Allgemeinturnen„Same procedure as last year“: vierfache Titelverteidigung beim Finale der Coupe de Luxembourg

Allgemeinturnen / „Same procedure as last year“: vierfache Titelverteidigung beim Finale der Coupe de Luxembourg
Eine beeindruckende Serie: Seit 2009 ging die Coupe de Luxembourg bei den Seniors ununterbrochen an den Réveil Bettemburg Foto: Jenny Zeyen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nachdem 2021 aufgrund der sanitären Lage nur eine stark verkürzte Version der Coupe de Luxembourg, mit deutlich weniger Mannschaften, organisiert werden konnte, kehrte in diesem Jahr zur großen Erleichterung der gesamten luxemburgischen Turnwelt wieder Normalität ein. Etwas hat sich jedoch nicht geändert: der Name der Titelträger. Denn in sämtlichen Kategorien konnten die Gewinner des letzten Jahres die begehrte Trophäe erfolgreich verteidigen.

Bettemburger Doppelerfolg bei den Damen

Auch auf den Nachwuchs des Réveil Bettemburg war einmal mehr Verlass
Auch auf den Nachwuchs des Réveil Bettemburg war einmal mehr Verlass Foto: Jenny Zeyen

Seit Jahren gibt es am Réveil Bettemburg im Damenbereich kein Vorbeikommen. Der Seriensieger konnte auch 2022 in beiden Altersklassen den Pokal mit nach Hause nehmen. Bei den Seniors wurde somit eine beeindruckende Serie weiter ausgebaut, denn seit 2009 konnten die Damen des Réveil sich ununterbrochen ins Palmarès eintragen. Logisch, dass das diesjährige Finalteam nicht die Mannschaft sein wollte, die diese Serie beendet. „Ich glaube, der Druck war gerade in diesem Jahr noch etwas größer, da unser stärkster Konkurrent der letzten Jahre im Halbfinale wegen mehrerer Corona-Fälle im Team ausgefallen ist. Somit hatten wir eigentlich keinen Mega-Konkurrenten mehr. Doch die anderen Teams haben einen starken Eindruck gemacht und deshalb haben wir nicht mit diesem großen Punkteabstand im Finale gerechnet“, erklärte Christina Heiderscheid. Am Ende trennten fast fünf Punkte die Bettemburgerinnen vom zweitplatzierten Team aus Bonneweg. Und so war es kein Wunder, dass die Damen des Réveil zufrieden auf ihren Wettkampf blickten. „Wir können uns nicht beschweren, denn all unsere Geräte waren ziemlich gut. Normalerweise sind wir am Barren nicht so stark, doch für unsere Verhältnisse war sogar dieses Geräte absolut in Ordnung. Aber Sprung und Boden sind eigentlich unsere besten Geräte“, unterstrichen Heiderscheid und Pamela Paciotti mit einem Lachen. Auch bei den vielen Turnteams musste man nach den beiden letzten Pandemie-Jahren einen großen Rückstand aufholen und so war diese Leistung im Pokalfinale dementsprechend auch nicht selbstverständlich. „In allen Vereinen merkt man, dass es in den letzten beiden Jahren viel weniger Training gab. Deshalb muss man auch erst einmal wieder in solche ‚Matches’ hineinkommen. Die Routine fehlt schon“, meinte Paciotti.

Trotz allem gab es in Bettemburg am Wochenende gleich doppelten Grund zur Freude, denn mit dem Sieg der Espoirs-Mannschaft wurde eine weitere Serie ausgebaut: Seit 2015 sind beide Trophäen im Damenbereich ausschließlich nach Bettemburg gegangen. Nachdem sie im letzten Jahr noch zittern mussten, konnte das fast unveränderte Espoirs-Team dieses Mal einen größeren Vorsprung vorweisen. „Wir hatten etwas Angst, da es beim letzten Mal am Stufenbarren nicht so gut lief“, betonten Kiara Brenner und ihre Teamkolleginnen, die gerade hier noch einmal extra trainiert hatten. Eine Bettemburger Erfolgsstory demnach, die mit dem zweiten Platz der Espoirs-Jungs und dem vierten Rang der Männer gekrönt wurde. Kein anderer Verein stand mit seinen Mannschaften in allen Finals.


Espoirs-Sieg der Aurore Oetringen 

Die Aurore Oetringen hat sich in den letzten Jahren mit der männlichen Jugend einen Namen gemacht
Die Aurore Oetringen hat sich in den letzten Jahren mit der männlichen Jugend einen Namen gemacht Foto: Aurore Oetringen

In den letzten Jahren entwickelte sich beim männlichen Turnnachwuchs die Aurore Oetringen kontinuierlich zu dem Team, das es zu schlagen gilt. Für Präsident Jos Schmitz ist diese Entwicklung eng mit dem Namen Grigory Misutin verbunden, der im Klub als Trainer fungiert. Der ehemalige Olympiasieger kann mit den Turnern vier- bis fünfmal die Woche trainieren – etwas, das so langsam Früchte trägt, denn mit Ronan Foley ist ein Turner des Vereins derzeit im starken Juniorennationalkader vertreten, der im August erstmals in der Geschichte des Turnverbandes als Mannschaft zu einer EM fahren wird. Dennoch waren sowohl Präsident Schmitz wie auch Turner Santiago Ortiz Bogdanov nicht zu hundert Prozent mit der Finalleistung zufrieden: „Im letzten Jahr hatten wir einen Vorsprung von neun Punkten, dieses Mal war es umso knapper, deshalb bin ich froh, dass wir noch einmal gewonnen haben. Vor allem am Boden waren wir nicht so gut, doch Bettemburg schwächelte am Reck, deshalb hatten wir noch einmal Glück“, meinte der Nachwuchsturner. „Leider machte es sich bemerkbar, dass das Finale gerade einmal eine Woche nach den Osterferien stattfand, in denen die gesamte erste Mannschaft zwei Wochen gefehlt hat. Doch damit mussten auch andere Teams zurechtkommen, bei uns fiel das aber vor allem am Boden auf“, ergänzte Schmitz. Das Halbfinale hatten die Espoirs der Aurore noch regelrecht dominiert und gingen somit auch als Favorit in das Finale. Das erfolgreiche Wochenende krönte dann die zweite Espoirs-Mannschaft, die sich im kleinen Finale, der Coupe de Consolation, durchsetzte. Zudem hatten auch die Minis in diesem Jahr schon den Titel in ihrer Kategorie gewonnen. An Oetringen gibt es im Jugendbereich demnach derzeit absolut kein Vorbeikommen.


Travail Schifflingen

Bei den Herren wiederholte der Travail Schifflingen seinen Vorjahreserfolg
Bei den Herren wiederholte der Travail Schifflingen seinen Vorjahreserfolg Foto: Jenny Zeyen

Obwohl Schifflingen im letzten Jahr einmal mehr den Pokal bei den Seniors feieren konnte, war es ein spezieller Titelgewinn, denn nicht alle Mannschaften waren bei der letztjährigen Auflage dabei, wie auch die Turner bestätigten. Demnach wusste der Titelverteidiger auch nicht so recht, wo er dran war und somit war die erfolgreiche Pokalverteidigung auch nicht selbstverstänlich. Am Ende setzte sich Schifflingen mit einem Vorsprung von weniger als drei Punkten gegen Beles durch. Auch beim Travail war die Freude darüber am größten, dass 2022 endlich wieder ein Stück Normalität eingetreten ist. Die Damen und Herren trugen ihre Wettkämpfe am Wochenende zeitgleich aus, was alle umso mehr freute. 


Resultate

Coupe de Luxembourg, Finale:
Damen:
Seniors:
1. Réveil Bettemburg 316,250 Punkte, 2. Gym Bonneweg 311,600, 3. SC Beles 303,050
Espoirs: 1. Réveil Bettemburg 320,300, 2. Gym Bonneweg 316,900, 3. Nordstad Turnveräin 315,250, 4. Union Düdelingen 307,500
Herren:
Seniors: 1. Travail Schifflingen 231,567, 2. SC Beles 228,833, 3. Liberté Niederkorn 211,383, 4. Réveil Bettemburg 211,117
Espoirs:
1. Aurore Oetringen 232,500, 2. Réveil Bettemburg 231,467, 3. SG Wiltz 221,817, 4. Liberté Niederkorn 209,933