Waffenruhe ausgerufen

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(Reuters)

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Nach erneuten Gefechten und Artilleriefeuer in der Hauptstadt Juba hat der Präsident des Südsudan eine sofortige Waffenruhe angeordnet.

Angesichts internationaler Befürchtungen vor einem neuen Bürgerkrieg im Südsudan hat der Präsident des Landes, Salva Kiir, am Montag eine Waffenruhe angeordnet. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte als Reaktion auf die neuen schweren Kämpfe ein Waffenembargo und Sanktionen gegen den Südsudan.

Anhänger von Kiir und dessen Stellvertreter Riek Machar lieferten sich in der Hauptstadt Juba erneut heftige Gefechte. Die Kampfhandlungen sollten noch am Montagabend eingestellt werden, sagte Informationsminister Michael Makuei. Alle Kommandeure der Regierungsarmee müssten sich an das Dekret halten, ihre Truppen kontrollieren und die Zivilbevölkerung und deren Eigentum schützen. Wenig später rief Machar seine Anhänger in einem Rundfunkinterview auf, die Waffenruhe zu respektieren.

Der UN-Sicherheitsrat hatte die Konfliktparteien zuvor zum Stopp der Gewalt aufgerufen und gefordert, das Friedensabkommen vom vergangenen Jahr einzuhalten. Die Gewalt trieb tausende Menschen in die Flucht. Die Kämpfe zwischen den präsidententreuen Soldaten und den Ex-Rebellen um Machar hatten am Freitagabend begonnen. Auslöser war eine tödliche Auseinandersetzung an einem Kontrollposten am Tag zuvor gewesen.

Kampfhubschrauber und Panzer im Einsatz

Am Freitagabend lieferten sich die verfeindeten Kämpfer Schusswechsel am Präsidentenpalast, als dort Kiir und der frühere Rebellenführer Machar zu einer Pressekonferenz zusammenkamen. Die Gewalt griff dann auf andere Viertel der Hauptstadt über. Laut Informationsminister Makuei wurden allein am Freitag 300 Menschen getötet worden. Wie viele Tote seitdem hinzukamen, war zunächst nicht bekannt.

Am Samstag, dem fünften Jahrestag der Unabhängigkeit des Südsudan, hatten die Waffen geschwiegen, doch am Sonntag gab es erneut schwere Gefechte. Nach einer nächtlichen Pause waren am Montagmorgen in verschiedenen Stadtvierteln von Juba wieder Gefechtslärm und Explosionen zu hören. Augenzeugen sprachen von „sehr, sehr schweren Kämpfen“. Auch Kampfhubschrauber und Panzer waren im Einsatz. Unter anderem wurde in der Nähe des Flughafens gekämpft.