Luxemburg, einer der Gewinner

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Finnland, Dänemark, Japan und Deutschland haben am stärksten von der weltweiten Verflechtung profitiert. Luxemburg liegt im Globalisierungsindex auf dem 10. Platz.

Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte am Montag die Resultate einer Untersuchung zu den Effekten der Globalisierung in 42 Staaten. Zwischen 1990 und 2011 ließ die Globalisierung das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) in vielen Industrienationen wachsen. Bei unseren deutschen Nachbarn ist sie damit für etwa 20 Prozent des Wachstums der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich.

Die Studie, erstellt von der Prognos AG im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, berechne erstmals, in welchem Umfang Globalisierung nationale Volkswirtschaften wachsen lässt. Die Forscher kommen zu dem Ergebnis, dass grundsätzlich alle untersuchten Länder profitieren – die Industrieländer aber viel stärker als die großen Schwellenländer Südafrika, Brasilien, Russland, Mexiko, China und Indien. In den Industrienationen, allen voran Finnland, Dänemark, Japan und Deutschland stieg das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf um bis zu 1500 Euro. In den Schwellenländern war der Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens durch die Globalisierung mit weniger als 100 Euro am geringsten. Die schwache Position der Schwellenländer sei der Stiftung zufolge auf die niedrige Wirtschaftsleistung je Einwohner im Ausgangsjahr 1990 zurückzuführen.

Luxemburg liegt im oberen Drittel

Luxemburg belegt laut Studie im Ranking des weltweiten Investitions- und Freihandelsindexes 2013 einen guten 10 Platz. Angeführt wird die Wertung von Singapur, den USA und der EU. Schlusslichter sind Äthiopien, der Sudan und Usbekistan. Was die Dynamik des freien Handels und der Investitionen anbelangt, so liegt Luxemburg weltweit auf dem 23 Rang. Hier führt Turkmenistan die Wertung an, vor Hongkong und dem Katar. Bei den Exporten liegt das Großherzogtum auf dem 8. Platz. Hier ist die EU Spitzenreiter, vor den USA und Großbritannien. Bei den direkten Investitionsn ist Luxemburg 16. Erster ist Singapur, zweiter ist Finnland und dritter ist Hongkong.

Die Bertelsmann-Stuftung stützt sich bei ihrer Analyse auf die Zahlen von Prognos. In einigen Tabellen wurde Luxemburg aber nicht berücksichtigt. Das Land sei zu klein heißt es.

Die Armen werden ärmer, die Reichen werden reicher

„Wir müssen erkennen, dass die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter öffnet“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann-Stiftung, Aart de Geus. Erst über einen längeren Zeitraum werde sie dazu beitragen, dass Schwellen -und Entwicklungsländer die Wohlstandslücken zu den Industrienationen verkleinern können.

Damit die Schwellenländer wirtschaftlich aufschließen, empfehlen die Forscher, die Integration der Schwellenländer in die Weltwirtschaft stärker zu fördern. Die Industrieländer sollten ihre Märkte für Produkte aus weniger entwickelten Ländern öffnen, ihre Subventionen für Agrarprodukte reduzieren, Bildungsmaßnahmen, den Ausbau der Infrastruktur und der Produktionsanlagen finanzieren.

Die am Montag vorgestellte Studie ist ein Teil des Projektes “Global Economic Dynamics” (GED) der Bertelsmann Stiftung. Es soll zu einem besseren Verständnis der wachsenden Komplexität globaler Wirtschaftsentwicklungen beitragen.