Unruhen in Abschiebelager bei Athen

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In einem Abschiebelager für illegale Einwanderer nördlich von Athen sind in der Nacht zum Sonntag gewaltsame Proteste der Insassen ausgebrochen.

Aus einem Abschiebelager für illegale Einwanderer nördlich von Athen sind nach gewaltsamen Protesten in der Nacht zum Sonntag zehn Insassen ausgebrochen. Nach Polizeiangeben handelt es sich um acht Pakistaner und zwei Afghanen. 14 weitere Ausbrecher wurden in unmittelbarer Nähe des Lagers gestellt. Bei den Unruhen gingen mehrere Wohncontainer in Flammen auf. Zehn Polizisten wurden verletzt und 41 der Insassen als Anstifter oder Beteiligte verhaftet.

Laut Polizei brach die Revolte während der Ausgabe des Abendessens aus. Der Radiosender «Skai» berichtete, Auslöser sei ein Beschluss der griechischen Behörden gewesen, die maximale Dauer der Abschiebehaft von 12 auf 18 Monate zu erhöhen. Außerdem sei wegen Wartungsarbeiten der Strom abgestellt worden, wodurch die Klimaanlagen in den überfüllten Containern ausgefallen seien, hieß es. In dem Lager, das nur für 820 Insassen ausgelegt sei, sollen nach Polizeiangaben 1620 Menschen untergebracht sein.

Der Bürgermeister der Kommune Acharnes, zu der das Lagerareal gehört, sagte in «Skai»: «Als ich am Mittwoch vom Generalsekretär im Ministerium für öffentliche Ordnung erfuhr, dass dort 1620 Menschen eingesperrt sind, sagte ich, das gibt einen Aufstand.» Nun sei genau das geschehen. Das Lager von Amygdaleza wurde Ende April 2012 eröffnet. Seitdem gab es dazu wiederholt Kritik von Menschenrechtsorganisationen.