Moskau und Kiew suchen Einigung

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Moskau und Kiew verhandeln erneut über russische Gaslieferungen in die Ukraine. Sollte es am Montag keine Einigung geben, droht Russland mit einem Lieferstopp.

Unter akutem Zeitdruck setzen Russland und die Ukraine ihre Verhandlungen über ein Ende des Streits um Erdgaslieferungen am Montag (19.00 Uhr) in Brüssel fort. Dies teilte die EU-Kommission am Sonntag in Brüssel mit. Am Dienstag (10. Juni) läuft eine vom russischen Staatskonzern Gazprom gesetzte Frist für ausstehende Zahlungen der Ukraine ab. Dann könnte Gazprom die Lieferungen an die Ukraine einstellen.

Unter Vorsitz des EU-Energiekommissars Günther Oettinger verhandeln die Energieminister Alexander Nowak (Russland) und Juri Prodan (Ukraine) sowie die Chefs der Gaskonzerne beider Staaten, Alexej Miller (Gazprom) und Andrej Kobolew (Naftogas). Anfang Juni waren sich beide Seiten nach Angaben Oettingers zwar nähergekommen, konnten sich aber noch nicht einigen.

Die Ukraine hatte am 2. Juni rund 786 Millionen US-Dollar (577 Millionen Euro) für bis zum 1. April aufgelaufene Gasschulden bezahlt. Danach verblieben immer noch Schulden in Höhe von 1,45 Milliarden Dollar (1,05 Milliarden Euro), die beglichen werden müssen.

Streit um Rabatt

Die Ukraine lehnt auch den von Gazprom vom 1. Juni an geforderten Preis von 485,5 Dollar pro 1000 Kubikmeter Gas strikt ab. Sie verlangt wie bisher – als der Preis bei 268 Dollar lag – einen Rabatt von Russland. Moskau will einen solchen Preisnachlass aber nicht geben. Angeblich könnte Russland aber bei einem Preis von 380 Dollar zum Einlenken bereit sein, sofern andere Vertragsbedingungen stimmen.

Die EU ist unter anderem an einer Einigung zwischen Russland und der Ukraine interessiert, weil ein russischer Lieferstopp auch die durch die Ukraine laufenden Erdgaslieferungen an die EU unterbrechen könnte.