Finanzielle KriseLetzte Hoffnung Crowdfunding: Radio ARA steht vor dem Aus 

Finanzielle Krise / Letzte Hoffnung Crowdfunding: Radio ARA steht vor dem Aus 
Radio ARA bietet ein für Luxemburg einzigartiges Programm Archivfoto: Editpress

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Die Existenz von Radio ARA steht auf der Kippe. Als Gründe für eine finanzielle Schieflage gibt der Sender die Pandemie, eine allgemeine Pressekrise und das neue Mediengesetz an. Rettung erhofft man sich durch einen Spendenaufruf.

Seit fast 28 Jahren bietet Radio Ara eine „alternative Stimme für Musik, Meinungen, Themen und Gemeinschaft“. So steht es jedenfalls auf der Internetseite des unabhängigen Senders, der momentan vor dem finanziellen Aus steht. Die Pandemie, eine allgemeine Pressekrise und das neue Mediengesetz würden es schwierig machen, den Sender über Wasser zu halten. Um weiterhin auf den Frequenzen 102,9 und 105,2 MHz senden zu können, hat Radio ARA nun einen Spendenaufruf gestartet.

Als Hauptgrund für die Initiative nennt der Sender das im Juli abgestimmte Mediengesetz, das Gemeinschaftsmedien wie Radio ARA nicht berücksichtigt. „Die finanzielle Hilfe, die für die Gemeinschaftsmedien vorgesehen sind, sind gedeckelt und decken deren wirkliche Bedürfnisse nicht ab“, geht aus einer Pressemitteilung  hervor, die der Sender schon im Juli veröffentlicht hat. Das Problem sei, dass die Unterstützung an eine Mindestanzahl von Vollzeit-Journalisten gebunden sei. Diese Regelung stehe allerdings im Widerspruch zur Natur der Gemeinschaftsmedien.

Bei Radio ARA arbeiten momentan 170 Freiwillige und Freelancer. Die Organisation zählt zwölf administrative Angestellte, die Teilzeit arbeiten. Zu den Personalkosten kommen noch Miete und die materiellen Kosten. Guy Anthony, der Präsident von Radio ARA, kritisiert, dass das neue Gesetz also den Strukturen des Senders nicht gerecht werde. „Das ist, als würde man mit einer Blinddarmentzündung ins Krankenhaus gehen, nur um das Gebäude dann mit einem gegipsten Arm zu verlassen.“

Nachrichten in zehn Sprachen

„Luxemburg braucht das Radio ARA, weil ein großer Teil der Bevölkerung nicht von den anderen Medien repräsentiert wird“, erklärt Lisa McLean, die an englischsprachigen Sendungen arbeitet. Der Sender bietet lokale Nachrichten in zehn verschiedenen Sprachen, darunter Farsi, Albanisch und Russisch.

Die Gemeinschaftsmedien würden europaweit, neben den öffentlich-rechtlichen und den privat-kommerziellen Medien, als dritte Säule der Presse gelten. Das EU-Parlament, die Unesco und der Europarat empfehlen allen Mitgliedstaaten, die Gemeinschaftsmedien zu fördern, schreibt Radio ARA weiter.

Um einem endgültigen Aus entgegenzuwirken, startet der Sender jetzt eine Crowdfunding-Kampagne. Schon 1993 machte Radio ARA einen Spendenaufruf, um finanziell überleben zu können. Auf lange Dauer müsse die Politik allerdings mitspielen. „Für den Medienpluralismus fordern wir, dass Gemeinschaftsmedien endlich anerkannt und gefördert werden“, steht auf der Internetseite von Radio ARA.

verviers
18. September 2020 - 13.18

An ech hat geduecht sou en Ara géif 100 Joer al ginn.

J.Scholer
18. September 2020 - 12.20

Eigentlich schade, Radio ARA hat sich bewährt. Eigentlich müsste die Unterstützung dem Radio durch ihre Zuhörer gewiss sein.Ich verweise auf das Country Radio aus Gilsdorf , das einem Konzept von Idealismus und der Unterstützung der Zuhörer zu funktionieren scheint . Dem umso mehr dieses Country Radio aus Gilsdorf, wenn auch die Sendeweite eingeengt ist, allen anderen national, gesponserten Radios in Punkto Musik,Professionalität und Konzeption den Rang abläuft.

uma
17. September 2020 - 18.54

Die Leute sitzen zu hause und schauen fern und hören Radio, wieso ist die Pandemie Schuld?

Schanen pierre
17. September 2020 - 18.20

Hort Deutschlandfunk so wird Radio gemacht alles anderes macht keinen Sinn.