Großbrand am Alpenrand

Großbrand am Alpenrand
(Markus Leitner)

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Rund 50 Mitarbeiter einer Firma wollen das Wochenende gemeinsam am Alpenrand verbringen. Doch der Aufenthalt endet in der Katastrophe. Ihre Unterkunft steht lichterloh in Flammen. Für sechs kommt wohl jede Hilfe zu spät.

Hellgraue Rauchschwaden dringen aus dem schindelgedeckten Dachstuhl des Gästehauses in Schneizlreuth. Sie werden abwechselnd von flackerndem Blaulicht und gleißendem Fluchtlicht der Einsatzkräfte beleuchtet. Flammen schlagen aus dem Dachstuhl.

Noch ist es am frühen Samstagmorgen dunkel in dem kleinen oberbayerischen Dorf nahe der österreichischen Grenze. Und noch ist nicht klar, dass in dem ausgebauten Bauernhof sechs Menschen ums Leben gekommen sind. Am frühen Nachmittag jedoch hat auch die Polizei keine Hoffnung mehr: „Man muss davon ausgehen, dass sie tot sind“, sagt Polizeisprecher Jürgen Thalmeier der Deutschen-Presse-Agentur.

47 Menschen, soviel steht fest, hielten sich in der Unterkunft auf. Es sind Mitarbeiter einer Firma aus Niederbayern, die dort gemeinsam ein schönes Wochenende verbringen wollen.

Dramatische Szenen

Doch dann die Katastrophe: Es müssen dramatische Szenen gewesen sein, die sich in den frühen Morgenstunden abspielen. Augenzeugen berichten, dass einzelne Mitglieder der Gruppe versuchten, andere Gäste zu wecken und damit vor den Flammen zu retten. Mindestens sieben Menschen werden verletzt, fünf davon schwer.

Die Geretteten stehen in der kalten Morgenluft. Viele haben Tränen in den Augen. „Die sind um das nackte Überleben gelaufen“, sagt eine Augenzeugin. Hilfskräfte geben den Frierenden Trainingsanzüge und versorgen sie, ein Kriseninterventionsteam ist auch da.

Die Überlebenden werden mit einem Reisebus abgeholt und in ihre Heimat nach Niederbayern gebracht. Da haben viele von ihnen immer noch Hoffnung, dass ihre Kollegen vielleicht doch noch am Leben sind. Vergebens.