Premiere am Samstag: Längere Öffnungszeiten auch für Kleinläden?

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Werden die Ladenbesitzer in den Geschäftsgalerien gezwungen, bis 20.00 Uhr zu öffnen? Das befürchten die Gewerkschaften.

Erstmals werden an diesem Samstag die Geschäfte länger auf bleiben. Per Sondergenehmigung des Mittelstandsministeriums gelten neue Ladenschlusszeiten. Der Handel erwartet sich mehr Umsatz. Damit reagiere man auf die Nachfrage der Konsumenten, heißt. Und: der lange  Samstag werde zur Schaffung neuer Arbeitsplätze führen.

Die Gewerkschaften stehen dem jedoch skeptisch gegenüber. Nun werfen sie den Großeinkaufshäuser vor, kleine Ladenbesitzer zu längeren Öffnungszeiten zu zwingen.

Seit Juli darf der Handel samstags und am Vorabend von Feiertagen bis 20.00  Uhr offen bleiben. Erstmals wird die neue Regel an diesem Wochenende spielen.
Mittelstandsminister Françoise  Hetto und die Vertreter des Handels hatten dies vor einigen Wochen vereinbart. Die  Vereinbarung ist vorerst auf ein Jahr begrenzt.

Freundliches aber bestimmtes Schreiben

Große Einkaufszentren hätten dabei schriftlich zugesagt,  die Geschäftsleute, die unter Mietvertrag stehen,  nicht zu verlängerten Öffnungszeiten zu zwingen, heißt es am Freitag von OGBL- und LCGB- Seiten. Doch diese Zusagen würden bereits gebrochen. So hätten  zwei große Galerienkaufhäuser den kleinen Geschäftsleuten ein Schreiben zu kommen lassen, dass ihnen praktisch keine andere Wahl lasse, als ebenfalls die Ladenschlusszeiten zu verlängern, schreiben die Gewerkschaften. „Aus diesen Briefen geht eindeutig hervor, dass die kleinen Geschäftsleuten keine  Wahl haben und sich sich den Ladenöffnungszeiten der großen Galerienkaufhäuser an Samstagen und Vorabenden von Feiertagen anzupassen haben“.

Im Schreiben gehe nicht hervor, dass die Läden nicht bis 20.00 Uhr geöffnet haben  müssen, kritisiert  André  Sowa (OGBL). Es werde ihnen lediglich mitgeteilt, dass entsprechend der mit der Ministerin ausgehandelten Bedingungen neue Öffnungszeiten bis 20 Uhr angewandt würden, sagte Sowa tageblatt.lu.

Die Gewerkschaften kritisieren das Abkommen zwischen Handel und Mittelstandsministerium, da es keinerlei Kompensation für die Beschäftigten vorsieht. Die müßten zwischen  Sozialpartnern ausgehandelt werden. Doch bei dieser Frage weisen sich die Unternehmensvertreter zugeknöpft, sagt Sowa.

lmo