TischtennisEric Glod vor der Landesmeisterschaft: „Luka Mladenovic ist mit Abstand Favorit“

Tischtennis / Eric Glod vor der Landesmeisterschaft: „Luka Mladenovic ist mit Abstand Favorit“
Eric Glod ist amtierender Titelverteidiger, sieht in diesem Jahr aber Luka Mladenovic im Vorteil Archivbild: Jerry Gerard/Tageblatt

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Nachdem sich Eric Glod im Jahr 2018 zum ersten Mal in die Siegerliste der Einzelmeisterschaft eintragen konnte, war er Luka Mladenovic im vergangenen Jahr im Finale erneut überlegen. Das Tageblatt hat sich im Vorfeld der Meisterschaft mit dem 28-jährigen Profi über seine Chancen auf die Titelverteidigung, aber auch über seine nächsten Ziele unterhalten.

Tageblatt: Mit Ihrem Verein Eslövs waren Sie in dieser Saison recht erfolgreich, welche Bilanz ziehen Sie, auch aus persönlicher Sicht?

Eric Glod: Nach Abschluss der regulären Saison stehen wir an der Tabellenspitze. Am 5. April steht das Halbfinale der Meisterschaft auf dem Programm. Wir konnten uns aussuchen, gegen wen wir spielen wollten und haben uns für die Mannschaft Spårvägens BTK entschieden. Zuvor hatten wir das Pokalfinale mit etwas Pech verloren. Insgesamt sind die Resultate unserer Mannschaft gut. Jetzt werden wir alles daransetzen, um den Titel zu holen. Persönlich habe ich eine leicht negative Bilanz im Einzel. Das entspricht meinen eigenen Erwartungen nicht ganz. Das hat auch damit zu tun, dass ich nicht so gut mit unserem Trainer harmoniert habe. Rückblickend ist es eine Saison, in der ich Lehrgeld gezahlt habe.

Wie geht es in der kommenden Saison auf Vereinsebene weiter?

Da ich daran zweifele, ob Eslövs der richtige Verein für mich ist, habe ich für nächste Saison schon eine Idee, wie es weitergehen könnte. Etwas Konkretes kann ich zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht vermelden.

Haben Sie sich spezifisch auf die Landesmeisterschaft vorbereitet?

Ich bin bereits letzten Mittwoch aus Schweden zurückgekommen, um jeglicher Hektik aus dem Weg zu gehen. Bei meinem Heimatverein Wintger habe ich mit meinem Bruder noch etwas trainiert. Es war kein spezifisches Training. Es ging mir vor allem darum, vor dem Wochenende zur Ruhe zu kommen und zu meiner Routine zu finden.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf den dritten Titel ein? Größter Konkurrent ist sicherlich Luka Mladenovic, der in der Weltrangliste als 213. einen Platz vor Ihnen steht.

Vor der Papierform her ist Luka mit Abstand Favorit auf den Titel. Er hat eine richtig gute Saison gespielt und ist mit Mainz in die 1. Bundesliga aufgestiegen. An Selbstvertrauen wird es ihm demnach nicht mangeln. In Luxemburg hat er es etwas schwerer, da man seine Spielweise hierzulande kennt. Das ist in der 2. Bundesliga nicht der Fall. Für ihn ist es jedes Jahr eine Herausforderung, auch hier zu bestehen. In den letzten Monaten hat er einen großen Sprung nach vorne gemacht. Wenn er sich gut bewegt und ohne zu zögern in die Bälle geht, dann hat er kaum Schwachpunkte in seinem Spiel.

Wer könnte für eine Überraschung sorgen?

Neben Christian (Kill) spielt auch Arlindo (De Sousa) eine sehr starke Saison und steht mit Linger im Halbfinale der Meisterschaft. Das Gleiche gilt für den jungen Maël (Van Dessel) bei Hostert/Folschette. Ich bin gespannt, wie weit er kommen kann. Keinesfalls zu unterschätzen sind ebenfalls Gilles (Michely) und Evgheni (Dadechin). Es wird mit Sicherheit kein gemütlicher Sonntagsspaziergang bis ins Finale.

In diesem Jahr wird nach einem neuen Modus gespielt. Vier Spieler sind gesetzt, alle anderen müssen sich über die Gruppenphase qualifizieren.

Genau. Die Gruppenersten kommen weiter und werden ihren Gegnern dann zugelost. Ich weiß nicht, ob ich dieses Spielsystem interessant, spannend oder unfair nennen soll. So könnte ich am Samstag im Achtelfinale genauso gut auf Gilles Michely wie auf Georges Steven treffen. Zwischen den beiden Spielern besteht doch ein größerer Leistungsunterschied. Auf jeden Fall gilt es am Samstagabend, gleich mit voller Konzentration zu Werke zu gehen, egal wie der zugeloste Spieler heißen wird.

Sie waren zuletzt beim WTT Contender in Doha im Einsatz, was steht als nächstes auf dem Programm?

Nach der Meisterschaft in Schweden ist die Saison für mich zu Ende. Von Ende April bis Mitte Juni sind keine weiteren WTT-Turniere geplant. Danach stehen ein paar Turniere in Europa auf dem Programm, wo ich dabei sein werde.

Wann sind Sie wieder mit der Nationalmannschaft im Einsatz?

Im August findet die Einzel- und Doppel-Europameisterschaft in München statt. Mit Luka (Mladenovic) trete ich in der Doppelkonkurrenz der Herren an und mit Sarah (De Nutte) im Mixed-Doppel.

Abschließend noch ein Wort zu den Leistungen von Sarah De Nutte und Ni Xia Lian, die in der Doppel-Weltrangliste mittlerweile auf dem sensationellen dritten Platz stehen.

Ich bin extrem froh für die beiden. Ich wusste, dass sie das Potenzial hätten, um ganz oben mitzuspielen. Es ist ihnen in den letzten Monaten gelungen, dieses Potenzial abzubrufen. Es ist toll zu sehen, dass die beiden als Favoritinnen zum Grand Smash nach Singapur gefahren sind und dort, wie bei der Weltmeisterschaft, bis ins Halbfinale vorgestoßen sind. Für die luxemburgische Tischtenniswelt ist das ungewohnt und wir können stolz auf sie sein. Sarah (De Nutte) spielt seit einiger Zeit selbstbewusster auf, als dies vorher der Fall war. Das sieht man in ihrer ganzen Art und Weise, wie sie in den Spielen auftritt. Es ist einfach eine Freude, mit ihr zusammen Doppel zu spielen, so wie zuletzt bei den Turnieren in Oman und Doha.