Sorgen um Irlands Schuldenberg

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(dpa)

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Ein weiterer Einbruch der Konjunktur in Irland schürt die Sorgen um den wachsenden Schuldenberg des Landes. Schaffen irische Banken den nächsten Stresstest?

Die Wirtschaft schrumpfte Ende 2010 um 1,6 Prozent zum Vorquartal, wie das Statistikamt am Donnerstag meldete. Im Gesamtjahr nahm die Wirtschaftskraft zum dritten Mal in Folge ab, und zwar um ein Prozent.

Die Regierung hatte mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet. Analysten sehe die Daten als Signal, dass Irland seine Krise kaum aus eigener Kraft hinter sich lassen kann. „Wir werden ein viertes Jahr mit sinkender Wirtschaftsleistung haben“, warnte Brian Devin, Chefvolkswirt bei NCB Stockbrokers. „Wir brauchen immer noch die EU, um uns gewaltig zu helfen.“

Staatliche Hilfen

In der Finanzkrise hatte das ehemalige Boomland Irland seiner Blase am Immobilienmarkt Tribut zollen müssen. In den vergangenen drei Jahren ist die irische Wirtschaft beim Bruttoinlandsprodukt um über zwölf Prozent geschrumpft – eine der heftigsten und längsten Rezessionen überhaupt. Für das laufende Jahr peilt die Regierung nach offizieller Prognose noch ein Plus von 1,7 Prozent an. Der Internationale Währungsfonds und die EU, die Irland mit Hilfen von 85 Milliarden Euro unterstützen, rechnen hingegen nur mit 0,9 Prozent Wachstum.

Die Kosten für Irlands Refinanzierung am Kapitalmarkt sind zuletzt wieder deutlich gestiegen. Denn am Finanzmarkt wird darüber spekuliert, dass irische Banken den bevorstehenden europäischen Stresstest nicht bestehen könnten. Dies würde wohl staatliche Hilfen zur Folge haben und die Verschuldung erhöhen.