Juncker hat „seine Lektion gelernt“

Juncker hat „seine Lektion gelernt“
(AP/Gareth Fuller)

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Der britische Brexit-Minister David Davis hat EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker angesichts der Berichte über ein unerfreulich verlaufenes Abendessen Junckers mit Premierministerin Theresa May vor einer Einmischung in die britische Politik gewarnt.

Juncker habe seine „Lektion gelernt“, sagte Davis am Freitag dem „Daily Telegraph“. „Er wird sich nicht mehr in die britische Politik einmischen“, erklärte Davis. „Und wenn er es tut, wird er die gleiche Reaktion bekommen.“ Der Ton zwischen London und Brüssel hatte sich zuletzt verschärft.

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ hatte Anfang Mai unter dem Titel „Das desaströse Brexit-Dinner“ berichtet, Juncker habe nach dem Abendessen mit May gesagt, er sei mit Blick auf den Ausgang der Brexit-Verhandlungen nun „zehnmal skeptischer als zuvor“.

„Drohungen“

Der „Sunday Times“ zufolge beklagte Juncker gegenüber der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, dass May „in einer anderen Galaxie“ lebe. May wies das entschieden zurück und warf der EU vor, mit „Drohungen“ die vorgezogene Parlamentswahl in Großbritannien am 8. Juni beeinflussen zu wollen.

Die 27 verbleibenden Länder der Europäischen Union hatten bei einem Sondergipfel ihre Leitlinien für die Brexit-Verhandlungen verabschiedet. Die wichtigsten Ziele: Zuerst sollen die Bedingungen der Trennung geklärt werden, darunter die Finanzfragen, Garantien für die rund 3,2 Millionen EU-Bürger in Großbritannien sowie die 1,2 Millionen Briten im Rest der EU, und die Frage, wie die künftige EU-Grenze zu Nordirland möglichst durchlässig gestaltet werden kann.

Großbritannien lehnt die Zahlung hoher Summen ab. Brexit-Minister David Davis betonte, sein Land bezahle nur das, wozu es gesetzlich verpflichtet sei – und „nicht das, was die EU will“.