Conference LeagueAuftakt für den Racing: Saibene sieht 50:50-Chance

Conference League / Auftakt für den Racing: Saibene sieht 50:50-Chance
Yann Mabella (l.) und seine Kollegen beim Racing gehen nicht chancenlos in ihren ersten EP-Vergleich Foto: Gerry Schmit

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Am Donnerstagabend bekommt es RFCU Lëtzebuerg in der ersten Runde der neu geschaffenen Conference League mit Breidablik Kopavogur aus Island zu tun (19.00 Uhr im Stade Josy Barthel). Trainer Jeff Saibene spricht von einem 50:50-Spiel.

Insgesamt 138 Vereine werden in der Qualifikation des dritten UEFA-Klubwettbewerbs vertreten sein – darunter drei aus Luxemburg. Racing und Swift sind in der ersten Runde ungesetzt, Vizemeister F91 tritt in der zweiten Runde erst in vierzehn Tagen an. Wie bei den beiden „großen Brüdern“ sind drei Qualifikationsrunden sowie der Play-off vor der Gruppenphase zu überstehen. 

RFCU Lëtzebuerg hat sich als Tabellenvierter für das internationale Geschäft qualifiziert. Gegner Breidablik Kopavogur war früher eher bekannt für seine Rolle als Fahrstuhlmannschaft, hat sich seit dem Anfang der 2000er aber in der ersten isländischen Liga etabliert. 2013 gelang dem Klub der größte internationale Erfolg: In der zweiten Europa-League-Runde wurde Sturm Graz (AUT) ausgeschaltet. Seitdem blieb es bei drei weiteren Erstrunden-Teilnahmen am europäischen Geschäft.

Der Kader besteht ausschließlich aus einheimischen Amateuren – mit einer einzigen Ausnahme: Mittelstürmer Thomas Mikkelsen ist Däne. Auffällig ist, dass Trainer Oskar Thorvaldsson sehr viele ganz junge Spieler nominiert hat. Insgesamt wird der aktuelle Marktwert des Teams auf 2,81 Millionen Euro geschätzt (Quelle: transfermarkt.de) – was also etwas über dem des Racing (2,04) liegt. 

Für Jeff Saibene ist nach der Videoanalyse des Gegners klar: „Es ist wahrscheinlich nicht der Typ Gegner, den man sich beim Gedanken an nordische Mannschaften erwartet. Sie spielen normalerweise auf einem Kunstrasen und versuchen, das Spiel von hinten aufzubauen. Es ist kein Team, das nur aus großen, athletischen Spielern besteht, die den Ball hinten rausschlagen. Sie spielen einen gepflegten Fußball.“ Weshalb der Racing am Wochenende ebenfalls auf dem Schifflinger Kunstrasen trainieren wird.

Der Verein von Karine Reuter hat sich in diesem Sommer nicht nur einen Profitrainer geangelt, sondern ebenfalls prominente Neuzugänge vorgestellt, angefangen mit den Liga-Kenner Mario Pokar (F91). Mit Gordon Büch steht zudem ein neuer, 25-jähriger Linksverteidiger im Aufgebot, für den sich der Racing-Trainer eingesetzt hatte. Beide kennen sich aus den gemeinsamen Zeiten in Ingolstadt. Nicht im Kader stehen Loris Tinelli, Abdel Omrani und Neuzugang Emmanuel Françoise (alle verletzt). Letzterer könnte allerdings nächste Woche wieder fit sein und in Island in der Doppelsturmspitze auflaufen.

In den nächsten Tagen wird die Mannschaft im Hotel übernachten und einen Hauch vom Profi-Business genießen. „Für viele unserer Spieler wird es eine neue Erfahrung werden. Da muss man die Nerven im Griff haben und darf sich nicht von der Nervosität lenken lassen“, sagte Saibene. Kapitän Romain Ruffier hat bereits vor zwei Jahren EP-Luft geschnuppert. Die Tatsache, dass in Runde zwei Austria Wien wartet, ist natürlich ein weiterer Ansporn, „aber das ist nicht die Hauptsache. Als Sportler will man immer gewinnen – ob im Darts, im Kartenspiel oder eben im Fußball. Wir sind stärker als vor zwei Jahren und wollen das auch zeigen“, fügte der Torwart hinzu.

Großes Lob erhielt der Schlussmann bereits vor dem ersten Duell unter Saibene: „Er hat einen super Eindruck hinterlassen. Im modernen Fußball wird es immer wichtiger, Torhüter zu haben, die den Ball auch gut mit den Füßen spielen können. Er gehört wirklich zu den besten Keepern, mit denen ich bislang zusammengearbeitet habe, auch im Ausland.“ 

Die Kader

RFCUL:
Tor:
 Sequeira, Ruffier, Pleimling
Verteidigung: Mersch, Skenderovic, Büch, Crillon, Konte, Hennetier, Simon
Mittelfeld: Ikene, Pokar, Bouché, Nakache, Simon, Holter, Amiri
Angriff: Tafer, Dembele, Mabella
Breidablik: 
Tor:
 Einarsson, Bragason, Halldorsson, Helgason
Verteidigung: Kristinsson, Kristjansson, Muminovic, Helgason, Margeirsson, Atlason, Ingvarsson
Mittelfeld: Gunnarsson, Thorsteinsson, Sigurjonsson, Sigurdarson, Gunnlaugsson, Einarsson, Eyjolfsson, Svanthorsson, Margeirsson, Steindorsson, Yeoman, Atlason, Robertsson, Jonsson
Angriff: Eysteinsson, Mikkelsen, Vilhjalmsson, Gautason