Ein „Gigant für die Gerechtigkeit“

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Weltweit hat der Tod des früheren südafrikanischen Präsidenten Nelson Mandela Trauer und Bestürzung ausgelöst. Auch Luxemburgs neuer Premier Xavier Bettel und sein Vorgänger Jean-Claude Juncker sprachen ihre Trauer aus.

Der neue luxemburgische Premierminister Xavier Bettel richtete dem südafrikanischen Präsident, Jacob Zuma, sowie der Familie des verstorbenen Nelson Mandela sein tiefes Beileid aus: „Wir werden Mandela als einen außergewöhnlichen Staatsmann unserer Epoche in Erinnerung behalten, der die Geschichte seines Landes und darüber hinaus zeichnete.“

Auch der ehemalige Premier Jean-Claude Juncker zeigte sich am Freitag „tief traurig“: „Es war ein einzigartiges Privileg und eine dauerhafte Inspiration, den Gandhi Afrikas mehrere Male getroffen zu haben.“

Friedensnobelpreisträger

US-Präsident Barack Obama hat den verstorbenen südafrikanischen Nationalhelden Nelson Mandela als „mutigen und zutiefst guten“ Menschen gewürdigt. „Durch seine unbeugsame Würde und den unbedingten Willen, seine eigene Freiheit für die Freiheit der anderen zu opfern, hat er Südafrika grundlegend verändert und uns alle bewegt“, sagte Obama am Donnerstag vor Journalisten im Weißen Haus. Der Friedensnobelpreisträger habe „die Geschichte in die Hand genommen“ und „mehr erreicht, als von jedem Menschen erwartet werden kann“.

„Heute ist er nach Hause gegangen, und wir haben einen der einflussreichsten, mutigen und zutiefst guten Menschen verloren, mit dem wir je unsere Zeit auf der Erde teilen werden“, sagte der US-Präsident. Obama erklärte, er sei „wie unzählige Millionen“ von Mandelas Leben und Wirken inspiriert worden. Der US-Präsident erzählte, wie er einst als Student in Kalifornien an Protesten gegen die Apartheid in Südafrika teilgenommen habe. Dies sei seine „erste politische Aktion“ gewesen, erinnerte er sich.

EU-Spitzen würdigen Mandela

EU-Kommissionschef José Manuel Barroso und EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy haben den verstorbenen südafrikanischen Ex-Präsidenten Nelson Mandela als „größte politische Persönlichkeit unserer Zeit“ gewürdigt. Der Friedensnobelpreisträger habe „uns alle eine bedeutende Lektion in Versöhnung, politischer Umgestaltung Reform und sozialem Wandel erteilt“, erklärten Barroso und Van Rompuy am Donnerstag. „Nur ein Mensch von seiner tiefen Menschlichkeit, moralischen Integrität und Autorität sowie klarer Vision von der Zukunft seines Landes konnte dies erreichen.“

EU-Parlamentspräsident Martin Schulz nannte Mandela einen der „bedeutendsten Menschen unserer Zeit“. „Südafrika verliert heute seinen Vater, die Welt einen Helden“, erklärte Schulz. Mandela sei ein „Kämpfer, ein Führer und eine Quelle der Inspiration“ gewesen. „Ich wünsche, dass die Welt mehr Führer wie Nelson Mandela hat.“

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton erklärte, Mandela habe nicht nur die Apartheid in Südafrika zu Fall gebracht. Er habe zudem „Menschen auf allen Kontinenten gezeigt, dass die moralische Kraft der Demokratie die dürre Macht der Tyrannei überwinden konnte.“

Hollande: „unermüdlicher Kämpfer gegen die Apartheid“

Aus Sicht von Frankreichs Präsident François Hollande hat der gestorbene südafrikanische Nationalheld Nelson Mandela „Geschichte geschrieben für Südafrika und für die Welt“.

Mandela sei „ein unermüdlicher Kämpfer gegen die Apartheid“ gewesen, sagte Hollande nach einer am Donnerstagabend in Paris verbreiteten Mitteilung. Hollande würdigte Mandelas Leistung für die Aussöhnung in Südafrika nach Ende der Apartheid. Mandela sei der Inbegriff der südafrikanischen Nation gewesen, Garantie für die Einheit und der Stolz ganz Afrikas. Auch nach seinem Tod werde Mandela Freiheitskämpfer inspirieren und Menschen Vertrauen in Gerechtigkeit und universelles Recht geben, hob Hollande hervor.

„Größter Sohn verloren“

Südafrikas Präsident Jacob Zuma hatte am Donnerstagabend in einer Fernsehansprache mitgeteilt, dass Mandela nach langer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben sei. „Unsere Nation hat ihren größten Sohn verloren“, sagte Zuma.

Der frühere südafrikanische Präsident Frederik de Klerk, der zusammen mit Nelson Mandela den Friedensnobelpreis erhielt, hat die gemeinsame Arbeit mit dem verstorbenen Nationalhelden als „Ehre“ bezeichnet. „Es war eine Ehre, mit dem ehemaligen Präsidenten Nelson Mandela zusammenzuarbeiten, um die Demokratie nach Südafrika zu bringen“, erklärte de Klerk am Freitag. Mandelas Beispiel werde fortbestehen und die Südafrikaner weiter „inspirieren“, seine Vision von Rassengleichheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde umzusetzen.

Mandela hatte wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung in Südafrika 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen. Im Jahr 1994 wurde er zum ersten schwarzen Präsidenten seines Heimatlands gewählt, bis zum Jahr 1999 blieb er im Amt.