Damen LBBLZwei Matchbälle für Hostert

Damen LBBL / Zwei Matchbälle für Hostert
Lauren van Kleunen (in Weiß) und der Gréngewald können bereits am Samstag in Düdelingen die Meisterschaft unter Dach und Fach bringen Foto: Fernand Konnen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Motivation der Düdelingerinnen, es besser zu machen als im ersten Finalspiel, reichte nur für einen kurzen Moment. Nach einem verpassten Start war die Reaktion des Gréngewald umso heftiger, sodass die Hosterter Damen einen zweiten, verdienten Erfolg einfahren konnten. Jetzt fehlt ihnen nur noch ein Sieg zum Meistertitel.

Im Vergleich zum Samstag hatte Düdelingen personelle Veränderungen zu vermelden. Mandy Geniets kam wieder zum Einsatz, zudem befand sich Sierra Moore für Taylor Jones in der Startformation. Aber hauptsächlich zeigte der T71 eine ganz andere Körpersprache. Die antrittsschnelle Moore kümmerte sich um die Hosterter Spielmacherin Logic und war zudem verantwortlich für die vier ersten Gästepunkte. Für den amtierenden Meister war es ein Auftakt nach Maß (2:11), denn Rice gelang ein Dreier mit Bonusfreiwurf und Geniets traf ebenfalls aus der Distanz. Schon frühzeitig war der Gréngewald unter Druck. Eine lokale Auszeit blieb zuerst ohne Erfolg, denn Dittgen konnte von der Freiwurflinie den Düdelinger Vorsprung auf elf Zähler erhöhen. Coach Manti beorderte nun Wolff aufs Parkett und sein Team wechselte in eine Zonenverteidigung. Mit fünf Rebounds in sechs Minuten avancierte Cathrin Wolff zum großen Stabilisator bei den „Greens“.

„Die Zone passt gut zu uns und ich habe das getan, was ich am besten kann, die Rebounds zu fangen. Der Umschwung war eine wiedergefundene Intensität. Ich hoffe, dass wir dies am Samstag noch einmal so umsetzen können. Und wenn möglich von Beginn an bereit sind.“

Schwieriger Start

Die Partie schwappte sofort ins lokale Lager. Die Hosterter Defensive ließ nichts mehr zu und plötzlich lief es auch im Angriff. Logic nahm das Heft in die Hand und ihre Mitspielerinnen konnten wieder von ihren genialen Vorlagen profitieren. Es gab jetzt kein Halten mehr, der Gréngewald traf nach Belieben, unter dem Korb, aber auch aus der Distanz. So konnten Logic und Co. nicht nur ihren Rückstand wettmachen, sondern die Führung recht konsequent übernehmen. Düdelingen hatte das Nachsehen und blieb siebeneinhalb Minuten ohne Punktgewinn. Der Hosterter 17:0-Lauf sprach eine deutliche Sprache. Der T71 sollte sich von diesem Nackenschlag nie mehr richtig erholen. Etute und Geniets setzen sich anfangs noch zur Wehr (23:22), aber Hostert gab das Heft nicht mehr aus der Hand. Manchmal wollte das lokale Team zu schnell zum Erfolg und bremste sich so selbst aus.

Mit der Einwechslung von Cathrin Wolff startete Hostert im ersten Viertel seine Aufholjagd
Mit der Einwechslung von Cathrin Wolff startete Hostert im ersten Viertel seine Aufholjagd Foto: Editpress/Fernand Konnen

Bis zur Pause kontrollierte Hostert das Geschehen und baute seinen Bonus auf neun Punkte aus. In der zweiten Halbzeit ging dies stetig weiter, da Düdelingen besonders von der Dreierposition kaum noch traf. Am Ende stand bei den Gästen eine bescheidene Trefferquote von knapp 27 Prozent zu Buche. Zu wenig, um die kollektive Mannschaft des Gréngewald zu gefährden. Bei einem dezimierten Kader, mit wenigen Rotationen, machte Düdelingen zudem das Foultrouble (Etute 4 Fehler zu Beginn des dritten Viertels) zu schaffen. Geniets Dreierversuche (2 von 11) fanden den Weg ins Ziel nicht mehr. Ihr Frust endete in einem technischen Foul, gleichbedeutend mit dem Spielaus.

„Wir waren voll motiviert und haben auch gut begonnen und getroffen. Das Vertrauen war da, aber dann fielen unsere Würfe nicht mehr und wir ließen auch in der Verteidigung nach,“ so eine enttäuschte Geniets. „Wir haben heute nie Lösungen gefunden. Wir wussten uns selbst nicht zu helfen. Am Samstag ist unsere letzte Chance. Wir müssen alle hundert Prozent geben und hoffen, dass wir einen guten Tag erwischen.“ Bei einem Rückstand von 21 Punkten (66:45) stand der Sieger der Partie schon zu Beginn des letzten Viertels statt, umso mehr als Hostert in seinem offensiven Drang nicht nachließ.

2023 ungeschlagen

Der Gréngewald bleibt somit im Kalenderjahr 2023 ungeschlagen und braucht jetzt nur einen Sieg, um seinen zweiten Meistertitel zu feiern. Coach François Manti war etwas überrascht über den misslungenen Spielauftakt. „Normalerweise starten wir gut in die Partie. Heute lief aber alles verkehrt. Ich hatte schon Angst, dass das Spiel in die falsche Richtung laufen würde. Ich brauche eigentlich nicht viel einzugreifen. Ich musste das Team noch wachrütteln. Wenn sie erst einmal auf den Schienen sind, läuft es richtig und von selbst.“ Von der Meisterschaft wollte der Coach des Pokalsiegers noch nicht sprechen. Vorsicht ist geboten.

Für Düdelingen und seinen Coach Jérôme Altmann bietet sich am Samstag eine letzte Chance, das Meisterrennen noch einmal anzukurbeln. „Wir wollten es, aber waren erneut nicht konsequent genug. Wie am Samstag haben wir oft die schlechte Wahl getroffen. Es waren dieselben Baustellen wie im ersten Spiel, unsere Suche nach Lösungen ist erfolglos. Es wird schwierig, sich kurzfristig anders aufzustellen. Egal wie, wir wollen uns zu Hause am Samstag so gut wie möglich verkaufen und mit einer positiven Art und Weise aufspielen. Wir schauen jetzt von Spiel zu Spiel. Wir sind zweifacher Meister und haben die beiden vergangenen Spielzeiten nur zwei Begegnungen verloren. Jetzt sind es zwei in Folge. Ungewohnt für uns, mal sehen, wo die Reise hingeht.“

Statistik

„T”- Bestnote: Sam Logic (Gréngewald Hostert)
Viertel: 17:13, 20:15, 23:17, 17:12
Hostert: Logic 24, Van Kleunen 22, Dowdell 18, Hetto 6, J. Schreiner 3, L. Schreiner 3, L. Hetting 1, T. Hetting 0, Wolff 0, Schmitz 0, Leches 0, Rollmann 0
Düdelingen: Moore 20, Rice 14, Etute 7, Geniets 6, Jones 5, Dittgen 5, Skrijelj 0
Schiedsrichter: Richartz/Michels/Marchal
Zuschauer: 350 zahlende


Programm

Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel:

Düdelingen – Hostert 71:82
2. Spiel:
Hostert – Düdelingen 77:57
3. Spiel, Samstag, 22. April:
18.30: Düdelingen – Hostert
4. Spiel, Sonntag, 30. April (falls nötig):
17.30: Hostert – Düdelingen
5. Spiel, Samstag, 6. Mai (falls nötig):
18.30: Düdelingen – Hostert