19:0-Sieg gegen MoldawienRugby-Nationalteam steigt in die Europe Trophy auf

19:0-Sieg gegen Moldawien / Rugby-Nationalteam steigt in die Europe Trophy auf
Luxemburg steigt erstmals in die zweite europäische Division auf Foto: FLR/Serge Feltes

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Geschafft! Luxemburgs Rugby-Nationalmannschaft hat gegen Moldawien den Aufstieg in die Trophy perfekt gemacht. Im Promotionsspiel der beiden bestplatzierten Nationen der dritten europäischen Liga (Conference), setzten sich die „Roten Löwen“ am Samstagabend im Stade Josy Barthel mit 19:0 durch.

Die Genugtuung war nach der Partie spürbar. „On les a pris sur leurs points forts“, freute sich Nationaltrainer Alexandre Benedetti nach dem historischen Sieg und Aufstieg seiner Mannschaft. Gemeint war die erwartete physische Präsenz der Moldawier. Bereits beim Warmmachen machten die gegnerischen Kolosse wie Dorin Botan oder Oleg Prepelita Eindruck. Die Luxemburger wollten die körperliche Konfrontation in der Vorwärtsbewegung in dem Sinne so gut wie eben möglich vermeiden. Es kam aber anders. Die FLR-Spieler versuchten unerschrocken Lücken in die Defensivreihe vom Gegner zu reißen. „Die Art und Weise und das Resultat haben gestimmt. Ein Zu-null-Sieg ist umso schöner. Wir haben bewiesen, dass wir auch gut im Verteidigen sind. Ich bin unglaublich stolz auf den gesamten Kader“, so Benedetti.

Die ersten 30 Spielminuten waren geprägt von den schwierigen Bemühungen beider Teams, in die Nähe vom gegnerischen Mallfeld zu kommen. In der sechsten Minute ließ Lawlor eine Strafkick-Chance liegen, auf der Gegenseite war Adam bei derselben Übung gleich zweimal in kurzer Folge zu ungenau. Stanciu (21.) und Copitov (31.) sahen gelb, sodass Moldawien bis zum Pausentee in Unterzahl agierte. Nach zwei erfolgreichen Intercepts bot sich Olsen und Mendez die Chance zum Einlaufen. Beide Male tackelte Adam die Luxemburger mit letztem Einsatz. Es begann die stärkste Phase. Luxemburg hatte seine Vorteile, wenn es schnell wurde, und kombinierte sich durch. In der 32. gelang nach einer längeren Druckphase der erste Versuch. Lawlor reagierte am schnellsten und erhöhte abgebrüht auf 7:0. „Wir haben den Moldawiern vor der Pause wehgetan. Danach waren wir sogar im Gedränge mehr als präsent“, stellte der Nationalcoach zufrieden fest.

Christian Olsen, der Luxemburger Kapitän, sah den Schlüssel des Erfolgs im eisernen Willen der Spieler. „Moldawien war eine echte Challenge. Sie ließen nicht nach. Wir wollten aber zeigen, dass wir genauso robust sind, und haben dagegen gehalten.“

Eine interessante Rolle in der Trophy spielen

Im zweiten Durchgang überstand die FLR-Auswahl eine Druckphase des Gegners unbeschadet. Das letzte Spielviertel gehörte dann wieder eindeutig den Benedetti-Schützlingen. In der 66. bahnte sich Orsino linksseitig den Weg über die Linie und legte den zweiten Luxemburger Versuch. Vom Publikum frenetisch nach vorne gepusht, wollten Olsen und Co. mehr. Moldawien wirkte wie ein angeschlagener Boxer. In der 71. war Mendez balltragend auf der linken Seite nicht zu fassen und konnte einlaufen. Franzina erhöhte zum Endstand.

Yerad Ketema, der dienstälteste Spieler im FLR-Team, sagte: „Ich bin seit 2011, als ich 18 war, bei der Nationalmannschaft dabei. Was wir heute erreicht haben, gab es noch nie im Luxemburger Rugby. Es ist also auch eine Premiere für mich.“ Ketema weiß, dass die kommenden Aufgaben in der Trophy, also der zweiten europäischen Division, ungleich schwerer werden. Der 31-Jährige wird weiterhin ein fester Bestandteil im Kader sein. Kürzer treten oder sogar in die (sportliche) Rente gehen, kommt nicht infrage. Augenzwinkernd legte Ketema nach. „Die Überlegungen stellen sich erst dann, wenn ich an Gewicht zulege und dicker werde.“ Auf die Ziele in der kommenden Runde in der „Trophy“ angesprochen, meinte Benedetti: „Sie werden vielleicht nicht dieselben sein wie zuletzt. Ich hoffe aber, dass wir eine interessante Rolle spielen. Der Kader ist jung, hat herausragende Eigenschaften und eine Menge Qualität. Wir werden unseren Weg weiter gehen.“

Im Überblick

Luxemburg: Orsino, Dee, Tomasetto, Abstmeijer, Thevenot, Kimmel, Tropano, Gaspalou, Mendez, Lawlor, L. Caroll, Olsen, Fitzpatrick, Ketema, Madureira
Eingewechselt: S. Carroll (16.), Dennis-Soto, Rossi, Franzina (52.), Bertani (59.), Schmitt (60.), Graybook (68.)
Moldawien: Dorogan, Cangea, Morosanu, Stanciu, Botan, Budaian, C. Cebotari, Prepelita, Puica, Gavriliuc, Copitov, Misin, A. Cebotari, Evdokimenko, Adam
Eingewechselt: Bulat, Jardan (50.), Buzenco (63.), Adrian, Bejan (65.), Sandulesco, Costru, Macaria (77.)
Schiedsrichter: Fernandes (ESP)
Zuschauer : 1.200 zahlende

 Foto: FLR/Serge Feltes