Palmyra kann rekonstruiert werden

Palmyra kann rekonstruiert werden
(AP Photo)

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Der originalgetreue Wiederaufbau des syrischen Weltkulturerbes Palmyra ist nach Ansicht des Altertumsexperten Udo Hartmann möglich.

Die antike Oasenstadt sei durch die Arbeit von Archäologen sehr gut erfasst, sagte er dem Magazin Der Spiegel. „Es liegen Fotografien, Pläne, Risszeichnungen vor. Fast jeder Stein wurde vermessen.“ Es gebe genug Vorgaben, an die man sich bei der Rekonstruktion halten könne.

Massengrab

Nach der Rückeroberung der antiken Wüstenstadt Palmyra von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat die syrische Armee nach eigenen Angaben dort ein Massengrab mit 42 Leichen gefunden. In dem Massengrab seien die Überreste von 24 Zivilisten, darunter drei Kinder, und 18 Soldaten entdeckt worden, hieß es am Samstag aus syrischen Militärkreisen.

Sie seien von den Dschihadisten „geköpft oder erschossen“ worden. Bei den Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um syrische Soldaten oder regierungstreue Milizionäre sowie deren Familienangehörige.

Palmyra war vor etwa einem Jahr von der Terrormiliz IS besetzt worden. Die Dschihadisten zerstörten dort viele Monumente, unter anderem den rund 2000 Jahre alten Baal-Tempel. Syrische Regierungstruppen haben die historische Oasenstadt nun zurückerobert.

Den Wiederaufbau sollte ein Team von Spezialisten steuern. „Wir brauchen die Kompetenz aller Palmyra-Forscher, ein internationales Team unter der Schirmherrschaft der Unesco“, sagte Hartmann. Zugleich schränkte er ein: „Bevor sich nicht feste staatliche Strukturen in Syrien einstellen und solange Millionen auf der Flucht sind, ist nicht daran zu denken, alte Tempel auszubessern.“

Hartmann arbeitet am Institut für Altertumswissenschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von ihm stammt eine Darstellung der Geschichte Palmyras im 3. Jahrhundert n. Chr. unter der Herrschaft der Königin Zenobia.