Verbraucher-Preise gehen zurück

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Wegen des stark verbilligten Öls sind die Verbraucherpreise in der Eurozone im Dezember erstmals seit mehr als fünf Jahren zurückgegangen, so Eurostat am Mittwoch in Luxemburg.

Wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch in Luxemburg in einer ersten Schätzung mitteilte, verringerten sich die Preise in den bis dahin noch 18 Staaten der Währungsunion um 0,2 Prozent. Grund für den Rückgang seien vor allem die stark fallenden Energiepreise. Das letzte Mal hatte es im Oktober 2009 mit minus 0,1 Prozent einen Rückgang der Lebenshaltungskosten gegeben.

Im November hatte die Inflationsrate noch bei 0,3 Prozent gelegen. Die Energiepreise sanken im Vergleich zum November um 2,6 Prozent, wie Eurostat mitteilte. Gegenüber dem Dezember 2013 gab es einen Rückgang von 6,3 Prozent. Stabil blieben dagegen die Preise für Nahrungsmittel und Getränke sowie für Industriegüter. Lediglich die Preise für Dienstleistungen stiegen im Vergleich zum November um 1,2 Prozent.

Litauen nicht dabei

Der Euro-Neuzugang Litauen wurde in den Berechnungen noch nicht berücksichtigt, dies erfolgt erst ab Januar. Schon die zuletzt anhaltend niedrigen Inflationsraten wurden von der europäischen Politik und ganz besonders von der Europäischen Zentralbank (EZB) mit großer Sorge beobachtet. Denn eine zu geringe Inflation oder gar ein Preisrückgang kann unter anderem dazu führen, dass Unternehmen nur zögerlich investieren, weil sich die Investitionen nicht rentieren, und Verbraucher in der Hoffnung auf weiter sinkende Preise Anschaffungen zurückstellen. Das würde das Wirtschaftswachstum hemmen.

Die EZB hatte schon Ende Dezember angekündigt, dass sie wegen des stark fallenden Ölpreises mit einem Abrutschen der Inflationsrate ins Minus rechnet. Die bisherige Vorhersage der Zentralbank, wonach die Verbraucherpreise in der Eurozone im Jahr 2015 um 0,7 Prozent zulegen sollten, sei deshalb überholt, sagte EZB-Vize Vitor Constancio der „Wirtschaftswoche“.