USATod eines Afroamerikaners durch Polizeigewalt entsetzt viele Amerikaner

USA / Tod eines Afroamerikaners durch Polizeigewalt entsetzt viele Amerikaner
Obwohl George Floyd um Hilfe fleht und nach Luft ringt, lässt der Polizist nicht von ihm ab – Floyd stirbt wenig später Foto: AFP/Facebook Darnelle Frazier

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Der Afroamerikaner fleht um Hilfe. Doch das Knie eines weißen Polizeibeamten bleibt ihm unerbittlich im Genick. Der Vorfall hat in den USA erneut Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizei genährt.

„Ich kann nicht atmen“, sagt der Afroamerikaner George Floyd immer wieder. Doch ein weißer Polizist kniet ungerührt mehrere Minuten lang auf dem Hals des Verdächtigen – bis Floyd schließlich das Bewusstsein verliert. Wenig später stirbt er in einer nahen Klinik. Der Vorfall aus der Stadt Minneapolis im Bundesstaat Minnesota erhitzt in den USA die Gemüter und rückt die Spannungen zwischen der schwarzen Minderheit und der Polizei erneut ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Inzwischen werden amtliche Darstellungen der Polizei von Tathergängen häufig von Handyvideos infrage gestellt.

„Es sollte in Amerika kein Todesurteil sein, schwarz zu sein“, sagte der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, in einer emotionalen Pressekonferenz. Die vier in den Fall involvierten Polizisten seien mit sofortiger Wirkung entlassen worden, erklärte Frey. Auch in Washington äußerten sich mehrere Abgeordnete und Senatoren entsetzt. Was Floyd widerfahren sei, müssten schwarze Amerikaner „seit Generationen“ ertragen, erklärte etwa die demokratische Senatorin Kamala Harris. Handyvideos hätten dies nur sichtbarer gemacht.

Auf den Straßen von Minneapolis forderten am Dienstag (Ortszeit) Hunderte Demonstranten Gerechtigkeit. Wie örtliche Medien übereinstimmend berichteten, kam es nach einer zunächst friedlichen Versammlung später auch zu Zusammenstößen mit der Polizei. Nachdem Protestierende vom mutmaßlichen Tatort zu einem Polizeirevier gezogen waren, sollen dort Polizeifahrzeuge und Fensterscheiben beschädigt worden sein. Einsatzkräfte gingen demnach mit Tränengas und Geschossen gegen die Demonstranten vor.

„Messt seinen Puls!“

Ein zehn Minuten langes Video des Vorfalls, das sich auf Facebook wie ein Lauffeuer verbreitete, zeigte einen dramatischen Hergang. Es zeigt einen weißen Polizisten, der sein Knie in Floyds Genick presst. Anfangs spricht Floyd noch und sagt wiederholt: „Ich kann nicht atmen.“ Er fordert die Beamten mehrmals auf, ihn loszulassen. Er sagt ihnen auch zu, dann freiwillig ins Polizeiauto einzusteigen. „Ich kann nicht atmen“, wiederholt er. Ein Passant fordert die Polizisten wiederholt auf, den Verdächtigen loszulassen.

Der Mann am Boden wird dann zunehmend ruhiger, bevor er das Bewusstsein zu verlieren scheint. „Messt seinen Puls“, schreit ein Passant. Sanitäter laden den Mann etwa acht Minuten nach Beginn des Videos in einen Krankenwagen. In dem Video sind zwei Polizisten zu sehen; welche Rolle die beiden weiteren ebenfalls entlassenen Beamten spielten, blieb zunächst unklar. (dpa)

Miette
27. Mai 2020 - 22.40

Das ist Mord und dies vor den Augen der anwesenden Polizisten- Kollegen. Hat niemand sich stark gemacht, hat niemand dem Opfer geholfen. Manchmal schäme ich mich der Gattung Mensch zugehörig zu sein???