Schengen„Festival hoch drei“ feiert Europatag zum zweiten Mal

Schengen / „Festival hoch drei“ feiert Europatag zum zweiten Mal
Beim „Festival hoch drei“ kann man innerhalb weniger Minuten drei Länder besuchen Fotos: Nancy Lambert

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Als „Wiege des grenzenlosen Europas“ ist Schengen vor allem für das Abkommen zum Abbau der europäischen Binnengrenzen bekannt. Kein Wunder, dass dort grenzüberschreitende Zusammenarbeit besonders großgeschrieben wird. Die Europäische Wirtschaftsinteressenvereinigung (EWIV) Dreiländereck, bestehend aus insgesamt zwölf luxemburgischen, deutschen und französischen Gemeinden, veranstaltete gestern zum zweiten Mal das „Festival hoch drei“ in Schengen, Perl und Apach.

Die Moselbrücke zwischen Schengen und Perl ist im Normalfall ein beliebter Grenzübergang für Pkws. Am Europatag war sie jedoch lediglich für Fußgänger und Radfahrer zugänglich. Der Grund: Zum zweiten Mal fand dort das „Festival hoch drei“ statt, das die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Luxemburg, Deutschland und Frankreich feiert. Rund 80 Informations- und Handwerksstände, Catering und lokale Künstler waren am gestrigen Donnerstag im Dreiländereck im luxemburgischen Schengen, im deutschen Perl und dem französischen Apach vertreten. Politische Präsenz durfte auch nicht fehlen: Sowohl Innenminister Léon Gloden (CSV) als auch Wirtschaftsminister Lex Delles (DP) waren am Donnerstagmorgen bei der Eröffnungszeremonie des Festivals in Apach anwesend.

„Europäische Solidarität nicht selbstverständlich“

Nach ein paar einleitenden Worten des Schengener Bürgermeisters Michel Gloden äußerten sich unter anderem auch die jeweiligen Bürgermeister aus Perl und Apach, Ralf Uhlenbruch und Emilie Villain, sowie die stellvertretende Bürgermeisterin Véronique Cyron, zur zweiten Auflage des grenzüberschreitenden Festivals. In seiner Rede betonte Uhlenbruch, dass es in allen beteiligten Ländern dieses Jahr Anlässe zum Feiern gebe. „Wir haben den Europatag, in Frankreich das Ende des Zweiten Weltkriegs und in Deutschland Vatertag“, so der Bürgermeister aus Perl. „Hier im Dreiländereck feiern wir einfach alle drei Feiertage zusammen.“ Véronique Cyron ergänzte, dass das Festival „ein echtes Symbol für den Geist der Zusammenarbeit und Offenheit für das Land der drei Grenzen“ sei. Die Politiker waren sich einig, dass der Europatag im Kontext der Europawahlen sowie in Anbetracht extremistischer Tendenzen eine zunehmend wichtige Rolle spielt.

Ähnlich sah dies auch Kim Dumont, der als „Responsable adjoint“ beim „Centre européen“ Schengen tätig ist. Das Museum hatte zum zweiten Mal einen Stand beim Festival, wo Informationen über Europa bzw. die Europäische Union angefragt werden können. Zu den bevorstehenden Europawahlen habe das Zentrum bisher allerdings wenig erhalten: „Ich weiß nicht genau, woran es liegen könnte, aber ich habe das Gefühl, dass die Europawahlen vor fünf Jahren als wichtiger wahrgenommen wurden, als das dieses Jahr der Fall ist“, sagte Dumont. Der Europatag sei dementsprechend ein bedeutender Tag, um sich bewusst zu werden, „dass das, was wir haben, wichtig ist und wir weiterhin daran arbeiten müssen“, so Dumont. „Vor allem in den vergangenen paar Jahren hat sich gezeigt, dass die europäische Solidarität nicht immer für alle so selbstverständlich ist.“

„i hoch drei“

Am 9. Mai 2019 unterzeichneten zwölf Gemeinden eine gemeinsame Absichtserklärung zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Dieser Zusammenschluss mit dem Namen „i hoch drei“ hat das Ziel, die touristischen Ressourcen der einzelnen Gemeinden zu bündeln und das Zusammenwachsen der Region durch verschiedene Projekte zu fördern. Beteiligt sind: aus Luxemburg: Schengen, Bad Mondorf, Remich, Dalheim; aus Deutschland: Merzig, Mettlach, Perl; aus Frankreich: Apach, Contz-les-Bains, Rettel, Rustroff, Sierck-les-Bains.
Mehr Infos unter: ihochdrei.com.