Weiterer Soldat festgenommen

Weiterer Soldat festgenommen
(Reuters/Michaela Rehle)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Ermittlungen gegen einen terrorverdächtigen Soldaten in Deutschland weiten sich aus. Polizisten nehmen einen weiteren Mann fest, der bei rechten Anschlagsplanungen geholfen haben soll. Also doch eine rechtsextreme Zelle innerhalb der Bundeswehr?

Im Fall des terrorverdächtigen deutschen Bundeswehrsoldaten Franco A. haben Ermittler einen weiteren Verdächtigen festgenommen. Das teilte die Bundesanwaltschaft am Dienstag in Karlsruhe mit. Es handele sich um den 27-jährigen Deutschen Maximilian T. Einsatzkräfte hätten den jungen Mann am Dienstag im baden-württembergischen Kehl gefasst.

Der Beschuldigte soll „aus einer rechtsextremistischen Gesinnung heraus“ gemeinsam mit Franco A. und dem ebenfalls Ende April festgenommenen Mathias F. einen Anschlag geplant haben.

Gauck und Maas im Visier

Die oberste deutsche Anklagebehörde teilte mit, nach den bisherigen Ermittlungen hätten die drei Verdächtigen einen Angriff auf das Leben hochrangiger Politiker und Personen des öffentlichen Lebens geplant, die sich in Ausländer- und Flüchtlingsangelegenheiten engagieren. Als Anschlagsopfer hätten sie unter anderen den früheren Bundespräsidenten Joachim Gauck und Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) im Visier gehabt.

Die Ausführung der Tat sollte den Ermittlern zufolge Franco A. übernehmen. Dazu hatte sich der Soldat unter einer falschen Identität als Asylsuchender aus Syrien registrieren lassen. „Auf diese Weise wollten die drei Beschuldigten nach dem Anschlag den Verdacht auf in Deutschland erfasste Asylbewerber lenken“, erklärte die Bundesanwaltschaft. Die geplante Tat sollte von der Bevölkerung als radikal-islamistischer Terrorakt eines anerkannten Flüchtlings aufgefasst werden.

Waffe auf Behindertenklo versteckt

Der nun festgenommene Maximilian T. soll Franco T. gedeckt haben, indem er den Soldaten gegenüber Vorgesetzten entschuldigte.

Zur Vorbereitung ihrer Tat hatten sich die Beschuldigten laut Ermittlern in Österreich eine Pistole beschafft. Mitte Januar habe Franco A. die Waffe in einem Putzschacht auf einer Behindertentoilette am Wiener Flughafen deponiert. Dort wurde sie wenig später von österreichischen Polizisten entdeckt, was die Sicherheitsbehörden auf die Spur von Franco A. und Matthias F. brachte. Der dritte Mann – Maximilian T. – sollte noch am Dienstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.