Immer mehr Schnellverfahren

Immer mehr Schnellverfahren
(Sdidier)

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Behörden in Luxemburg lehnen in diesem Jahr verstärkt Flüchtlinge im Schnellverfahren ab. Jeder Fünfte erhält den Flüchtlingsstatus und darf bleiben.

186 Menschen haben im April in Luxemburg den Flüchtlingsstatus beantragt. Die Zahl der Antragsteller ist seit Februar rückläufig. Vor drei Monaten waren noch 235 Menschen auf der Flucht in Luxemburg angekommen. Verglichen mit dem gleichen Monat im vergangenen Jahr sind es allerdings 61 mehr. Die meisten Neuankömmlinge im Februar kamen aus Syrien (28). Aus Algerien kamen im vergangenen Monat 21 Menschen an.

Damit sind seit Beginn des Jahres mindestens 868 Menschen angekommen. Im April letzten Jahres waren es 612. Fast jeder Fünfte kam dieses Jahr aus Syrien, wo noch immer ein Krieg zwischen den Rebellen, der Regierung und verschiedenen Terrororganisationen wütet. In diesem Jahr kamen allerdings auch wieder viele Menschen aus Serbien. 105 Serben flüchteten seit Anfang des Jahres nach Luxemburg.

Vor Kurzem gewann der autoritäre Premierminister Aleksandar Vucic die Präsidentschaftswahlen im Balkanland. Viele befürchten, dass er seine Macht ausbauen und noch mehr Handhabe auf die verschiedenen Politikbereiche haben wird.

Immer mehr Schnellverfahren

Seit Anfang des Jahres haben 271 Antragsteller den Flüchtlingsstatus in Luxemburg erhalten. Jede fünfte Entscheidung, die diesbezüglich in diesem Jahr getroffen wurde, fiel also positiv aus. 606 Flüchtlinge wurden wegen des Dublin-Verfahrens in das Land zurückgeschickt, in dem sie zum ersten Mal Fuß in die EU gesetzt haben. Das waren fast die Hälfte aller getroffenen Entscheidungen. 92 Personen wurden im April wegen des Dublin-Verfahrens zurückgeführt.

Die Prozeduren im Schnellverfahren machen seit Anfang des Jahres eine steile Entwicklung. Wurden im Januar noch 13 Flüchtlinge im Schnellverfahren abgelehnt, waren es im Februar 25, im März 38 und im April schon 49. Seit Anfang des Jahres wurde somit jeder Zehnte im Schnellverfahren abgelehnt.