Brexit: Tusk ruft zur Mäßigung auf

Brexit: Tusk ruft zur Mäßigung auf
(AFP)

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Der Präsident des Europäischen Rates, Donald Tusk, hat davor gewarnt, dass die Brexit-Verhandlungen bei anhaltendem Streit "unmöglich" werden könnten.

Nach dem offenen Schlagabtausch zwischen Brüssel und London zum Brexit hat EU-Ratspräsident Donald Tusk vor einem Scheitern der Austrittsverhandlungen mit Großbritannien gewarnt. „Diese Verhandlungen sind schwierig genug“, sagte Tusk am Donnerstag in Brüssel. „Wenn wir zu streiten beginnen, noch bevor sie begonnen haben, werden sie unmöglich.“

Tusk rief alle Seiten zu „Diskretion, Mäßigung, gegenseitigem Respekt und einem Maximum an gutem Willen“ auf. Es stehe „zu viel auf dem Spiel, um den Emotionen freien Lauf zu lassen“, sagte Tusk weiter. Es gehe „um die Leben und Interessen von Millionen Menschen auf beiden Seiten des Ärmelkanals.“ Eine der Prioritäten Brüssels in den Brexit-Verhandlungen sind Garantien Londons zum Status der 3,2 Millionen EU-Bürger, die derzeit in Großbritannien leben.

Presseberichte über Abendessen mit May

Die Brexit-Gespräche sollen nach der vorgezogenen britischen Parlamentswahl am 8. Januar beginnen. Premierministerin Theresa May hatte der EU am Mittwoch vorgeworfen, mit „Drohungen“ die Parlamentswahl beeinflussen zu wollen.

Vorausgegangenen waren Presseberichte unter Berufung auf ungenannte EU-Vertreter über ein Abendessen von May und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Juncker soll danach gesagt haben, er sei nun „zehnmal skeptischer als zuvor“ zum Ausgang der Brexit-Verhandlungen. Die „Financial Times“ berichtete zudem am Mittwoch, die Finanzforderung der EU an die Briten wegen des Austritts könne sich auf bis zu 100 Milliarden Euro belaufen. Dies hatte London empört zurückgewiesen.