Donnerstag13. November 2025

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Millionenhilfe für Luxemburgs Milchbauern

Millionenhilfe für Luxemburgs Milchbauern
(Tageblatt-Archiv/Hervé Montaigu)

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Aufgrund des niedrigen Milchpreises haben Landwirte in Luxemburg und der EU massive Verdienstausfälle. Am Dienstag stellte Landwirtschaftsminister Etgen eine Millionenhilfe für sie in Aussicht.

Mit einem neuen, 500 Millionen Euro schweren Paket hilft die EU Milchbauern und anderen krisengebeutelten Landwirten. EU-Agrarkommissar Phil Hogan präsentierte den EU-Agrarministern am Montag in Brüssel Details. Ziel sei „die dringend benötigte Erholung der Preise, die den Bauern gezahlt werden, so dass sie von ihrer Arbeit leben können“, erklärte Hogan.

Der Hilfepaket teilt sich in zwei Sparten auf: Ein Teil (150 Millionen) wird an Erzeuger gezahlt, die ihre Produktion drosseln oder drosseln wollen, erklärte Landwirtschaftsminister Fernand Etgen (DP) auf Nachfrage gegenüber Tageblatt.lu am Dienstag. Ab September können sich die Landwirte beim Ministerium melden. Die Behörden vergleichen, wie viel die Bauern in der Referenzperiode, zwischen Oktober und Dezember 2015, gemolken haben mit den Mengen aus dem gleichen Zeitraum 2016.

Erst danach, also Anfang 2017, werden voraussichtlich die Hilfszahlungen starten. Bereits jetzt würden manche Landwirte in Luxemburg weniger Milch produzieren, teilweise aufgrund von schlechter Futterqualität bedingt durch das Regenwetter, so der Minister. „Mit den Maßnahmen hoffen wir, dass die Schere zwischen Angebot und Nachfrage kleiner wird“, sagte Etgen.

Doppelte Hilfe

Der zweite Teil des Hilfepakets umfasst 350 Millionen Euro, die den EU-Mitgliedstaaten zur freien Verfügung stehen, führt Etgen aus. „Aus dieser Sparte kommen die genannten 560.115 Euro für Luxemburg.“ Im Anschluss des Ministertreffens in Brüssel am Montag gab der Landwirtschaftsminister die Summe auf seiner Facebook-Seite bekannt. Natürlich wird das Geld die finanzielle Not der Bauern nicht lindern, ist sich auch Etgen bewusst. Dennoch, schrieb der Minister, handele es sich dabei um „einen politischen Signal der EU, den man nicht verkennen sollte“.

„Dadurch, dass uns die 560.115 Euro zur freien Verfügung stehen, können wir als Mitgliedstaat, durch den sogenannten ‚Top-up‘-Instrument diese Summe aus budgetären Mitteln verdoppeln, sodass am Ende insgesamt mehr als 1,2 Mio. Euro für die Milchbauern in Luxemburg zusammenkommen“, betonte Fernand Etgen.

Bauernproteste

Im Februar hatte die Baueren-Allianz von einer „drastischen Nullrunde“ im Zusammenhang mit der Milchkrise (Link) und Verlusten durch den niedrigen Milchpreis von rund 25 Millionen Euro brutto gesprochen. Bei einer Großdemo von Landwirten in Luxemburg am 27. Juni machten die Bauern ihrem Unmut Luft und schütteten literweise Mich auf dem Kirchberg aus (Link).

Wie der neue „Milch-Plan“ im Detail aussehen soll, „darüber werden wir und die anderen Mitgliedstaaten in den kommenden Wochen mit der EU-Kommission verhandeln“, so Minister Etgen abschließend.