Antoine Mazure, Brian Amofa und Ulysse Barthélémy: Die Namen der Verstärkungen aus dem Ausland waren bekannt. Mit Emir Bijelic präsentierte Progrès Niederkorn am Donnerstag seinen ersten nationalen Neuzugang. Das Tageblatt hatte bereits am 17. April über den anstehenden Transfer berichtet – zu einem Zeitpunkt, als die Niederkorner diesen Wechsel noch nicht bestätigen wollten. „Immerhin lief er noch für einen direkten Konkurrenten auf“, erklärte Progrès-Sportdirektor Thomas Gilgemann am Donnerstag.
So ganz recht hatte er damit nicht. Sein neuer Mittelfeldspieler, der als Sechser, Achter oder Zehner ins Niederkorner Aufgebot eingepflanzt werden kann, verpasste den kompletten Monat Mai verletzungsbedingt. „Jetzt bin ich aber fit und freue mich darauf, meine Kollegen kennenzulernen“, waren die ersten Worte von Emir Bijelic.
Der defensive Mittelfeldspieler wechselt vom Nachbarn Petingen zu den Gelb-Schwarzen und „passt genau in unser Konzept“, meinte Gilgemann während der Pressekonferenz. „Wir möchten, dass unser 25-Mann-Kader in der kommenden Saison aus 16 ’premières licences’ besteht.“ Ein dritter Torwart (neben Flauss und Boussong) wird noch gesucht, da Kevin Sommer zur Jeunesse zurückgekehrt ist. Ebenfalls weiterhin ein Kandidat ist Nationalspieler Florian Bohnert, der am 5. Juli vorgestellt werden könnte. Mit Verteidiger Tim Hall, der sich in den vergangenen Monaten in Niederkorn fit hielt, steht zwar ein anderer Luxemburger Spieler bereit – doch der 24-Jährige liebäugelt noch immer mit einer Rückkehr ins Ausland. Auch Issa Bah und Aldin Skenderovic könnten diesen Weg noch einschlagen.
Das gilt mittlerweile ebenfalls für Angreifer Kempes Tekiela. Der ehemalige Dortmunder hat Kontakte in Polen, Österreich und Deutschland. Der Verbleib beim Progrès ist eigentlich ausgeschlossen. Christian Silaj verstärkt UT Petingen, Yannis Dublin hat seinen Vertrag aufgrund seiner Auslandsstudien aufgelöst. Florik Shala wurde bereits beim Swift vorgestellt, Tom Laterza soll für ein Jahr an einen Konkurrenten ausgeliehen werden.
Bijelic schloss sich Progrès langfristig, für vier Jahre, an. Ob der ehemalige Petinger Stammspieler so lange in Niederkorn bleiben wird, hängt auch von zukünftigen Angeboten aus dem Ausland ab. „Einerseits traf ich diese Wahl aufgrund des Europapokals und der guten Bedingungen im Verein, andererseits ist der Klub ja auch bekannt dafür, dass es viele Spieler über diesen Weg ins Profigeschäft geschafft haben. Davon träumt jeder. Aber im Moment geht es erst einmal darum, mich hier einzuleben und mich auf die anstehende Saison zu konzentrieren.“
Bis zum Alter von acht Jahren lernte der Bosnier (der neben der FLF-U17 auch für die bosnische U19 auflief) das Fußballspielen in Bartringen. Ausgebildet wurde er danach in Metz. Ein Wechsel ins Profigeschäft, nach Maastricht, scheiterte. „Deshalb bin ich nach Luxemburg zurückgekehrt.“ Erfüllt er sich seinen Traum, bleibt es aber nicht allzu lange dabei.
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