Neue Vorwürfe gegen Zeyen

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Die illegalen SED-Millionen und der Vizepräsident von Eurojust Carlos Zeyen beschäftigen weiter die deutsche Zeitung „Bild“. Jetzt sollen neue Vorwürfe gegen den EU-Beamten vorliegen.

Vor ein paar Wochen hatte die deutsche Zeitung „Bild“ gemeldet, dass der Vizepräsident von Eurojust, Carlos Zeyen, in seiner früheren Tätigkeit als Rechtsanwalt in Luxemburg in die Verschiebung von DDR-Vermögen verwickelt sein soll. In die Affäre war laut „Bild“ ebenfalls SED/PDS-Strohmann Werner Girke verwickelt. Zeyen soll nichts von den illegalen Verschiebungen gewusst haben, so die deutsche Zeitung. Er habe erst 1993 davon erfahren.

„Bild“ zufolge taucht der Namen Carlos Zeyen im Zusammenhang mit einer anderen Gesellschaft auf, über die angeblich ebenfalls SED-Vermögen verschoben wurden. Teilhaber der Firma war Lothar Bisky, langjähriger Spitzenfunktionär und ehemaliger Vorsitzender der PDS und heutigen Linkspartei gewesen sein.

Bei den erneuten Vorwürfen geht es „Bild“ zufolge um die „EMG Elektronische Mediengesellschaft Holding AG“ in Luxemburg. Carlos Zeyen und sein Anwaltspartner Marc Feider gründeten das Unternehmen am 1. Juni 1990. In einer eidesstattlichen Erklärung gab Marc Feider an, er und Carlos Zeyen hätten damals sämtliche Aktien übernommen. Die Übernahme der Aktien sei für Rechnung und auf Risiko des Regisseurs Wolfgang Wenzel erfolgt. Wenzel war „Bild“ zufolge, wie Girke, ein Strohmann der SED/PDS. Die EMG hatte mehrere Unterfirmen und Ableger.

Auch PDS-Abgeordnete dabei

Unter den Aktionären bzw. Gesellschaftern der verschiedenen Firmen waren neben Lothar Bisky die damalige PDS-Abgeordnete Marion Morgenstern sowie Gerd Pelikan, der ehemalige Leiter einer SED/PDS-Arbeitsgruppe zur „Sicherung“ des Parteivermögens, so „Bild“.

Die Unabhängige Kommission zur Ermittlung des DDR-Parteivermögens (UKPV) für den deutschen Bundestag bestätigt die Informationen der Zeitung. Sie soll ebenfalls herausgefunden haben, dass die EMG-Gruppe die PDS-Vermögenssicherung als Ziel hatte. Die Aktiengesellschaften seien von verlässlichen, der Partei verbundenen Treuhändern gegründet worden. Zu diesen Vertrauensleuten der Partei zählten angeblich auch Carlos Zeyen und sein Anwaltskollege. Reinhard Krämer, ein ehemaliges Ausschuss-Mitglied bestätigte „Bild.de“ gegenüber die Verbindung Zeyens zur SED/PDS. Er soll dort eine beratende Rolle eingenommen haben.