Cameron bezeichnete Korruption im Vorfeld als Feind des Fortschritts und Gefahr für die Sicherheit. Anti-Korruptionsorganisationen fordern konkrete Schritte für neue internationale Normen im Kampf gegen die Korruption.
In London kommen am Donnerstag Vertreter aus rund 40 Staaten zu dem Anti-Korruptions-Gipfel zusammen. Vertreten sind unter anderem die USA, Russland sowie Afghanistan und Nigeria. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF), die Weltbank sowie Nichtregierungsorganisationen nehmen auf Einladung Camerons teil.
Erklärung gegen Korruption
Auf der Konferenz soll nach dem Willen Camerons eine internationale Erklärung gegen die Korruption unterzeichnet werden. Diese soll die Beteiligten zur Zusammenarbeit verpflichten und anerkennen, dass Korruption die Bemühungen im Kampf gegen Armut und Terrorismus untergräbt.
Am Vorabend des Gipfels veröffentlichte der IWF einen Bericht, wonach Korruption eine schwere Belastung für die Konjunktur darstellt. Jährlich würden dadurch 1,3 bis 1,75 Billionen Euro verschlungen, heißt es darin. Dies entspreche einer Schwächung der globalen Wachstumskraft von rund zwei Prozent. Korruption befördere Steuerflucht und schwäche somit die Handlungsfähigkeit von Staaten, da Steuereinnahmen fehlten. Die Korruption trage auch zu sozialen Ungleichheiten bei und schrecke Investoren ab.
Cameron unter Druck
Das Treffen in London findet nur rund einen Monat nach der Veröffentlichung der „Panama Papers“ statt. Dadurch war enthüllt worden, wie die in dem zentralamerikanischen Land angesiedelte Kanzlei Mossack Fonseca Spitzenpolitikern, Sportstars und anderen Prominenten dabei half, Steuern zu vermeiden.
Auch Cameron geriet wegen einer Beteiligung an der Briefkastenfirma seines Vaters unter Druck. Mossack Fonseca kündigte am Dienstag eine Klage gegen das internationale Journalistenkonsortium ICIJ an. Da Strafermittlungen liefen, dürften die Unterlagen nicht der Öffentlichkeit zugänglich sein. Das ICIJ hatte am Montag die Rohdaten der Panama-Papiere in einer Online-Datenbank veröffentlicht.
De Maart
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