreiben allerdings auch, dass der Rückgang beim Rauchen ein allgemeiner Trend ist, der in allen entwickelten Volkswirtschaften zu beobachten ist.

Die Forscher gingen weiter und untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Rauchverhalten und demographischen Unterschieden sowie sozio-ökonomischen Ungleichheiten in Luxemburg.

Sie kamen zu dem Schluss, dass der Trend des sinkenden Raucheranteils bei Männern vor allem in den Alterskategorien 35 – 49 und über 65 zu beobachten war. Bei Frauen war der Trend dagegen in den Altersgruppen 16-24 und 35-49 signifikant.

Am deutlichsten ging der Anteil der Raucher bei Witwern zurück. Er sank um 45,4 Prozent über den beobachteten Zeitraum. Dann folgten verheiratete Männer (-29 Prozent) und geschiedene/getrennte Frauen (-23,6 Prozent).

Die Forscher beobachteten einen Rückgang der Raucher unabhängig davon welchen Beruf oder welche Bildung die Menschen hatten – allerdings mit sehr unterschiedlichen Ausprägungen. So sank der Anteil der Raucher bei den Männern mit Hochschuldiplom um 33,1 Prozent und bei Frauen mit Grundschulabschluss um 22,7 Prozent.

Soziologische Ungleichheiten beim Rauchen bleiben weiter bestehen, folgern die Forscher. So gibt es unter den Menschen mit einem geringeren Bildungsabschluss mehr Raucher. Auch Menschen mit einem geringeren Haushaltseinkommen, sind eher dazu geneigt, zur Zigarette zu greifen.

Die Forscher versuchten auch herauszufinden ob die Entscheidung mit dem Rauchen aufzuhören mit dem Gesetz in Verbindung steht. Eine solche (aussagekräftige) Verbindung fanden sie jedoch nur bei Menschen mit einem niedrigen Bildungsgrad, bei Menschen die nie verheiratet waren und bei Menschen mit niedrigem Einkommen.