„Luxmobil“ mobilisiert

„Luxmobil“ mobilisiert
(Tageblatt/Hervé Montaigu)

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Die groß angelegte Mobilitätsstudie "Luxmobil" befindet sich in der "Halbzeit". 20.100 Antworten gibt es bereits.

Wie bewegt sich Luxemburg? Der Luxemburger? Der Grenzgänger? Antworten auf diese Fragen soll eine riesige Mobilitätsstudie namens Luxmobil liefern. Ziel des Nachhaltigkeitsministeriums ist es, in einem Zeitraum von zwei Monaten 40.000 Luxemburger Haushalte (das wären dann ca. 80.000 „Résidents“) und 45.000 einzelne Grenzgänger zu diesem Thema zu befragen (Link).

5W

Basis der Fragestellung der Studie sind die „5W“: Wer fährt wann warum womit wohin?

Auto, Bus, Bahn, zu Fuß, mit dem Rad, Freizeit, Beruf, Einkaufen …, Carsharing – alles soll bestmöglich erfasst werden.

Die erste Phase der Studie (März-April) ist nun vorbei, die zweite bis Ende Mai läuft gerade an. Die Teilnahme, wenn man denn nach einer Zufallsauswahl angeschrieben wird, ist freiwillig.

Bisher 20.100 Antworten

Das Ministerium macht gezielt Werbung für die Studie, u.a. sollen großflächige Plakate an den Autobahnen die Bürger und Grenzgänger dazu ermuntern, mitzumachen. Deshalb wurde am Mittwoch auch noch einmal die Presse eingeladen, um die Werbetrommel zu rühren.

Die bisherige Rücklauf-Quote stellt die Verantwortlichen zufrieden: „Die Quote ist gut, es gibt eine gewisse Dynamik. Wir hoffen, dass auch die zweite Phase so gut läuft“, sagte Minister François Bausch auf der Pressekonferenz.

6.300 Pendler

In Zahlen bedeutet das zur „Halbzeit“: Insgesamt 20.100 Mal wurde der Fragebogen beantwortet. 13.800 Luxemburger Haushalte sowie 6.300 Pendler (2.900 aus Frankreich, 1.800 aus Deutschland, 1.600 aus Belgien) nahmen bisher teil.

1.300 luxemburgische Teilnehmer kommen aus Luxemburg-Stadt und 12.500 aus dem Rest des Landes; 1.900 Grenzgänger, die teilgenommen haben, arbeiten in Luxemburg-Stadt und 4.400 in anderen Regionen des Landes.

Antwort-Quote: ein Drittel angepeilt

Auch Robert Follmer vom Infas („Institut für angewandte Sozialwissenschaften“), das die Befragung durchführt, zeigte sich zufrieden und teilweise sogar beeindruckt von der Anzahl an Antworten. Die angeschriebene Stichprobe von 40.000 Haushalten und 45.000 Einzelpersonen sei quasi „rekordverdächtig“ und das laut eigenen Angaben angepeilte Ziel von einem Drittel der Antwort-Quote könne wohl erreicht und möglicherweise sogar übertroffen werden.

Neu für Infas sei, dass man erstmals nicht nur Bürger eines bestimmten Territoriums abfrage, sondern regional vorgehen – also die „Tagesbevölkerung“ eines Großraums erfassen – würde. Auch die im Vergleich zu den einheimischen Haushalten geringere Antwort-Quote bei den Berufspendlern bewertet Follmer immer noch als „gut“. Es gehe ja auch nicht direkt darum, einen repräsentativen Querschnitt zu erhalten, sondern „unverzerrte Angaben zum täglichen Mobilitätsverhalten“.

Erstmals seit 1996

Irgendwo sei es ja auch verständlich, dass die Quote geringer sei: „Die Pendler verbringen schließlich sehr viel Zeit unterwegs.“

Einleitend hatte François Bausch noch einmal darauf hingewiesen, dass „Luxmobil“ die erste große Studie dieser Art seit 1996 sei. Seiner Meinung nach müssten solche Studien nach einer ersten großen Studie, die alle Basisdaten erfasst, alle fünf Jahre punktuell mit kleineren Stichproben durchgeführt werden, um ständig aktuelle Daten zu haben – und um die Mobilität im ständig weiter wachsenden und sich weiter entwickelnden Luxemburg so gut wie möglich zu planen.