3x3Europe-Cup-Qualifikation: Luxemburger Damen schaffen den Sprung ins Finale, die Herren nicht

3x3 / Europe-Cup-Qualifikation: Luxemburger Damen schaffen den Sprung ins Finale, die Herren nicht
Die FLBB-Damen um Amra Hasanovic (in Blau) haben bei ihrem ersten großen internationalen Auftritt gleich den Sprung ins Finale geschafft Foto: FIBA

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Auch auf der Karte des 3×3 ist Luxemburg seit dem Wochenende kein unbeschriebenes Blatt mehr: Bei der Europe-Cup-Qualifikation in Zypern verpassten die Damen die Qualifikation für die Endrunde im September in Graz knapp im Finale gegen das Lokalteam. Die Herren mussten sich derweil im Halbfinale dem späteren Turniersieger Aserbaidschan geschlagen geben.

Im Überblick

FLBB-3×3-Herren:
Gruppe B:

Andorra – Luxemburg 11:21
Aserbaidschan – Luxemburg 16:10
Luxemburg – Zypern 16:18
Viertelfinale:
Kosovo – Luxemburg 10:19
Halbfinale:  
Luxemburg – Aserbaidschan 13:15

FLBB-3×3-Damen:
Gruppe A, am Samstag:

Malta – Luxemburg 7:13
Zypern – Luxemburg 15:10
Viertelfinale:
Luxemburg – Andorra 19:5
Halbfinale:
Luxemburg – Irland 21:10
Finale:
Zypern – Luxemburg 15:12

Im Lager der FLBB wusste vor der Abreise nach Zypern am Donnerstag niemand so wirklich, was einen bei der Europe-Cup-Qualifikation erwarten würde, immerhin war es der erste Auftritt von luxemburgischen 3×3-Nationalmannschaften auf europäischem Top-Niveau. Das Fazit dürfte dann auch äußerst positiv ausfallen, denn sowohl die Damen wie auch die Herren zeigten, dass sie in der in Luxemburg noch immer sehr jungen Disziplin mithalten können.

Das Damen-Quartett um die beiden erfahrenen Spielerinnen Nadia Mossong und Bridget Yoerger sowie die jüngeren Amra Hasanovic und Michelle Dittgen feierte direkt zum Auftakt am Samstagmorgen einen souveränen Erfolg gegen Malta (13:7), wobei die Luxemburgerinnen eine starke Defensivleistung zeigten. Später am Tag mussten sie sich dann jedoch gegen die Lokalmannschaft geschlagen geben (15:10). Ein Spiel, das für die FLBB-Auswahl umso schwierger war, da Yoerger während der Partie einen Schlag mit dem Ellbogen ins Gesicht bekam, eine Verletzung, die am Sonntag in Form eines „Veilchens“ noch sehr gut zu sehen war.

Als zweitplatziertes Team ihrer dreiköpfigen Gruppe bekamen es die Spielerinnen von Trainer Vincent Gevrey im Viertelfinale am Sonntag dann mit Andorra zu tun, einem erfahrenen Quartett, das die FLBB-Damen überraschend deutlich mit 19:5 besiegten. Auch im Halbfinale gegen Irland war das Resultat am Ende bemerkenswert souverän (21:10). Es waren zwei Partien, in denen die Luxemburgerinnen einmal mehr durch eine starke Defensive überzeugten und so wollten sie dann auch im Finale gegen Zypern Revanche nehmen. Eine Partie, die viel umkämpfter war als noch das Gruppenspiel am Vortag. Dennoch war es letztlich eine Spielerin, die Mossong und Co. besondere Probleme bereitete: die 1,92 Meter große Eleni Pilakouta. Die 21-Jährige spielt in den USA für die University of Nebraska Omaha und gerade ihre physische Überlegenheit unter dem Korb war im Endeffekt entscheidend. So siegte das Lokalteam mit 15:12 und sicherte sich das einzige Endrundenticket, das es bei diesem Turnier für eine Damenmannschaft zu ergattern gab.

Mit gerade einmal einem Monat Vorbereitung – das Try-out für die erste luxemburgische 3×3-Nationalmannschaft der Damen fand überhaupt erst am 1. Mai statt – zeigte das FLBB-Team, dass es durchaus das Potenzial besitzt, auch im 3×3 bei solchen Turnieren um die vordere Platzierung mitzuspielen, dabei waren sie unter sechs Teams im Vorfeld an Position fünf gesetzt. So avancierte Mossong hinter dem MVP des Turniers, Eleni Pilakouta, mit ihren 22 Punkten zur zweitbesten Scorerin des Turniers. Eine Kategorie, in der auch Yoerger (17) und Dittgen (16) unter den besten sieben zu finden sind. Eine ausgeglichene Teamleistung demnach.

Morton Topscorer des Turniers

Anders als die FLBB-Damen mussten die Herren am Samstag gleich dreimal auf den Court, der direkt am Meer aufgebaut war und somit eine einzigartige Kulisse bot. Auch das Quartett um die Routiniers Scott Morton, Sam Ferreira, Christophe Laures sowie den etwas jüngeren Malik Wilson konnte mit einem Sieg zum Auftakt gegen Andorra (21:11) sofort eine Portion Selbstvertrauen tanken. Vor allem da das 3×3 gerade in Andorra schon früh gefördert wurde und das Team im letzten Jahr so etwa an der EM teilgenommen hat. Anschließend war der große Favorit Aserbaidschan (16:10) hingegen deutlich überlegen und gegen das Lokalteam aus Zypern (18:16) gab es eine knappe Niederlage. Dennoch zogen die Spieler von Trainer Majdi Anan als Dritter ihrer Gruppe noch ins Viertelfinale ein, wo es am Sonntag dann gegen den Zweiten der Gruppe A ein weiteres Erfolgserlebnis gab. Mit 19:10 konnten Morton und Co. den Kosovo besiegen und standen schließlich in der Runde der besten vier.

Auch wenn die Halbfinalpartie wesentlich umkämpfter und ausgeglichener war als das Gruppenspiel, mussten sich die FLBB-Herren am Ende Aserbaidschan ein weiteres Mal geschlagen geben (13:15). Kein weiteres Team konnte den späteren Turniersieger am Wochenende so fordern wie die Luxemburger in dieser Partie. Dabei mussten sie gerade hier auf den verletzten Sam Ferreira verzichten und hatten so nicht die Möglichkeit, zu wechseln. Ein Faktor, der am Ende sicherlich mit ausschlaggebend war, immerhin war Aserbaidschan als Gruppensieger direkt ins Semifinale eingezogen und somit noch wesentlich frischer. Mit Scott Morton war es am Ende sogar ein FLBB-Spieler, der in der Scorerliste des Turniers mit 33 Punkten an der Spitze landete.

Für die FLBB, auch ohne Qualifikation für die Endrunde in Graz, war das Turnier in Limassol auf jeden Fall eine gelungene Premiere.

Die FLBB-Herren um Scott Morton (in Blau) kamen bis ins Halbfinale, scheiterten jedoch dort am späteren Sieger Aserbaidschan
Die FLBB-Herren um Scott Morton (in Blau) kamen bis ins Halbfinale, scheiterten jedoch dort am späteren Sieger Aserbaidschan Foto: FIBA


Wulff verlängert bei der Sparta, Mitov übernimmt Sangliers-Herren

Eine weitere Dame wird in der kommenden Saison bei einem Herrenteam der Nationale 2 als Head-Coach auf der Trainerbank sitzen. Nachdem die Kordall Steelers bereits Tara Booker verpflichtet hatten, gaben am Wochenende auch die Sangliers Wiltz bekannt, dass mit Zoritsa Mitov in der Spielzeit 2022/23 eine Frau das Herrenteam trainieren wird. Die 35-jährige Bulgarin spielte in den letzten zwei Jahren für die Wiltzer Damen, stand zuvor in Luxemburg ebenfalls für Ettelbrück auf dem Parkett. Das Herrenteam der Sangliers hat in diesem Jahr den Aufstieg aus der Nationale 3 geschafft.

Die Sparta Bartringen gab derweil offiziell bekannt, dass Chris Wulff auch in der kommenden Saison die Herrenmannschaft coachen wird. Er hatte das junge Team bekanntlich in der abgelaufenen Spielzeit in der LBBL auf den ersten Rang der regulären Saison geführt. Anschließend scheiterte die Sparta jedoch im Viertelfinale an Düdelingen. Zudem wird Colin Braun zu seinem Heimatklub zurückkehren, während Mathis Wolff studienbedingt nicht mehr im Kader steht.

Über ein weiteres Jahr mit Profispielerin Tatsiana Likhtarovich kann sich unterdessen der Basket Esch freuen. Die Spielerin aus Belarus war in den letzten Jahren eine der Hauptstützen des Teams von Trainer Vincent Gevrey. (J.Z.)