Boeing profitiert von Flugzeug-Boom

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(dpa)

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Boeing kann sich vor Arbeit kaum retten. Denn teurer Sprit und steigende Passagierzahlen zwingen die Fluggesellschaften dazu, neue sparsame Maschinen anzuschaffen. Die Hersteller sind auf Jahre ausgelastet.

Die kräftig gestiegene Nachfrage nach modernen Flugzeugen beflügelt den US-Hersteller Boeing. Der Umsatz des Airbus-Rivalen stieg im ersten Quartal um satte 30 Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar (14,8 Mrd Euro). Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 58 Prozent auf unterm Strich 923 Millionen Dollar. Auch das zweite Standbein Rüstung lief ausgezeichnet, während die Raumfahrtsparte unter sinkenden staatlichen Budgets litt.

„Unser Ausblick auf das Jahr bleibt positiv“, erklärte Konzernchef Jim McNerney am Mittwoch. In den Büchern stehen Aufträge über 380 Milliarden Dollar – niemals zuvor hatte Boeing einen derartigen Berg an Arbeit vor sich. Alleine zu Jahresbeginn kamen Bestellungen über 42 Milliarden Dollar herein. „2012 ist ausverkauft“, stellte das Unternehmen fest. Angesichts der unerwartet starken Zahlen stieg die Aktie im frühen New Yorker Handel um mehr als 3 Prozent.

Boeing überholt Airbus

Boeing lieferte in den ersten drei Monaten insgesamt 137 Verkehrsmaschinen aus, darunter auch die neuen Typen 787 „Dreamliner“ sowie den vergrößerten Jumbo-Jet 747-8. Eine Pannenserie hatte die Auslieferungen zurückgeworfen. Boeing war im Vorjahreszeitraum – als die Wirtschaftskrise noch nachwirkte – ein Drittel weniger Flugzeuge losgeworden. Im Gesamtjahr sollen weiterhin 585 bis 600 Maschinen an die Kunden gehen. Damit würde Boeing den Erzivalen Airbus überholen, der bislang mit 570 Maschinen rechnet.

Beide Konzerne hatten in der jüngeren Vergangenheit reihenweise milliardenschwere Bestellungen erhalten, weil steigende Spritpreise und anziehende Passagierzahlen die Airlines zwingen, ihre Flotten zu erneuern und zu vergrößern. Das bedeutet für die Branche Arbeit auf Jahre hinaus. Boeing und Airbus sind die Platzhirsche bei Maschinen mit mehr als 100 Sitzplätzen. Doch neue Wettbewerber aus China und Russland drängen in den Markt.

Gewinnprognose angehoben

Noch aber herrschen paradiesische Zustände. Boeing hob sogar seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr an. Grund ist allerdings nicht der Luftfahrt-Boom, sondern gesunkene Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Die Auflösung einer entsprechenden Rückstellung sorgte mit dafür, dass der Gewinn zu Jahresbeginn so stark gestiegen war. Der Gesamtumsatz soll weiterhin auf bis zu 80 Milliarden Dollar klettern. Im vergangenen Jahr hatte Boeing mit einem Umsatz von 68,7 Milliarden Dollar bereits einen neuen Rekord aufgestellt.

Der Airbus-Mutterkonzern EADS wird seine Zwischenbilanz am 16. Mai vorlegen. Wie Boeing sind auch die Europäer in der Rüstung und der Raumfahrt aktiv.