Radsport Paris verbietet Sport im Freien – Tour-Verschiebung rückt näher

Radsport  / Paris verbietet Sport im Freien – Tour-Verschiebung rückt näher
Noch ist nicht sicher, ob die Tour 2020 stattfinden kann. Tour-Organisator Prudhomme hält aber an seinen Plänen fest.  Archivbild: David Stockman/dpa

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Verschiebung der Tour de France rückt unaufhaltsam näher. Während die Macher unerschütterlich an der Frankreich-Schleife und einer Austragung mit Zuschauern festhalten, verschärft die Stadt Paris die geltende Ausgangssperre.

Christian Prudhomme träumt. Seinen großen Traum von einer Frankreich-Rundfahrt 2020 mit Zuschauern und dem gewohnten Riesenspektakel entlang der Strecke – doch der Boss der Tour de France hat seit Mittwoch das nächste Problem. Denn in Paris, wo „La Grande Boucle“ traditionell vor Hunderttausenden begeisterten Fans ihr großes Finale feiert, verhängten Stadtverwaltung und Polizeipräfektur ein öffentliches Sportverbot von 10.00 Uhr bis 19.00 Uhr.

Während die Bürger in Paris tagsüber also vorerst keinen Sport mehr treiben dürfen, im Badeort Biarritz am Atlantik nicht länger als zwei Minuten auf Bänken Platz nehmen dürfen und eine Kleinstadt in Nordfrankreich sogar das Spucken und Niesen ohne Schutz untersagte, sollen laut Prudhommes gewagter Vorstellung ab dem 27. Juni Tag für Tag, drei Wochen lang, mehr als Hunderte Radprofis begleitet vom Tour-Tross quer durch das Land radeln – angefeuert von Millionen Fans. Irrsinn! „Jede Art von Nachlässigkeit würde die kollektiven Anstrengungen gefährden“, betonten die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo und Polizeipräfekt Didier Lallement.

Geister-Tour kein Thema

Prudhomme hatte in einem Interview mit dem Portal Sports Auvergne zuletzt noch nachdrücklich gesagt, dass „die Tour nicht hinter verschlossenen Türen stattfinden wird“ – und damit Gedankenspiele über eine Geister-Tour vom Tisch gewischt. Dabei musste Prudhomme bereits vergangene Woche die ebenfalls von seiner ASO veranstaltete Tour-Generalprobe Critérium du Dauphiné (31. Mai bis 7. Juni) verschieben, zwei Tage später sagten die Organisatoren mit der Tour de Suisse (6. bis 14. Juni) den zweiten traditionellen Härtetest komplett ab.

Dennoch: „Der Termin für die Tour bleibt vorerst unverändert“, sagte Prudhomme standhaft. Doch auch der 59-Jährige kann seine Augen seit Mittwoch nur noch schwer vor der Wahrheit verschließen. Realisten wie der Vorjahresvierte Emanuel Buchmann vom deutschen Team Bora-hansgrohe rechnen schon lange nicht mehr mit der regulären Austragung des wichtigsten und größten Sportevents Frankreichs. „So wie im Moment die Lage aussieht, kann ich mir nicht vorstellen, dass das mit Zuschauern am 27. Juni beginnt“, sagte der 27-Jährige im Gespräch mit dem SID.

Dass Prudhomme die Tour unter allen Umständen nur mit Zuschauern durchführen will, halte er schon für sehr, sehr, sehr schwierig. „Aber wenn man das vielleicht um einen oder anderthalb Monate verschieben kann, sieht die Lage wahrscheinlich schon wieder besser aus“, schlug Buchmann vorsichtig vor. Prudhomme spielt hingegen lieber weiter auf Zeit. Als Frist, um über die Große Schleife zu entscheiden, soll sich Tour-Organisator ASO den 15. Mai gesetzt haben. 

de maulkuerf
8. April 2020 - 18.51

Esou wéi d'Situatioun haut ausgeséit, kann een sêch schlecht viirstellen dass den "Tour" dêst Joer könnt furen. De Christian Prudhomme huet den 02.04.2020 ganz klor een TdF ouni Zuschauer kategoresch refuséiert. "La Grande Boucle, si elle a lieu, ne se fera pas à huis clos. et qu'il s'agit d'une option 'imaginable'." Et wär och baal unméiglech, fiir een Tour ouni Spectateuren duerch ze zéien, 3 Wochen laang durch Frankréich ze furen, wéi behäls de dann d'Leit dobannen! De Christian Prodhomme huet nach dobäi gesot : "Dans le mot Tour de France, le plus important c'est "France". C'est la situation sanitaire du pays qui compte. Je ne souhaite qu'une seule chose, c'est que le TdF ait lieu cet été. Non pas pour le TdF, mais s'il n'a pas lieu, cela signifierait que le pays se trouve dans une situation catastrophique. On ne peut évidemment pas le souhaiter. Une décision définitive sera prise d'ici le 15 mai." Ech gi mol dovun aus, dass de Christian Prudhomme de 15 Mai déi richteg Entscheedung trêft de maulkuerf