Trier – Massiver Preisanstieg

Trier – Massiver Preisanstieg

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Das Wohnen in Deutschlands ältester Stadt wird teurer. Für neu vermietete Wohnungen sind die Mietpreise seit 2005 um 26,3 Prozent gestiegen. Die Stadt reagiert auf die Preiserhöhungen, indem sie neue Baugebiete erschließt.

Die massive Mietpreiserhöhung treibt viele Einwohner Triers aus der Stadt. Eine Wohnung im Stadtzentrum sei nicht mehr zu bezahlen, heißt es in einem Artikel im „Trierischen Volksfreund“. Die Preise erinnern stark an Luxemburg: Mehr als 1.000 Euro für eine Wohnung von etwa 90 Quadratmeter, nah beim Stadtzentrum. Das können viele Haushalte sich nicht leisten – und flüchten in die umliegenden Dörfer.

Kaltmieten von weit über zehn Euro pro Quadratmeter seien mittlerweile auch in den Vororten, wie Trier-Ost die Regel geworden. Eine renovierte 75-Quadratmeter-Wohnung in einem unsanierten Altbau wird dort mit 880 Euro veranschlagt. Im Augenblick haben die Agenturen aber noch keine Probleme, Abnehmer zu finden, heißt es. Da die Mietpreise oft noch unter denen von Luxemburg liegen, finden diese Wohnungen noch Abnehmer, darunter viele Luxemburger Arbeitnehmer. Die hohen Löhne machen es möglich, erklärte ein Immobilienexperte den „Trierischen Volksfreund“.

+ 26,3 Prozent

Auf ganz Trier gerechnet sind die Quadratmeter-Mietpreise bei Neuwohnungen von 2005 bis 2011 um 26,3 Prozent von 5,72 Euro auf 7,22 Euro gestiegen. In ganz Deutschland liegt Trier damit auf dem zweiten Rang. Nur in Weiden in der Oberpfalz sind die Preise, mit 26,4 Prozent, noch mehr in die Höhe geklettert. In der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz sind die Tarife innerhalb der letzten sechs Jahre nur um fünf Prozent, von 7,83 Euro auf 8,62 Euro gestiegen, in Kaiserslautern um 3,3 Prozent, von 5,21 Euro auf 5,38 Euro und in Koblenz gar nur um 1,9 Prozent, von 5,65 Euro auf 5,76 Euro. Die Preise in der saarländischen Landeshauptstadt, Saarbrücken sind sogar um 0,2 Prozent von 5,46 auf 5,45 Euro gefallen. In Luxemburg sind die Mietpreise für neue Wohnungen zwischen 2005 und 2011 ebenfalls „nur“ um 15 Prozent gestiegen.

Johannes Viertler, Geschäftsführer des Trierer Vermieterverbands Haus und Grund, relativiert im „Trierischen Volksfreund“ jedoch die Zahlen: Sie würden nur die Mietpreissteigerung bei der Vermietung von Neubauwohnungen zeigen. Die Durchschnittsmieten seien in Trier viel niedriger. Sie seien auch nicht so stark angestiegen, wie die Mieten der Neubauten.

Die Immobilienagenturen erklären den Preisanstieg unter anderem durch die Nähe zu Luxemburg. Zudem seien die Investitionskosten der Vermieter in ihre Immobilien enorm gestiegen. Das führe zu höheren Mieten.

Um den Wohnungsmarkt zu entspannen, plant die Stadtverwaltung bis 2025 jährlich 550 Wohnungen neu zu bauen.