Reich durch Drogen und Prostitution

Reich durch  Drogen und Prostitution

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LUXEMBURG - Die sogenannte "illegale Wirtschaft" besteht in Luxemburg hauptsächlich aus dem Drogenhandel und der Prostitution. Das durch sie erwirtschaftete Geld stellt etwa 0,25 Prozent des Bruttoinlandproduktes dar.

Überall in der Welt gibt es eine sogenannte „illegale Wirtschaft“. Dazu gehört unter anderem der Waffenhandel, die Prostitution, der Menschenhandel, der Alkoholhandel, der Tabakwarenhandel, der Drogenhandel … Hier werden Milliarden an Euro verdient, jedoch außerhalb der legalen Wirtschaftsbereiche. Auch hier in Luxemburg fließt durch diese Art von Aktivitäten viel illegales Geld in die Taschen einiger Personen. Auch diese Einkünfte werden neuerdings zur Berechnung des nationalen Reichtum hinzugerechnet.

Statec hat das „Gewicht“ der „illegalen Wirtschaft“ in der nationalen Wirtschaft im Jahr 2012 geschätzt. So soll das Geld aus den ungesetzlichen Aktivitäten 0,23 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) aus. Das wären bei einem BIP von 43 Milliarden Euro immerhin 99 Millionen Euro. Zum Vergleich: der Landwirtschaftsbereich und der Weinbau stellen 0,3 Prozent des BIP dar, der Frisörbereich 0,21 Prozent.

Das Bruttonationaleinkommen RNB, also der von Inländern erstellte Reichtum, wird auf 29 Milliarden geschätzt. Hier stellt die „Parallel-Wirtschaft“ mit 69,6 Millionen Euro 0,24 Prozent dar.

Drogen und Frauen

In Luxemburg bringt vor allem der Verkauf der illegalen Substanzen viel Geld. Drogenkulturen und die Herstellung von synthetischen Drogen seien hingegen hierzulande nicht sehr verbreitet, so der Statec. Die Drogen werden vor allem aus den Nierderlanden und aus Belgien importiert. Laut Polizei lebt die Hälfte der Drogenhändler in Luxemburg. In Luxemburg werden hauptsächlich Cannabis, Heroin, Kokain und Ecstasy gedealt.

Um den Wert der verkauften Drogen festzustellen wird der Drogenkonsum errechnet. Dieser wird dann mit dem hierzulande durchschnittlichen Verkaufspreis der einzelnen Drogen multipliziert. Informationen über den Drogenkonsum erhalten die Forscher durch medizinische Studien und Umfragen. Die Luxemburger Haushalte geben durchschnittlich jährlich 19,6 Millionen Euro für Drogen aus.

Nur Zuhälterei und Kundefang verboten

Bei der Prostitution ist die Lage komplizierter. In Luxemburg ist die Prostitution nicht verboten. Das Gesetz verbietet nur die Zuhälterei und den Kundenfang (racolage) auf offener Straße. Die Prostitution an sich wird von den Behörden toleriert. Da sie oft im Verborgenen ausgeübt wird, ist eine Erhebung zur Prostitution schwer. Erschwerend kommt hinzu, dass sich auch viele Frauen aus dem Ausland oder illegale Einwanderer in Luxemburg prostituieren.

In Luxemburg wird Prostitution in sogenannte „Cabarets“, Massage-Salons, auf dem Straßenstrich oder in Privatwohnungen ausgeübt. Hinzukommt sogenannte der Eskort-Service. Die „Cabarets“ sind nach der Abschaffung der „Artisten-Visa“ im Jahre 2004 fast ganz verschwunden. Auf der anderen Seite boomen die Liebesdienste per Internet. Die Kundschaft der Liebesdienerinnen sind vor allem Luxemburger und Grenzgänger, wird in der Studie betont.

Die Schätzungen der Einnahmen durch die Prostitution erfolgen anhand der ungefähren Anzahl der Prostituierten, des Preises der „Dienstleistung“ sowie der Anzahl der Besuche. Laut Statec geben die luxemburgischen Haushalte durchschnittlich 80,4 Millionen Euro jährlich für käufliche Liebesdienste aus.