BasketballKonstant werden: Charel Moes über die bisherigen Ups und Downs der AB Contern

Basketball / Konstant werden: Charel Moes über die bisherigen Ups und Downs der AB Contern
Charel Moes (Nr. 6) will mit Contern in dieser Saison die Play-offs erreichen und sich nicht noch einmal durch die Relegation zittern müssen Foto: Luis Mangorrinha/Le Quotidien

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Contern war in den letzten Jahren oft die Wundertüte in der LBBL. Vom Halbfinalisten bis zum Play-down-Teilnehmer, dem Herren-Team war sowohl im positiven als auch im negativen Sinn alles zuzutrauen. Die Saison startet für Charel Moes und seine Teamkollegen dann auch mit einer Klatsche gegen Ettelbrück, inzwischen hat sich das Team aber im Mittelfeld festgesetzt. Das Tageblatt sprach mit Youngster Charel Moes über die bisherige Saison, die vielen Wechsel und warum er Dan Mantz wirklich vermisst.

Tageblatt: Deutliche Niederlagen gegen Ettelbrück und Walferdingen, souveräne Siege gegen Hostert und Heffingen, aber auch ein knapper Erfolg gegen Schlusslicht Zolver. Kann man sagen, dass die Saison von Contern bisher einer Achterbahnfahrt glich?

Charel Moes: Absolut, wir hatten bisher einige „Ups und Downs“, das liegt aber auch daran, dass wir als Mannschaft noch nicht wirklich gefestigt sind. Man darf nicht vergessen, dass es in der Zwischensaison sehr viele Wechsel gab: Zwei neue Profispieler, Aziz (Ndiaye), der ebenfalls neu im Team ist. Dann haben Mihailo (Andjelkovic) und Dan (Mantz) den Klub verlassen, beide waren wichtige Leistungsträger. Und schlussendlich haben wir auch noch einen neuen Trainer. Es gibt auf jeden Fall noch viel, woran wir arbeiten müssen. Auf extrem gute Phasen folgen in einem Spiel wenige Augenblicke später einfach noch immer zu viele schwache Momente. Ich bin aber optimistich, dass wenn wir das in den Griff kriegen, wir durchaus weiter oben mitspielen werden.

War das Spiel gegen Aufsteiger Zolver da ein Spiegelbild der bisherigen Saison?

Irgendwie ja, wir sind am Sonntag richtig gut gestartet, haben in der ersten Halbzeit deutlich geführt. Doch dann haben wir irgendwie wieder unser Spiel verloren, zu wenig Gas gegeben und Zolver hat das Spielgeschehen übernommen. Es braucht einfach Zeit, bis jeder seine neue Rolle gefunden hat und das Team zusammengewachsen ist.

Das heißt dann auch, dass die jüngeren Spieler wie Sie mehr Verantwortung übernehmen müssen?

Mathieu (Arendt) und ich müssen in dieser Saison einfach mehr in diese Leaderrolle reinwachsen, mehr Power geben und auch mal mehr pushen. Auch Christophe Mertzig macht einen guten Job. Zusammen mit René (Wolzfeld) und Andy (Eicke) versucht er zudem uns zu helfen und uns einiges beizubringen. Ich glaube, was jetzt die luxemburgischen Spieler betrifft, sind wir eine gute Mischung aus Jung und Alt. 

In welchem Bereich haben Sie sich denn am meisten weiterentwickelt?

Ich glaube, ich bin einfach durch die Erfahrung, die ich in den letzten Jahren dazugewonnen habe, weitergekommen. Ich bin nicht mehr so nervös vor einem Spiel, alles hat eine gewisse Routine bekommen, fast schon so, als würde ich zu einem Cadets-Match gehen. Ich kann nun besser mit Stress umgehen und habe auch mehr Selbstvertrauen gewonnen.

Was hat sich denn Ihrer Meinung nach durch den Trainerwechsel verändert?

Ich habe das Gefühl, dass wir schneller spielen als letzte Saison, das ist auch mehr der Spielstil von Gabor Boros. Ich habe in meiner Karriere bei den Herren bisher nur Gavin Love gekannt, ich glaube, es war einfach nach fünf Jahren an der Zeit, dass ein Wechsel, etwas frischer Wind ins Team kommt. Nach einer gewissen Zeit kennt man sich meiner Meinung nach zu gut und dann kommt der Trainer nicht mehr so an das Team heran. In so einer Situation ist es dann schwer, neue Impulse reinzubringen. Dies tut Gabor nun, der meiner Meinung nach super zum Team passt.

In der letzten Saison musste Contern bis in die Relegation gehen, um den Klassenerhalt zu schaffen. Hatten Sie nach dem Auftakt mit den Niederlagen gegen Ettelbrück und Steinsel nicht schon wieder ein mulmiges Gefühl?

Doch, ich dachte mir: Oh nein, jetzt geht das Ganze schon wieder von vorne los, das kann doch nicht sein. Noch einmal im Play-down antreten zu müssen, das wollen wir auf jeden Fall vermeiden. Denn wenn man erst mal da drin hängt, dann wird es ganz schwer, wie wir selbst im letzten Jahr miterlebt hatten. Doch inzwischen sehe ich alles um einiges positiver. Wie gesagt, wir müssen einfach unsere Konstanz finden. Die Top acht, die wollen wir auf alle Fälle erreichen.

Mit Dan Mantz hat Ihr bester Freund den Klub verlassen – wahrscheinlich gar nicht so leicht für Sie?

Es ist enorm komisch, ihn nicht mehr im Team zu haben. Seit wir 13, 14 Jahre alt waren, sind wir jeden Tag gemeinsam zum Training. Er war immer ein Teil meiner Welt. Ich freue mich aber sehr für ihn, dass er die Chance bekommen hat, neben seinem Studium für Bayern München II zu spielen. Das gibt ihm die Chance, sich basketballerisch weiterzuentwickeln, und wer weiß, vielleicht spielen wir irgendwann wieder zusammen in Contern. Ich verfolge jedenfalls seine Spiele.

Für Sie war ein Wechsel ins Ausland keine Option?

Ich habe mich dazu entschieden, erst einmal meinen Bachelor in Luxemburg an der Lunex zu machen. Was danach kommt, bleibt abzuwarten.