Scharfer Ton zwischen Serbien und Kosovo

Scharfer Ton zwischen Serbien und Kosovo
(dpa)

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Terroristische Strukturen, hinterhältiges Handeln und organisierte Kriminalität: Die Außenminister Serbiens und des Kosovos, Vuk Jeremic und Enver Hoxhaj, haben einander vor den Vereinten Nationen scharf angegriffen.

der Kosovo sei eine Gefahr für den Frieden, sagte Jeremic am Dienstag vor dem UN-Sicherheitsrat. Hoxhaj warf Belgrad vor, es unterstütze schwer bewaffnete Untergrundkämpfer im Kosovo. Die frühere serbische Provinz hatte sich im Februar 2008 für unabhängig erklärt, Belgrad aber erkennt diesen Schritt nicht an, da es der Kosovo als historisches Siedlungsgebiet der Serben auf dem Balkan betrachtet.

Enver Hoxhaj, Außenminister des Kosovos zeichnete ein ganz anderes Bild seines Landes. Es gebe große Fortschritte in Politik, Wirtschaft und Sozialwesen. „Ja, wir sind noch unterentwickelt. Aber dafür wachsen wir auch schneller als andere.

„Wir werden und wir dürfen den Kosovo nicht als unabhängig anerkennen. Das widerspricht unserer Verfassung und dem Willen unseres Volkes“, sagte Jeremic. Er warf „Separatisten“ im Kosovo vor, „einen heimtückischen Plan zur Störung des Friedens“ zu haben. Im Kosovo gebe es kaum Demokratie, wirtschaftlich sei es in Europa auf dem letzten Platz und ein Angelpunkt der organisierten Kriminalität. Der Sicherheitsrat müsse gegen die Unabhängigkeitsbestrebungen vorgehen, sagte der Serbe. „Ein Schweigen würde die Radikalen nur ermutigen.“

Anderes Bild

Hoxhaj zeichnete ein ganz anderes Bild seines Landes. Es gebe große Fortschritte in Politik, Wirtschaft und Sozialwesen. „Ja, wir sind noch unterentwickelt. Aber dafür wachsen wir auch schneller als andere. Das politische System ist stabiler geworden, dadurch haben wir auch mehr Wirtschaftswachstum.“ Belgrad versuche das zu stören und unterstütze die serbische Minderheit, die „mit Sprengstoff, automatischen Waffen und Scharfschützengewehren gegen unsere Polizei vorgeht, die keinerlei Gewalt anwendet“.

der Kosovo will in die Vereinten Nationen, dafür gibt es wegen eines zu erwartenden Vetos Russlands aber kaum Aussichten. Beide Länder wollen auch in die Europäische Union. Eine Mitgliedschaft des Kosovos gilt vorerst nicht als Thema.