LBBLTitelverteidiger Steinsel schlägt zurück

LBBL / Titelverteidiger Steinsel schlägt zurück
Tom Konen und Steinsel haben den Escher Vorteil wettgemacht und gewinnen ihrerseits auswärts Foto: Editpress/Gerry Schmit

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

In einer zum Schluss wahren Nervenschlacht glich Steinsel mit dem Sieg in Esch die „Best of five“-Finalserie aus und holte sich damit den Heimvorteil zurück. Esch hatte im Schlussviertel das Momentum auf seiner Seite, vergab jedoch eine ausgezeichnete Ausgangsposition im Titelkampf.

Wie es bei Finalspielen oft üblich ist, geriet die Begegnung nicht gerade zu einem Offensivfestival. Dies lag einerseits an der knallharten Verteidigung der beiden Teams, aber auch an der dürftigen Quote besonders aus der Distanz. Die erste Halbzeit verlief lange ausgeglichen, bis sich die Gäste zur Pause einen leichten Vorteil erspielten (31:38). Dabei konnte sich der Titelverteidiger in der Offensive hauptsächlich auf Williams verlassen, dessen Auftritt während der beiden ersten Viertel an die Gala-Form der letztjährigen Finalserie gegen Düdelingen erinnerte. Der US-Amerikaner mit viel Drang zum Korb wurde immer wieder gesucht und erzielte alleine in der ersten Halbzeit 20 Zähler.

Auch wenn der Steinseler Ami Reese (r.) nach 32. Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, konnten Clancy Rugg (l.) und Esch die Partie nicht mehr drehen
Auch wenn der Steinseler Ami Reese (r.) nach 32. Minuten auf der Bank Platz nehmen musste, konnten Clancy Rugg (l.) und Esch die Partie nicht mehr drehen Foto: Editpress/Gerry Schmit

Direkt nach dem Dreh lag die Amicale erstmals zweistellig in Front (31:42, 22′), bis endlich die Reaktion der Hausherren erfolgte. Wenn Rodenbourg und P. Biever aus der Distanz treffen, bedeutet dies oft nichts Gutes für den Gegner, und so tastete sich Esch wieder heran (48:50, 30′). Mitten in der Escher Aufholjagd leistete sich zudem der schon zuvor mit drei Fehlern belastete Amerikaner Reese auch noch ein technisches Foul (28′) und musste sich auf die Bank abkühlen gehen. Nur Sekunden nach seiner Rückkehr kassierte Reese sein fünftes Foul (32′) und konnte sich damit für den Rest der Begegnung auf der Bank einrichten.

Von der Dreier-Linie

Spätestens ab diesem Zeitpunkt war richtig Feuer auf dem Parkett und die Partie geriet zu einer wahren Nervenschlacht. Als das Momentum klar auf Seiten der Escher lag, schlug der Titelverteidiger mit drei Dreiern von Morton, Medeot und Konen eiskalt zurück (52:59, 34′). Esch versuchte es fortan zu sehr mit der Brechstange, sodass es den Gästen gelang, den Vorsprung über die volle Distanz zu verwalten. Dementsprechend ernüchtert gab sich Joé Biever direkt nach Spielschluss: „Es ist schwierig, eine Erklärung zu finden. Eigentlich war es in Ordnung, wie wir gespielt haben, aber zum Schluss haben sie halt die Schüsse getroffen, die wir verfehlt haben.“

Der Escher Kapitän bedauerte es, erneut wie in den Spielen zuvor einem Rückstand hinterherzulaufen, da dies immer mehr Kraft koste. Auf der Gegenseite freute sich Tom Konen über das Déjà-vu, nachdem die Amicale wie schon in der vergangenen Saison eine Auftaktniederlage mit einem Auswärtssieg in Spiel zwei wieder gutmachte: „Der Heimvorteil ist sehr wichtig. Es war so ähnlich wie letztes Jahr in Düdelingen, als wir mit dem Rücken zur Wand standen und uns keinen Ausrutscher mehr erlauben durften. Nun ist es wieder ausgeglichen und es geht in unsere Halle, die wir bestens kennen und wo unsere Fans uns unterstützen.“ Dabei war es wichtig, besonders in der Situation kühlen Kopf zu behalten, als Reese mit fünf Fouls ausschied. „Es ist unsere Stärke, dass wir nicht auf einen oder zwei Spieler angewiesen sind. Jeder musste halt in einer solchen Situation etwas mehr geben. Unser starkes und breites Kollektiv macht uns daher gefährlich“, so der 26-jährige Guard.

Ein Sonderlob hatte Konen auch für seinen Mitspieler Theisen parat, der nicht wie gewohnt zweistellig punktete, sich aber auf andere Aufgaben fokussierte: „Jonas macht eine seiner besten Saisons. Was man nicht in den Statistiken sieht, ist seine Arbeit, besonders in der Defensive, wo er gar Amis aus dem Spiel nimmt.“ Mit Hicks konnte Theisen einen der Escher Offensivgaranten weitgehendst neutralisieren, sodass die Serie am Samstag quasi wieder bei Null beginnen kann.

Freude bei Bobby Melcher (l.), der aufgrund seiner Knöchelverletzung weiterhin von der Bank aus zuschauen muss
Freude bei Bobby Melcher (l.), der aufgrund seiner Knöchelverletzung weiterhin von der Bank aus zuschauen muss Foto: Editpress/Gerry Schmit

Statistik

„T“-Bestnote: Tom Konen (Amicale Steinsel)
Viertel: 17:20, 14:18, 17:12, 20:23
Esch: Rugg 20, Rodenbourg 12, P. Biever 10, Hicks 8, Grün 8, J. Biever 6, Monteiro Neves 4, Cornu 0
Steinsel: Williams 22, Konen 15, Medeot 11, Kuresevic 9, Reese 8, Morton 6, Theisen 2
Schiedsrichter: Vanglovski/Glod/Kerschen
Zuschauer: 640 zahlende 


Programm

Play-off-Finale („best of five“):
1. Spiel:

Steinsel – Esch 74:79
2. Spiel:
Esch – Steinsel 68:73
3. Spiel, Samstag, 22. April:
20.15: Steinsel – Esch
4. Spiel, Samstag, 29. April (falls nötig):
20.00: Esch – Steinsel
5. Spiel, Montag, 8. Mai (falls nötig):
20.15: Steinsel – Esch