TurnenZwei große Premieren bei der Coupe de Luxembourg

Turnen / Zwei große Premieren bei der Coupe de Luxembourg
Erstmals in der Vereinsgeschichte standen die Rümelinger Damen im Finale und gewannen auf Anhieb den Pokal Foto: Editpress/Didier Sylvestre

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Es war ein Tag, der in die Geschichtsbücher der Etoile Rümelingen und des Sporting Club Beles eingehen wird: der Triumph bei der Coupe de Luxembourg.

Es liest sich fast schon wie ein kleines Märchen: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte zog die Etoile Rümelingen in diesem Jahr mit ihrer Damenmannschaft ins Finale der Coupe de Luxembourg ein und ließ hier am Samstag bei ihrer Premiere die gesamte Konkurrenz hinter sich. Damit konnte das Team von Trainerin Florence Dussier nicht nur zum ersten Mal den begehrten Pokal mit nach Hause nehmen, sondern beendete gleichzeitig auch die erstaunliche Siegesserie des Réveil Bettemburg, der seit 2009 (!) mit seiner Damenriege ungeschlagen war. Ein Husarenstück, das selbst Präsident Romain Loes ein wenig überraschte, wie er zugibt: „Wenn man bedenkt, dass unsere Damensektion zuvor nicht ganz so aktiv war, sich vor allem auf Loisirs-Niveau bewegte und zum ersten Mal überhaupt ein Finale bestritt, dann ist das eigentlich kaum zu glauben.“

Als er vor drei Jahren das Amt des Präsidenten übernommen hatte, war eines der großen Ziele von Loes, endlich auch die Damen nach vorne zu bringen. Denn seit jeher war die Etoile Rümelingen vor allem für ihre Arbeit im Männerbereich bekannt, hat nicht zuletzt Spitzenturner wie Sascha Palgen und Quentin Brandenburger hervorgebracht. Und so verpflichtete Loes mit Florence Dussier eine Trainerin, die seiner Meinung nach auch der Hauptgarant für den jetzigen Erfolg ist: „Wenn man sie engagiert, dann kann man sicher sein, dass auch die Ergebnisse folgen. Wenn man eine solche Trainerin hat, dann ist auch die Motivation gleich größer. Es ist ein ganz neuer Impuls.“ Ein großer Aufschwung ging seither allemal durch den Verein, wie Loes weiter erklärt: „So konnten sich schon unsere Minis-Mädchen in dieser Saison den dritten Platz unter 17 Teams sichern. Die Espoirs-Mädchen bestritten ebenfalls zum ersten Mal das Finale der Coupe de Luxembourg und verpassten das Podium nur knapp.“

Dass man bei den Damen den großen Favoriten Bettemburg im Finale vielleicht etwas ärgern könnte, dachte man in Rümelingen schon, denn im Halbfinale lag man gerade einmal einen Punkt zurück. „Und wir hatten keinen wirklich guten Tag erwischt.“ Dass es am Ende dann aber einen Sieg auf fünf Punkte geben würde, hatte man im Rümelinger Lager keinesfalls erwartet, vor allem, da sich noch eine Turnerin beim Warmmachen verletzte. „Am Stufenbarren fehlte uns damit ein Streichresultat, umso beeindruckender war dann die Leistung an diesem Gerät, das eigentlich perfekt gelang.“ Es war dann auch genau hier, wo Rümelingen den Grundstein zum überraschenden Triumph legte. Und so durfte das Team um die Schwestern Chiara und Alessia Castellucci am Ende feiern. 

Bei der Etoile hofft man nun, dass dies nur der Anfang einer neuen erfolgreichen Ära im Damenturnen sein wird. Dass er die richtige Mannschaft hat, um in Zukunft weiter solch positive Schlagzeilen schreiben zu können, dessen ist sich Romain Loes sicher: „Der Vorstand des Klubs ist jung und sehr motiviert. Mit so einem Team kann es nur vorangehen.“

Zum 90. Vereinsjubiläum

Nicht nur bei den Damen gab es einen ganz besonderen Erfolg, auch bei den Herren gab es in diesem Jahr eine Premiere, die in dieser Form lange auf sich hatte warten lassen. Denn zum 90. Vereinsjubiläum krönte sich der Sporting Club Beles zum ersten Mal zum Pokalsieger. Und dies nach einem Wettkampf, der ganz schön an den Nerven zehrte. Denn bis zum Schluss lieferten sich Beles und der Réveil Bettemburg ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wie es knapper kaum noch hätte sein können. Nach den ersten beiden Geräten, dem Reck und Boden, lagen beide Mannschaften fast gleichauf. Am Sprung konnte sich Bettemburg dann einen leichten Vorteil herausturnen, doch noch stand ein Gerät, der Barren, auf dem Programm. Und hier holte sich dann Beles mit 58,750 Punkten die beste Wertung und überholte seinen Konkurrenten damit noch auf der Zielgeraden. Am Ende trennten die beiden Teams gerade mal 0,1 Zähler.

Dass das Vereinsjubiläum damit noch mehr hervorgehoben wird, freut auch Präsident Max Lehnen: „Es war ein extrem spannendes Match und als dann das Ergebnis verkündet wurde, war es wirklich eine Gefühlsexplosion.“ Für den Verein, der in den letzten Jahren ein Stammgast im Finale war, ein verdienter Erfolg, auf den er lange hingefiebert hatte. 

Damit löst der Sporting Club Beles die Aurore Oetringen ab, die jedoch bei den Espoirs-Jungs ihren Titel verteidigen konnte und zum vierten Mal in Folge ganz oben auf dem Treppchen stand. Bei den Espoirs-Mädchen bleibt derweil der Réveil Bettemburg das Maß aller Dinge. 

Ergebnisse

Coupe de Luxembourg:
Adultes-Damen:
1. Etoile Rümelingen 319,550 Punkte, 2. Réveil Bettemburg 314,550, 3. Nordstad-Turnveräin 304,550, 4. SG Wiltz 300,700
Espoirs-Mädchen: 1. Réveil Bettemburg 329,817, 2. Nordstad-Turnveräin 324,050, 3. Gym Bonneweg 309,550, 4. Etoile Rümelingen 303,900
Adultes-Herren: 1. SC Beles 228,850, 2. Réveil Bettemburg 228,750, 3. Nordstad-Turnveräin 215,350, 4. Aurore Oetringen 208,150
Espoirs-Jungen: 1. Aurore Oetringen 272,900, 2. SG Wiltz 262,250, 3. Nordstad-Turnveräin 243,850, 4. Espérance Differdingen 228,100