Donnerstag13. November 2025

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Bürgermeister und Schöffenrat abgewatscht

Bürgermeister und Schöffenrat abgewatscht
(Jean-Claude Ernst)

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Eklat in der Gemeinderatssitzung. Durch eine Motion der LSAP-Fraktion zu den Parkplätzen in der Bahnhofstraße wurde die CSV-„déi gréng“-DP-Koalition in die Minderheit versetzt. Christine Doerner (CSV) hatte sich für die Motion der LSAP entschieden.

Die örtliche LSAP-Sektion hatte innerhalb kürzester Zeit während einer Postkartenaktion 1.040 Unterschriften gegen die Schließung der Unterführung zwischen rue de la Gare und der rue Collart sowie gegen die Vernichtung der Parkplätze in der Bahnhofstraße gesorgt. Sie hatte aber gleichzeitig deutlich gemacht, dass sie prinzipiell keineswegs gegen den geplanten „Shared Space“ sei und generell die Verschönerung der Bahnhofstraße begrüße.

Doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Gegen die Pläne des Schöffenratsprojekts stiegen immer mehr Einwohner und die örtlichen Geschäftsleute auf die Barrikaden, die ihre Zukunft bedroht sahen. Christine Doerner, Mitglied der CSV-Fraktion, die ihre Kanzlei in dieser Straße hat, wollte sich die Klagen der Mitanrainer nicht länger anhören und übernahm erhobenen Hauptes ihre Verantwortung.

Pattsituation

Sie stimmte für die LSAP-Motion. Dadurch wurden Bürgermeister Laurent Zeimet (CSV) und seine Schöffen Josée Lorsché („déi gréng“) und Gusty Graas (DP) in die Minderheit versetzt, nachdem sie bei der vorhergehenden Abstimmung der ersten LSAP-Motion (Unterführung) bereits in eine Pattsituation geraten waren, da Doerner sich enthalten hatte.

Bürgermeister Laurent Zeimet, der zum Schluss der Sitzung die Contenance verloren hatte, zog sich zusammen mit seinen Kollegen völlig versauert ins Schöffenratszimmer zurück, nachdem er dem Gemeinderat mitgeteilt hatte, er werde das Abstimmungsergebnis zur Kenntnis nehmen. Damit dürfte es aber nicht getan und die Motionen nicht vom Tisch sein. Im zweiten Fall (Parkplätze) muss er sich wohl oder übel an den Text der LSAP-Motion halten, im ersten (Unterführung) die Pattsituation berücksichtigen und den Punkt während einer weiteren Gemeinderatssitzung auf die Tagesordnung setzen.