Die Frauen des Jahres

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Um ein verstärktes Augenmerk auf aktive und engagierte Frauen zu legen, veranstaltete die französischsprachige Wochenzeitung Le Jeudi dieses Jahr erneut, pünktlich zum Weltfrauentag, die Wahl zur Luxemburger Frau des Jahres.

Dieses Jahr heißen die Gewinnerinnen: Lydie Lorang, Frédérique Gueth, Ainhoa Achutegui und Tessy Fautsch. Der Jeudi hatte bereits in den vergangenen Jahren Frauen des Jahres ausgewählt. Dieses Jahr erscheint die Kür allerdings in einem neuen Gewand. Im Laufe des Monats Januar hat die Wochenzeitung 16 Frauenporträts veröffentlicht, die jeweils Frauen mit unterschiedlichen Werdegängen, Persönlichkeiten und Lebenseinstellungen hervorgehoben haben.

Vier Kategorien und ein Leserpreis

Anschließend hat die Redaktion eine Frau pro Heft (Aktualität, Wirtschaft, Kultur und „Club“) gewählt. Zudem gab es diesmal zum ersten Mal einen Leserpreis. 1.240 Leser haben sich im Februar auf der Internetseite der Zeitung an der Wahl beteiligt. Die Publikumsfavoritin ist zugleich eine der Laureatinnen der Redaktion: Tessy Fautsch.

Lydie Lorang, die als Anwältin im Bommeleeër-Prozess einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht hat, wurde aufgrund ihrer Courage, ihrer Leidenschaft und ihrer Beharrlichkeit ausgesucht. Sie ist die Gewinnerin in der Kategorie Aktualität. Im Bereich der Wirtschaft fiel die Wahl auf Frédérique Gueth, Managerin der Asbl „Business Initiative“. Sie will die Wirtschaftswelt und das Soziale in Einklang bringen. Auch gehört Gueth zu den Personen, die keine Angst vor Veränderungen haben, sondern wissen, dass man auch seine „Komfortzone“ verlassen und Risiken eingehen können muss. Ainhoa Achutegui, die erst kürzlich zur Nachfolgerin von Claude Frisoni an der Spitze der Abtei Neumünster ernannt wurde, ist die diesjährige Laureatin in der Kategorie Kultur. Sie habe bereits sehr früh und auch dank ihres Philosophie-Studiums ein starkes Bewusstsein der Gender-Frage gehabt, erklärte sie diese Woche im Jeudi-Interview. Last but not least haben die Redaktion sowie die Leser Tessy Fautsch zur Gewinnerin gekürt. Fautsch ist durch ihr Engagement als Krankenschwester bei „Médecins sans frontières“ bekannt. Sie reist regelmäßig in Krisenländer, um den Menschen dort zu helfen.

Offizielle Preisüberreichung

Am Donnerstagabend fand in der Escher Kulturfabrik die offizielle Preisüberreichung statt. Der Chefredakteur des Jeudi, Jacques Hillion, erklärte das Anliegen der Zeitung: „Wir wollen den Frauen Sichtbarkeit verleihen und der Realität, in der Frauen unterrepräsentiert sind, entgegentreten.“ Jeudi-Direktorin Danièle Fonck unterstrich, dass Symbole auf die Abwesenheit einer Normalität hinweisen. So würde man, wenn es in der Gesellschaft eine wahrhaftige Gleichstellung zwischen Mann und Frau geben würde, keinen Weltfrauentag mehr brauchen.

Die Escher Bürgermeisterin Vera Spautz betonte, dass Frauen gleich gegen mehrere gläserne Decken ankämpfen müssten, und sprach auch über die Unterrepräsentation sowie die oftmals falsche Darstellung von Frauen in den Medien.