„Die Syrer sind kooperativ, aber der Abtransport muss schneller gehen“, sagte Ban dem „Spiegel“. „Bis zum 30. Juni muss das Material aus Syrien entfernt sein.“ Der Zeitplan sei eng, aber das heiße nicht, dass er nicht erfüllt werden könne.
„Sicherlich gibt es Probleme bei Sicherheit und Logistik, aber dies darf nicht zu größeren Verzögerungen führen“, sagte Ban. „Wir sprechen jetzt auch mit den Russen in der Erwartung, dass diese den Prozess beschleunigen können.“ Über Sanktionen gegen Damaskus zu reden sei es zu früh. „Wir müssen zunächst sehen, ob die Deadline eingehalten wird oder nicht – entweder, weil die syrische Regierung uns hinhält, oder wegen der nicht steuerbaren Umstände im Land.“
Syrien war vorgehalten worden, den Abtransport seiner Chemiewaffen zu verzögern. Nur fünf Prozent des Materials seien bereits außer Landes. Der Linke-Bundestagsabgeordnete Jan van Aken hatte dem entgegengehalten, dass bereits 30 Prozent der etwa 100 Tonnen echter Chemiewaffen aus Syrien geholt wurden. Die fünf Prozent bezögen sich auf die Gesamtmenge von 800 Tonnen einschließlich der Vorprodukte. Der Abtransport der Chemiewaffen ist wegen des Bürgerkriegs in Syrien schwierig und gefährlich.
90 Tote in Aleppo
Helikopter der Regierungstruppen haben in der nordsyrischen Metropole Aleppo Wohngebiete bombardiert und nach Angaben von Aktivisten mindestens 90 Menschen getötet. Die meisten Opfer seien Zivilisten gewesen, unter ihnen 13 Kinder, berichteten die Syrischen Menschenrechtsbeobachter in London.
Die Hubschrauber warfen sogenannte Fassbomben ab. Die mit Sprengstoff und Nägeln gefüllten Eisenfässer entfalten bei der Detonation eine besonders zerstörerische Wirkung. Aleppo ist seit Mitte 2012 zwischen den Truppen des Regimes von Präsident Baschar al-Assad und Aufständischen umkämpft.
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