Coupe de LuxembourgDéifferdeng 03 holt fünften Pokal der Vereinsgeschichte

Coupe de Luxembourg / Déifferdeng 03 holt fünften Pokal der Vereinsgeschichte
Zwar hatte Erico Castro Déifferdeng 03 auf Kurs gebracht, doch Mersch machte dem Favoriten das Leben sehr schwer Foto:Editpress/ Jeff Lahr

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Die Coupe de Luxembourg kehrt nach Differdingen zurück. Die Mannschaft von Trainer Helder Dias lag vor der Pause zwar komfortabel in Führung, wurde anschließend aber von dem zukünftigen BGL-Ligisten Mersch auf die Probe gestellt. Am Ende setzte sich der Favorit mit 4:2 durch – und wird Mitte Juli erneut an der Conference League teilnehmen dürfen. 

Vor einer spektakulären und lauten Kulisse wurde das Pokalfinale 2022/23 überpünktlich angepfiffen. Von Überraschungen hatten beide Trainer abgesehen und ihre gewohnten Formationen auf das Feld geschickt. Beim Underdog aus Mersch sollten Rodrigues und Bresch den Erfolg herbeiführen, in Abwesenheit des verletzten Angreifers Simões lagen die Differdinger Hoffnungen auf den Schultern der Dreierkette um Castro, Naïfi und Trani. 

Nach zwei Ballverlusten innerhalb der ersten Minute wurde D03 wohl auf Anhieb klar, mit welcher Energie und Wucht Marisca angetreten war. Doch offensiv gab der Favorit den Ton an. Einen ersten Freistoß donnerte Trani über das Moussima-Gehäuse. Kurz später bekam auch Verteidiger D’Anzico zu spüren, warum Mersch (und Rodrigues) nächste Saison erstklassig spielen wird. Es blieb beim Schreckmoment für die Roten, deren Reaktion im ersten Castro-Torschuss mündete (9.). Der Abschluss des Brasilianers war aber zu schwach, um den Keeper zu überlisten. Nicht platziert war Bedourets Kopfball nach Ecke in der 13. Gefährlicher war allerdings Castros Alleingang gegen Moussima, der zwei Minuten später erneut gefordert war.

Die Partie war in eine klare Richtung gekippt. D03 ließ defensiv nichts zu, zeigte nach vorne allerdings Nerven. Nach zwei Ausrutschern der Gelb-Blauen hatte Trani für Castro aufgelegt – doch wieder einmal scheiterte der Stürmer kläglich (17.). Würde sich diese schlechte Chancenverwertung rächen? Mafoumbi hatte noch nicht eingreifen müssen. Bresch wollte es in der 20. per Fallrückzieher versuchen, kam im Gewühl aber nicht mehr an den Ball. 

Die Führung

Castro stand in der 30. dann doch goldrichtig: Nach einem schnellen Antritt gab Naïfi auf De Oliveira weiter. Dieser flankte scharf vor das Tor, wo Trani nicht richtig an den Ball kam. Zwei Meter dahinter stand allerdings Castro, der nur noch einschieben musste. 

Doch die Merscher waren noch hellwach und gewillt, den Kampf anzunehmen. In der 41. unterlief D’Anzico eine Panne, die Bresch sofort ausnutzte. Er machte sich auf Richtung Tor, dort kratzte Brusco das Leder von der Linie. Dann aber fiel eine kleine Vorentscheidung – und was für eine. Als Sonntagsschuss könnte man das bezeichnen, was De Oliveira in der 42. von der rechten Strafraumgrenze ins linke Eck abfeuerte.

Die Reaktion

Aufgegeben hatte sich die Marisca nicht. Bresch und Co. wollten es gleich nach dem Tee noch einmal wissen. Der „Gerd Müller des Luxemburger Nordens“ zog in den Strafraum ein. Seinen Pass konnte Held kurz vor dem Sechzehner aber nicht annehmen, da er dort ruppig umgemäht wurde. Einen Freistoß gab es allerdings nicht, dafür aber eine Gelbe für Agovic, der sich beschwert hatte. Dann folgte der Lohn für die aufopferungsvolle Drangphase: einen Schuss ins Kreuz von Rodrigues, der das Stadion wieder wachrüttelte. Die Stimmung im Merscher Block war am Überschäumen – und die Spieler profitierten vom Auftrieb.

Die Trophäe kehrt nach 2015 wieder in die „Cité du fer“ zurück
Die Trophäe kehrt nach 2015 wieder in die „Cité du fer“ zurück Foto: Editpress/Jeff Lahr

Nach knapp sieben Minuten stellte D03 den Abstand wieder her: Trani hatte viel Zeit, sich umzuschauen. Er sah Naïfi am Elfmeterpunkt stehen, der von dort aus keine Schwierigkeiten hatte, auf 3:1 zu erhöhen. Mersch zeigte Klasse und gab sich nicht auf. Unübersichtlich und laut wurde es in der 75.: Bresch lief auf Mafoumbi zu, der sich strecken musste – allerdings am Boden blieb. Der Unparteiische hatte ein Handspiel gesehen. 

Den Ball im Netz zappeln sah das ganze Stadion aber wieder in der 82.: Heiß wie Frittenfett – und scheinbar völlig vergessen – war der gerade eben eingewechselte Thill zum Schuss gekommen und brachte wieder Spannung ins Match (2:3). Bei den Roten war es ebenfalls ein eingewechseltes Duo, das am Ende dafür sorgte, dass der Pokal wieder nach Differdingen zurückkehrte: Bei bediente Pomponi, der in der Nachspielzeit auf 4:2 erhöhte. 

Statistik

Déifferdeng 03: Mafoumbi – D’Anzico, Brusco, Bedouret – Franzoni, De Oliveira, Costa, Lempereur – Trani (80. Bei), Naïfi (Pomponi), Castro (73. Monteiro)
Mersch: Moussima – P. Neves, Andrade (67. Duarte), Macelino (77. Sacko), E. Agovic (81. Thill) – Held, Dadashev, Martins – Schreiner – Bresch, J. Rodrigues
Schiedsrichter: Morais – Da Silva, Mentz
Gelbe Karten: Franzoni, Costa, De Oliveira – Agovic
Beste Spieler: 1:0 Castro (30.), 2:0 De Oliveira (42.), 2:1 Rodrigues (65.), 3:1 Naïfi (72.), 3:2 Thill (82.), 4:2 Pomponi (90.+1)
Zuschauer: 8.385 zahlende