DKV Urban TrailDie Laufbegeisterung ist zurück

DKV Urban Trail / Die Laufbegeisterung ist zurück
Wie bei der letzten Auflage 2019 setzte sich auch am Sonntag Samir Baala (Nr. 1) auf der längsten Distanz des Tages, der Grand-Ducale, durch Foto: Jerry Gerard

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Mit 1.881 Finishern, allein in den Hauptkategorien am Sonntag, meldete sich der DKV Urban Trail am Wochenende zurück. Die wiederkehrende Laufbegeisterung war bei allen Teilnehmern sichtbar. Egal ob 34, 27, 18 oder 13 Kilometer, quer durch alle Kategorien zeigte sich die Freude, die Trainingsleitungen endlich auch wieder in einem Rennen umsetzen zu können. Und bei vielen luxemburgischen Läufern stimmte ebenfalls die Form, womit auch Streckenrekorde purzelten. Somit steht einer 12. Auflage im kommenden Jahr nichts mehr im Weg, die nach Organisator José Azevedo am liebsten noch etwas größer ausfallen soll.

La Grand-Ducale

Fünf Starts, vier Siege: Das längste Rennen des Urban Trail, die Grand-Ducale über 34 Kilometer und rund 1600 Treppenstufen, ist eng mit einem Namen verbunden: Samir Baala. Der Franzose wiederholte am Sonntag seinen Sieg von 2019, obwohl dieser 2022 ein gutes Stück härter umkämpft war, denn zuerst konnte sich mit Domingos Silva ein anderer Athlet absetzen. „Ich war mir in diesem Jahr, nach den zwei Jahren Pause, nicht so sicher, ob ich meinen Erfolg wiederholen könnte. Mit einem Platz unter den ersten drei wäre ich schon sehr zufrieden gewesen“, gab Baala im Ziel zu. Weit über eine Stunde benötigte er, bis er endlich an die Spitze des Rennens aufschießen konnte. „Von diesem Moment an lag ich an der Spitze, doch während der letzten 20, 30 Minuten ist es sehr schwer geworden. Ich bin froh, dass ich standgehalten habe“, zeigt sich der Seriensieger des Urban Trail schließlich erleichtert. Mit einer Zeit von 2:30:26 war er dabei rund vier Minuten langsamer als vor drei Jahren, doch das wichtigste für den Sieger ist, dass er endlich wieder bei einem seiner Lieblingsrennen starten konnte. „Umso dankbarer bin ich, dass José Azevedo und sein Team dieses Rennen wieder auf die Beine gestellt haben.“ Am Ende hatte Baala einen Vorsprung von etwas mehr als zwei Minuten auf Silva. Bei den Damen blieb Shefi Xhaferaj derweil unter der Drei-Stunden-Grenze und setzte sich souverän vor Sonny Eschette durch.

Le trail des forts

Mit einem hohen Tempo starteten die beiden Luxemburger Pol Daix und David Lentz auf den 27 Kilometer langen Parcours und hängten die restliche Konkurrenz bereits nach wenigen Kilometern ab. Kurz vor der Hälfte der Renndistanz schaffte es Daix schließlich, sich abzusetzen, ausgerechnet in einer Bergab-Passage: „Der Parcours unten an der Alzette entlang ist durch die engen Wege und den steinigen Belag technisch schon sehr anspruchsvoll“, erklärte der Athlet des CA Beles im Zielbereich. „Es war sicherlich von Vorteil, dass ich seit zwei Jahren in Luxemburg-Stadt lebe und hier somit öfters trainieren kann“, fügte der glückliche Gewinner mit einem Lachen hinzu. „Homecourt advantage“ demnach für Pol Daix, der mit seiner Zeit von 1:51:34 am Ende gerade einmal elf Sekunden über dem Streckenrekord blieb, den Jeff Schaack vor drei Jahren aufgestellt hatte. Lentz seinerseits lief als Zweiter mit bereits drei Minuten Rückstand ins Ziel. Bei den Damen gewann derweil Maryanne Octave.

Dans les pas de Mélusine

Über 18 Kilometer wiederholte mit Yonas Kinde derweil ein weiterer Läufer seinen Vorjahreserfolg, dies sogar mit einem neuen Streckenrekord von 1:13:00. Dabei war dieser für den gebürtigen Äthiopier alles andere als selbstverständlich, musste er sich zwischendurch sogar von einem Sturz erholen, den er auf einer kurvigen Passage der Strecke erlitt. „Ich war froh, dass es nicht regnete. Es war wirklich ein schwieriges Rennen“, meinte Kinde, der sich sehr über seine Zeit freute. Wie schnell der Lauf war, zeigt allein die Tatsache, dass mit Esteban Gomes dos Santos und Bertil Muller auch der Zweite und Dritte unter dem alten Streckenrekord blieben. Bei den Damen setzte sich derweil Tania Fransissi durch

Les traces de Vauban

Die kürzeste Distanz des Tages, mit insgesamt 997 Finishern traditionell auch das teilnahmestärkste Rennen des Tages, kannte mit Max Lallemang einen weiteren luxemburgischen Gewinner. „Ich bin aus dem Training heraus gestartet, versuchte mein Bestes zu geben und dachte mir, wenn es klappt, dann klappt es. Etwas habe ich die Strecke, glaube ich, schon unterschätzt, mit der Steigung zum Schluss“, meinte der Sieger mit einem Lachen. Der Spaß stand für Lallemang, der sich gerade im Aufbau befindet, demnach im Vordergrund: „Sonst habe ich ja kaum die Möglichkeit, auf diesen tollen Passagen in der Stadt zu trainieren, das hat mir schon sehr gefallen.“ Nach den vielen Absagen der letzten Jahre für Lallemang umso schöner: „In den letzten Jahren wusste man nicht so wirklich, wofür man trainiert. Ein mögliches Rennen konnte stets kurz vorher abgesagt werden. Das war als Sportler nicht immer einfach.“ Ein Gefühl, das auch die meisten Starter der 2022er-Auflage hatten, die alle froh waren, endlich wieder Normalität vorzufinden.

Resultate

Die Podien:
La Grand-Ducale (34 km): 1. Samir Baala 2:30:26, 2. Domingos Silva 2:32:54, 3. Quinn Ballbach 2:33:17; Damen: 1. Shefi Xhaferaj 2:57:06, 2. Sonny Eschette 3:08:19, 3. Diane Heuertz 3:16:04
Le trail des forts (27 km): 1. Pol Daix 1:51:34, 2. David Lentz 1:54:43, 3. Arnaud Robin 1:58:05; Damen: 1. Maryanne Octave 2:23:16, 2. Andrea Paroli 2:25:09, 3. Justine Barth 2:34:28
Dans les pas de Mélusine (18 km): Herren: 1. Yonas Kinde 1:13:00, 2. Esteban Gomes dos Santos 1:14:43, 3. Bertil Muller 1:16:40; Damen: 1. Tania Fransissi 1:36:41, 2. Beatriz Marin Dawid 1:43:43, 3. Sonia Thomas 1:45:32
Les traces de Vauban (13 km):
Herren: 1. Max Lallemang 54:46, 2. Flavio Coimbra 56:44, 3. Clement Julien 58:52; Damen: 1. Karin Fogelberg 1:10:39, 2. Justine Pierron 1:13:30, 3. Michaela Kotecka 1:14:12