BadmintonLuxemburger dürfen sich bei den Luxembourg Open auf internationaler Ebene messen

Badminton / Luxemburger dürfen sich bei den Luxembourg Open auf internationaler Ebene messen
Die luxemburgische Nummer eins Kim Schmidt ist an Position zehn gesetzt Foto: Editpress/Julien Garroy

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Bereits zum dritten Mal finden ab Donnerstag die „YONEX Luxembourg Open“ in der Coque statt. Für die diesjährige Ausgabe wurde das Level auf die höchste Stufe der Badminton Europe Tour angehoben und das Turnier ist nun ein „International Challenge“. Dementsprechend sind viele Klassespieler anwesend, trotz der Terminüberschneidung mit den „World Men’s and Women’s Team Championships“ und dem Ende der olympischen Qualifikationsphase in der vergangenen Woche.

Gemeldet sind Spieler aus vorrangig europäischen und asiatischen Nationen. Zudem sind noch Mauritius (Afrika), Australien, Neuseeland, die USA und Kanada vertreten. Dies allein zeigt schon die Attraktivität des Turniers, sodass man nicht bis zu den Finalspielen am Wochenende warten muss, um hochklassiges Badminton zu sehen. Einige der Teilnehmer werden an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen, andere zählen zu den Medaillengewinnern der vor kurzem ausgetragenen Europameisterschaften. Überraschungen dürften vor allem von den jungen Asiatinnen ausgehen, die im Gegensatz zu vielen anderen noch nicht zu den Top 100 der Weltrangliste gehören, aber über ein sehr hohes Spielniveau verfügen. Die junge Hina Akechi (Japan) hatte dies bereits vor zwölf Monaten gezeigt, als sie sich durch die Qualifikation kämpfte und anschließend das Fraueneinzel gewann.

Kuuba und Lanier gefordert

Vor allem der an Nummer eins gesetzte Franzose Alex Lanier (WR 41) hat sich zu einem Publikumsmagneten entwickelt. Der 19-Jährige besiegte vor zwei Monaten bei den German Open seinen Landsmann Toma Junior Popov (WR 20) und vor zwei Wochen bei den Europameisterschaften dessen Bruder Christo (WR 21). Seine Form stimmt demnach, dennoch wird ein Sieg in Luxemburg kein Selbstläufer.

Eine Favoritin bei den Frauen ausfindig zu machen, ist noch schwieriger. Die Estin Kristin Kuuba (WR 51) führt das Feld an, ihr folgen vier indische Spielerinnen, die alle für den Turniersieg infrage kommen. Zudem muss erst einmal die Titelverteidigerin Akechi geschlagen werden, die auf Rang neun steht, einen Platz vor der Einheimischen Kim Schmidt.

Der Turnierdirektor Maurice Niesner ist positiv gestimmt: „Die höhere Einstufung der Lux Open durch die BWF (Badminton World Federation) ist der nächste Schritt. Wir wollen es zu einem europäischen Topturnier entwickeln. Da Badminton immer mehr Interesse und Reichweite erlangt, hoffen wir auf viele Zuschauer, die unsere jungen Spieler unterstützen werden.“

Luxemburger wollen sich beweisen

Inwieweit Jérôme Pauquet (WR 562) im Männereinzel und im Doppel mit Yannick Feltes (WR 630) mit der starken Konkurrenz mithalten kann, wird sich zeigen. Er sieht dem Turnier optimistisch entgegen: „Ich habe das Gefühl, dass ich den Übergang vom Jugend- in den Seniorenbereich geschafft habe, jetzt geht es darum, meine Platzierung kontinuierlich zu verbessern. Dann wäre ich auf dem Weg, den ich mit meinen Trainern abgesteckt habe. Das Endziel wäre die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2028, aber das wird sehr schwierig. Ich hoffe, dass ich bei den Lux Open eine gute erste Runde bestreiten werde, obwohl meine Vorbereitung aufgrund einer Verletzung nicht optimal war.“

Der Doppelspezialist Feltes wird zusätzlich noch an der Seite von Zoé Sinico (WR 1136) Mixed spielen. Wie Pauquet haben sie vom Veranstalter eine Wildcard erhalten und können somit am Freitag im Hauptfeld antreten. Obwohl Nationaltrainer Alen Roj derzeit kein konkurrenzfähiges Frauendoppel zur Verfügung hat, ist Luxemburg mit der mehrfachen Landesmeisterin Myriam Havé dennoch in diesem Feld vertreten. Sie wird heute das Qualifikationsturnier an der Seite von Mariana Paiva (Portugal) gegen eine schwedische Paarung bestreiten.

Schmidt an zehn gesetzt

Die luxemburgische Nummer eins muss gegen Tara Shah, eine talenteierte junge Inderin, antreten. Im Gegensatz zu ihren Trainingspartnern hat sie den Übergang in den Seniorenbereich auf Anhieb geschafft und stand Ende 2023 bereits auf Platz 105 der Weltrangliste. Das geschah nicht von ungefähr, brach sie doch vor zwei Jahren den Präsenzunterricht am Sportlycée ab. Da sie zudem aufgrund ihrer überwiegend männlichen Trainingspartner besonders hohen Belastungen ausgesetzt ist, ließen erste Erfolge nicht lange auf sich warten. Unter anderem qualifizierte sie sich für das Hauptfeld der Lux Open 2022 und scheiterte nur knapp im Achtelfinale. Bis zu ihrer Verletzungspause im Januar und Februar dieses Jahres hatte sie dank zahlreicher guter Ergebnisse berechtigte Chancen, sich für Paris zu qualifizieren. Die Sportlerin des COSL-Elitekaders, die in letzter Zeit wichtige Erfahrungen gegen Weltklassespielerinnen sammeln konnte, spürt, dass ihr Training nun ein höheres Niveau bekommen muss. „Das Frauen-Badminton hat sich technisch und physisch enorm weiterentwickelt. Das werden wir bei den Lux Open hautnah erleben können. Das Training muss daher zwangsläufig individueller gestaltet werden, soll meine Entwicklung nicht ins Stocken geraten.“ Bedauerlicherweise wurde sie in der Woche vor dem Turnier für drei Tage vom Training ausgeschlossen, da sie dies für den Geschmack des Trainerstabs zu vehement einforderte. (jn)

Das Programm

Donnerstag: Qualifikationsspiele (9.00 bis 22.00 Uhr)
Freitag: 1. und 2. Runde des Hauptfeldes (9.00 bis 22.00 Uhr)
Am Samstag: Viertel- (ab 10.00 Uhr) und Halbfinalspiele (ab 16.00 Uhr)
Am Sonntag: Finalspiele (ab 13.00 Uhr)