In der Nicky-Bettendorf-Halle in Bartringen standen sich am späten Nachmittag die beiden besten Herren-Teams dieser Saison im zweiten Endspiel der Meisterschaft gegenüber. Das Finale wird bekanntlich im Best-of-three-System entschieden. Strassen hatte vor einer Woche vorgelegt. Es war also die letzte Möglichkeit für den Herausforderer Bartringen, sich die Chance auf den Titel noch offenzuhalten. Strassen konnte mit kompletter Mannschaft antreten, derweil Bartringen erneut auf den verletzten Fréderic Barth verzichten musste. 

Strassen begann gleich konzentriert. Vor allem im Block wollten Ilic und Co. zeigen, wer hier das Sagen hatte, und zogen mit 5:1 davon. Der Bartringer Trainer Georgy Sabchev reagierte mit einer Auszeit und sein Team kam besser ins Spiel. Im Angriff gaben vor allem die Diagonalangreifer Steve Weber (Bartringen) und Mateja Gajin (Strassen) den Ton an. Beim Stande von 15:12 nahm dann auch Massimo Tarantini seine erste Auszeit, nicht alle Aktionen seines Teams schienen ihm zu gefallen. Doch seine Ansagen fruchteten offenbar nicht. Bartringen schaffte den Anschluss bei 15:15. In der Money-Time spielte mit Strassen aber nur noch ein Team und der VCS schloss den Satz mit 25:19 ab.

Im zweiten Satz duldete Strassen seinen Gegner bis zum 7:7 an seiner Seite, ehe es so langsam das Weite suchte. Gajin, der im ersten Finale einen schwachen Tag erwischt hatte, entpuppte sich immer mehr als der herausragende Spieler des Abends. Bei Bartringen hatte mittlerweile Libero Loïc Peters, in seinem letzten Spiel, den Platz für Jeremy Potarjnikoff geräumt. „Ich hätte nicht erwartet, dass mein letzter Auftritt so schwierig werden würde. Ich wollte vielleicht heute zu viel. Ich bin eigentlich nie an meine Leistung dieser Saison herangekommen“, erklärte ein trauriger Peters.

Noch immer schien Tarantini nicht mit dem Auftritt seines Teams zufrieden zu sein. Öfters sah man ihn gestikulierend neben dem Feld auf und ab gehen. „Wir waren gut vorbereitet und wussten, dass die meisten Bälle auf Weber gehen würden. Und doch waren wir öfters zu spät im Block. Das durfte eigentlich nicht passieren. Doch unzufrieden bin ich natürlich nicht. Wir haben eine überragende Saison hingelegt. Die Mannschaft hat immer mitgezogen. Und spätestens ab Januar haben wir die Favoritenrolle auch intern angenommen“, so Tarantini nach dem Spiel. Beim Stand von 23:15 kam dann der Strassener Kapitän Ralf Lentz zu seinem Einsatz. Den Satz schloss Gajin mit einem Aufschlags-Ass zum 25:17 ab. Strassen fehlte nur noch ein Satz, um Meister zu werden – und, nach dem Pokalgewinn, das Double zu schaffen.

In Satz drei vermochte Bartringen zweimal den Strassener Vorsprung zu kontern, dann war Strassen endgültig weg. Tarantini wechselte nun einige Spieler ein. Deividas Raibikis fügte sich gleich mit einem gelungenen Angriff gut ein. Auch der zweite Zuspieler Simão Marinho bekam seinen Einsatz und konnte Stefan Ilic in Szene setzen, ehe dann Boris Milosevic den Satz abschloss. Der 3:0-Sieg geht absolut in Ordnung, denn Bartringen konnte an diesem Abend Strassen nie wirklich Paroli bieten. Lentz konnte von seiner Mannschaft gebührend in den Ruhestand geschickt werden. „Eigentlich kann ich mich nicht an ein Titelspiel erinnern, das so stresslos ablief wie das diesjährige zweite Finale. Wir wussten, dass wir sehr gut vorbereitet waren und konnten dementsprechend frei aufspielen“, sagte Lentz, der damit seinen elften Titel Meistertitel feiern durfte. Insgesamt war es der 16. für Strassen.